Sterpersdorf Gläubige gedenken des Heiligen Antonius Stadtpfarrer Kilian Kemmer bei der Zelebration der Messe in Sterpersdorf. // Manfred Welker von Redaktion TEILEN  20.06.2023 Höchstadt a. d. Aisch – Zahlreiche Gläubige feiern das Antoniusfest auf dem Lauberberg bei Sterpersdorf. Der Pfarrer erinnerte daran, dass es mehr als Besitz im Leben gebe. Das Antoniusfest ist am Sonntag nach seinem Festtag, der am 13. Juni begangen wird, auf dem Lauberberg bei Sterpersdorf gefeiert worden. Zahlreiche Gläubige waren auf den Lauberberg gekommen, wo auf dem Areal vor dem Kreuz Sitzbänke aufgebaut waren. Musikalisch wurde die Feier von der kleinen Wachenrother Dorfmusik mit 13 Musikanten umrahmt. Zelebrant und Festprediger war Stadtpfarrer Kilian Kemmer, der von Pastoralreferent Christian Lauger und drei Ministranten unterstützt wurde. In seiner Begrüßung zeigte sich Kemmer erfreut, dass das Antoniusfest erstmals wieder ohne Einschränkungen gefeiert werden könne − ein wichtiges Fest angesichts der Zeitumstände. Er bezeichnete Antonius als Patron der Suchenden, während Krieg, Naturkatastrophen, Corona und persönliche Sorgen die Menschen bewegten. Vakuum wegen Evakuierung Für die Menschen gelte: „Wir strecken unsere Fühler aus und suchen Halt.“ Besonders die Antoniuskapelle sei ein Magnet, der die Suchenden anziehe. Nach dem Matthäus-Evangelium zur Aussendung der Apostel erzählte Kemmer in seiner Predigt, dass bei einem drohenden Felssturz in der Schweiz die Bewohner eines Dorfes ihre Wohnungen hätten evakuieren müssen. Für viele hätte sich die Frage gestellt: „Was nimmt man mit?“ Durch eine Evakuierung entstehe ein Vakuum. Kemmer: „Aber Leben heißt etwas anderes als nur Besitzen.“ Wichtig sei dagegen, dass Jesus Christus immer da sei. Mit 25 Jahren zum Priester geweiht Das Böse müsse überwunden werden, deshalb habe Jesus seine Jünger zur Missionierung ausgeschickt. Wie die Vita des Heiligen Antonius zeigt, wurde auch er ausgesandt. Antonius war Portugiese und wurde in Lissabon geboren. Nach seinem Eintritt bei den Augustiner-Chorherren in der Abtei S. Vincente wurde er mit 25 Jahren zum Priester geweiht. Als fünf Franziskaner im Jahr 1220 in Marokko den Märtyrertod erlitten, reifte in ihm jedoch der Entschluss, in den Franziskanerorden einzutreten. Nach einer Missionsreise in Marokko wollte er zurück auf die iberische Halbinsel, landete aber bedingt durch ein Unwetter in Sizilien. Er gelangte zunächst in das Kloster zu Montepaolo bei Forli in der Romagna. Erst nach einiger Zeit wurde seine Fähigkeit erkannt, mitreißende Predigten zu halten. Heiliger in Ekstase In den folgenden Jahren war er in Italien und Frankreich als Wanderprediger im Einsatz und konnte überall großen Zulauf verzeichnen. Oft konnten die Kirchen die Gläubigen nicht fassen, die zuhören wollten, einmal sollen es 30.000 gewesen sein. Neben seinem Einsatz als Prediger entwickelte er sich auch zum stark frequentierten Beichtvater. Seine letzten Jahre verlebte er in Camposampiero, einer Einsiedelei, die ihm von Graf Tiso geschenkt worden war. Als der Graf ihn eines Tages besuchen wollte, traf er den Heiligen in Ekstase an, umgeben von einem strahlenden Licht. Im Arm habe er das Jesuskind gehalten. Dorfmusik spielte auf Auf dem Weg nach Padua starb Antonius am 13. Juni 1231 in Arcella, weshalb dieser Tag auch sein Gedenktag ist. Kemmer würdigte die Glaubensaktivitäten sowohl der Apostel als auch die des Heiligen Antonius. Mit den Worten: „Sie hatten nicht viel dabei, nur eine Tasche, aber Jesus im Gepäck!“, beendete Kemmer seine Predigt. Wer nach dem Gottesdienst noch Zeit hatte, konnte auf dem Lauberberg verweilen, die kleine Wachenrother Dorfmusik spielte auf. Lesen Sie auch: Hauptendorf Alle packen beim Feuerwehr-Jubiläum mit an Hauptendorf stand am Wochenende ganz im Zeichen des Feuerwehr-Jubiläums. Die 41 Aktiven waren nicht nur bei der Großübung gefordert. Bronzestatue in Höchstadt Ritter von Spix: Der Mann mit dem Papagei Johann Baptist Ritter von Spix ist ein berühmter Sohn der Stadt Höchstadt. Seine Skulptur vor dem Sparkassengebäude feiert nun ein besonderes Jubiläum. Tradition in ERH Trotz Trockenheit: Johannifeuer werden brennen Brandgefahr, Wasserverbrauch und Schutt. Johannifeuer bieten Kritikpotential. Doch nicht im Raum Höchstadt – der Brauch ist einfach zu wichtig.