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Ein Bücherfest begeistert
Wer entdeckte neue Buchschätze in Herzogenaurach?
Die Teilnehmenden präsentierten ihre Lieblingsbücher.
Die Teilnehmenden präsentierten ihre Lieblingsbücher. // Sandra Buchwald
Signet des Fränkischen Tags von Sandra Buchwald
Herzogenaurach – Ein Bücherfest lockte viele Leser jeden Alters an. Die Stadtbücherei wurde zum lebendigen Treffpunkt voller Geschichten.

Buchfans haben kürzlich den nun schon seit 1995 bestehenden Tag der Bibliotheken gefeiert. Das Team der Herzogenauracher Stadtbücherei hatte extra dafür den früheren Buchvorstellungsabend reaktiviert. Große und kleine Leseratten pilgerten in die Bücherei und präsentierten ihre eigenen Buchfavoriten.

Herzogenaurachs Stadtbücherei: Ein "Dritter Raum" in Zeiten knapper Kassen

 Die Stadtbücherei werde wieder mehr genutzt, freute sich das Team um Leiterin Gabriele Lechner über den regen Besuch. „Denn die Leute haben jetzt weniger Geld für Bücher“, erläutert Lechner. Auch wenn sie noch auf die schon vor mehr als 20 Jahren angekündigte Top-Bücherei für Herzogenaurach warte, hätten sie es den Besuchern richtig schön gemacht. Sie seien neben den eigenen vier Wänden und der Arbeitsstätte oder Schule der „dritte Raum“ zum Schmökern, Lernen oder für Inklusion.

Vielfältiges Angebot in Herzogenaurach: E-Books, Thriller und mehr

Selbstverständlich schätzten die Lesenden besonders das vielfältige Angebot, das auch die E-Books und die zahlreichen Genres wie Historisches, Sachbücher, Detektivgeschichten, Thriller, New-Adult-Romane und Kinderbücher böte. Genau diese Vielfalt deckten auch die Lesenden ab, die den anderen Teilnehmern die eigenen Lieblingsbücher zeigten. Sie hatten 13 deutsche oder englische Titel mitgebracht und schilderten dem gespannten Publikum, welche Geschichten hinter den Titeln stecken und was ihnen besonders gut an dem Buch gefallen habe.

So erzählte eine Frau mit Migrationshintergrund, dass Bücher für sie sehr wichtig seien und ihr rund um das Erlernen der Sprache tolle Unterstützung geboten hätten. Besonders deswegen sei für sie der Besuch der Bücherei schon seit Jahren „wöchentliches Ritual“ geworden. Das Buch, über das sie berichtete, ist der japanische Bestseller „Before the coffee gets cold“ (Toshikazu Kawaguchi). Es schaffe Akzeptanz und Frieden – und leite dazu an, dass man den Moment schätze, weil man die Vergangenheit sowieso nicht ändern könne.

Leseratten aus Herzogenaurach: Bücherlieblinge im Fokus

Dass die Bücher für die eigene Entwicklung dienen, zeigt „The Let Them Theory“ (Mel Robbins). Die Leserin, die das Buch präsentierte, lobte den gelassenen Ansatz des Buches, das für viele Bereiche – ob Geld oder Beziehung – als praktischer Ratgeber dienen könne. Doch was habe sie selbst aus dem Buch gelernt? Immer erst bis zehn zählen, wenn es brenzlig werde, erzählt die Frau lachend.

Stadtbücherei-Chefin Gabriele Lechner hatte ebenfalls beste Lesekost parat. „Rächende Geister“ heißt das spannende Buch der Schriftstellerin Agatha Christie, das statt den klassischen Geschichten über die gewiefte Miss Marple die historische ägyptische Kulisse nutze.

Auch jungen Leser zeigten ihre Bücher den Gästen

Der Roman „Wunder von Bahnsteig 5“ (Clare Poley) hatte der nächsten Leserin sogar spontan Bilder der eigenen Erfahrungen als junge Pendlerin zwischen Herzogenaurach und Erlangen beschert. Sie habe – mangels Direktverbindung – damals mehrere Züge für das Erreichen des Gymnasiums benötigt. Das Buch, so gesteht sie schmunzelnd, sei jedoch gar nicht Eigentum der Bücherei, sondern Teil des öffentliches Bücherschranks gewesen.

Auch jungen Leser zeigten ihre Bücher den Gästen. Für das Präsentieren des Buches „Happy Birthday“ aus der Kinderbuchreihe „Die drei ???“ erntete der junge Max viel Beifall. Applaus gab es auch für das Mutter-Tochter-Gespann, das die schönsten Tierfabeln (Ursel Scheffler) präsentierte. „Die Geschichten gefallen sogar dem Opa“, erzählt die Mutter und die Tochter warb für das Buch: „Das könnt ihr zu Weihnachten verschenken.“

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