0
Infektion kann tödlich enden
Fall von Hasenpest in ERH: Erreger auf Menschen übertragbar
Im Landkreis Erlangen-Höchstadt ist ein Fall von Hasenpest nachgewiesen worden. Die meldepflichtige Infektionskrankheit stellt ein Risiko für Mensch und Tier dar. (Symbolbild)
Im Landkreis Erlangen-Höchstadt ist ein Fall von Hasenpest nachgewiesen worden. Die meldepflichtige Infektionskrankheit stellt ein Risiko für Mensch und Tier dar. (Symbolbild) // Roland Schönmüller
Signet des Fränkischen Tags von Redakion
Eckental – Im Landkreis Erlangen-Höchstadt ist ein Fall von Hasenpest nachgewiesen worden. Die meldepflichtige Infektionskrankheit stellt ein Risiko für Mensch und Tier dar. Eine Infektion mit dem Bakterium kann sogar lebensbedrohlich verlaufen.

Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat bei einem Feldhasen die meldepflichtige Infektionskrankheit Tularämie (Hasenpest) nachgewiesen, den ein Jäger im Bereich Eschenau (Marktgemeinde Eckental) aufgefunden hat. Das teilt das Landratsamt Erlangen-Höchstadt in einer Pressemeldung mit.

Hasenpest auch auf Haustiere übertragbar

Umgangssprachlich wird diese Erkrankung, die durch das Bakterium Francisella tularensis hervorgerufen wird, auch als Hasenpest bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die nicht nur auf wildlebende Hasenartige, Nagetiere, Wild- und Haustiere übertragbar ist, sondern an der als sogenannte Zoonose auch Menschen erkranken können. Der Mensch ist für den Erreger sehr empfänglich und eine Infektion mit dem Bakterium kann sogar lebensbedrohlich verlaufen. Das Veterinäramt und das Gesundheitsamt warnen davor, verdächtige Wildtiere zu berühren. 

Auffälligkeiten bei Tieren 

Kranke Hasen sind meist apathisch, verlieren Scheu und Fluchtdrang, haben Fieber und eine hohe Atemfrequenz. Innerhalb weniger Tage verenden die meisten Tiere. Bei chronischem Verlauf sind Abmagerung, Milz- und Leberabszesse vorzufinden. Die Gefahr für Jagdhunde ist gering, aber eine Infektion ist möglich. Bei Hunden zeigt sich unter anderem Appetitlosigkeit, Fieber und eine Schwellung der Lymphknoten. 


+++ Bleiben Sie mit dem Fränkischen Tag auf dem Laufenden und holen Sie sich jetzt unsere kostenlosen Newsletter. +++


Erreger auch auf Menschen übertragbar 

Gefährdet sind vor allem Personen, die mit den erkrankten Tieren oder deren Ausscheidungen in Kontakt kommen, beispielsweise Berufsgruppen der Jägerschaft, Metzgerinnen und Metzger, Köchinnen und Köche sowie Tierärztinnen und Tierärzte. Beim Menschen beginnt die Krankheit mit unspezifischen, grippeartigen Symptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Mattigkeit. Auch Lymphknoten oder innere Organe können beispielsweise in Form einer Lungenentzündung betroffen sein. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bisher nicht bekannt.  

Verhaltensauffällige Wildtiere in keinem Fall berühren 

Tote Tiere, insbesondere Hasen, sollten auf keinen Fall berührt werden. Bei auffälligen Tieren ist das Veterinäramt Erlangen-Höchstadt zu informieren. Das Veterinäramt empfiehlt Jägern, die Feldhasen oder Wildkaninchen erlegen, das Tragen von Mundschutz und Einmalhandschuhen sowie die gründliche Reinigung und Desinfektion der Hände nach dem Tierkontakt.

Laut LGL wurden von Januar bis Oktober 2024 in Bayern bei Feldhasen 28 Fälle von Hasenpest nachgewiesen. Im Landkreis Erlangen-Höchstadt war die Tularämie bei einem Tier zuletzt in 2021 festgestellt worden. 

 

Lesen Sie auch:

Inhalt teilen
  • kopiert!