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Nächster Fall in ERH
Kind angesprochen: Polizei sucht Zeugen in Baiersdorf
Kind angesprochen
In Baiersdorf hat ein verdächtiger Mann ein Kind angesprochen. // Roman/adobestock.com (Symbolbild)
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Baiersdorf – Nach Höchstadt jetzt auch in Baiersdorf: Ein unbekannter Mann hat ein Kind an der Haustür verdächtig angesprochen.

Gleich zweimal meldete eine Familie aus Baiersdorf am vergangenen Wochenende einen verdächtigen Unbekannten, der ein Kind auf verdächtige Weise an der Haustür ansprach. Die Polizei ermittelt und gibt Eltern wichtige Tipps.

Baiersdorf: Verdächtiger Mann spricht Kind an

Am Freitagnachmittag soll der bislang unbekannte Mann an dem Einfamilienhaus in der Bahnhofstraße geklingelt haben, woraufhin ein Kind, welches zu dieser Zeit alleine zu Hause war, die Tür öffnete. Hier soll der Mann gesagt haben, er hätte seinen Hund verloren und das Kind solle ihm nun bei der Suche helfen. Der Junge reagierte richtig, betonte, dass er das Haus nicht verlassen werde und schloss die Eingangstür. Daraufhin entfernte sich der Mann. Die Eltern des Jungen meldeten den Vorfall gegen 20:00 Uhr der Polizei. Eine Fahndung nach dem Mann verlief aufgrund der zeitlichen Komponente ohne Erfolg.

Am darauffolgenden Samstagabend, gegen 22:45 Uhr, wählten die Eltern erneut den Polizeinotruf und teilten mit, dass sie den Mann beim Spazierengehen erneut gesehen hätten. Der Unbekannte wurde bis zur Schießäckerstraße verfolgt, dann verlor ihn der Mitteiler jedoch aus den Augen. Trotz einer unmittelbar eingeleiteten Fahndung unter Einbindung von Streifen der örtlichen Dienststelle sowie von Zivilkräften konnte der Unbekannte nicht mehr angetroffen werden.

Von dem Mann ist nur eine vage Beschreibung vorhanden: „älterer Mann“, dunkel gekleidet, trug eine Mütze und hatte am Abend des 05. Oktobers eine Bierflasche in der Hand.

Zeugen gesucht

Die Polizeiinspektion Erlangen-Land hat die Ermittlungen übernommen. Die eingesetzten Beamten (sowohl uniformiert und zivil) sind über den Fall informiert, sensibilisiert und überwachen aufgrund der verständlichen Besorgnis der Eltern präventiv die betreffenden Bereiche.

Hinweise zum Täter nimmt die Polizeiinspektion Erlangen-Land unter der Rufnummer 09131 760-0 entgegen.

Wichtige Verhaltensregeln: Das rät die Polizei im Ernstfall

1. Im Akutfall

  • Wenn Ihr Kind von einem Vorfall berichtet, bemühen Sie sich zunächst, Ruhe zu bewahren. Hören Sie Ihrem Kind aufmerksam zu und nehmen Sie es ernst.
  • Loben Sie ihr Kind, dass es sich Ihnen anvertraut hat und vermeiden Sie zu detaillierte Nachfragen.
  • Verständigen Sie in Akutsituationen sofort über Notruf 110 die Polizei.

2. Allgemein

  • Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, um mit Ihrem Kind über seine Erlebnisse und Sorgen zu sprechen. Vermitteln Sie Ihrem Kind das Gefühl, dass es Ihnen alles erzählen kann.
  • Üben Sie mit Ihrem Kind im Alltag, wie es sich in bedrohlichen Situationen verhalten soll, damit es im Notfall richtig reagieren kann. Ein Selbstbehauptungskurs für Kinder kann hier hilfreich sein.
  • Machen Sie Ihrem Kind keine Angst. Panik ist in jeglicher Hinsicht ein schlechter Begleiter.

3. Zur Vorbeugung

  • Besprechen Sie mit Ihrem Kind, wo es sich gegebenenfalls auf dem Schulweg/Spielplatz Hilfe holen kann (Geschäfte, sog. Sicherheitsinseln).
  • Schicken Sie Ihr Kind, wenn möglich, in Laufgemeinschaften zusammen mit anderen Kindern zur Schule oder zum Spielplatz.
  • Beschriften Sie Kleidungsstücke oder die Schultasche nicht von außen sichtbar mit dem Namen. Lassen Sie Aufkleber auf den Autoscheiben mit dem Namen ihres Kindes weg. Spricht ein Fremder das Kind mit Vornamen an, wird eine Vertrauensbasis suggeriert.
  • Kinder sollen lernen, weiterzugehen und Distanz zu halten, wenn sie angesprochen werden.
  • Benennen Sie die Personen namentlich, zu denen ihr Kind in das Auto einsteigen darf.
  • Kinder dürfen gegenüber Erwachsenen Grenzen setzen und Nein sagen.
  • Kinder sollen lernen, Erwachsene zu siezen.
  • Kinder sollten im Alltag Respekt und Selbstvertrauen erfahren, um Selbstbewusstsein entwickeln zu können. Trauen Sie ihren Kindern im Alltag zu Konflikte selbst zu lösen und stehen Ihnen als Ratgeber und Rückfallebene zur Verfügung. Täter sprechen bevorzugt unsicher wirkende Kinder an. Selbstbewusstsein und ein gutes Bauchgefühl sind ein wirksamer Schutz.

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