Schwieriger Einsatz
A3: Taktik der Feuerwehr geht "leider" auf
Der Bagger hat nach dem Brand nur noch Schrottwert.
Der Bagger hat nach dem Brand nur noch Schrottwert.
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Michael Busch von Michael Busch Fränkischer Tag
Heßdorf – Die Baustelle auf der A3 fordert die Einsatzkräfte stets neu heraus. Die Anfahrten zur Einsatzstelle sind oftmals kniffelig.

Der eigentliche Vorfall ist schnell erzählt: Bagger brennt, Feuerwehr kommt, Bagger ist gelöscht. Das ist die Kurzfassung eines Einsatzes am späten Mittwochabend auf der A3 zwischen den Auffahrten Erlangen-West und Frauenaurach. Die längere Version zeigt allerdings auf, mit welchen Problemen die Einsatzkräfte zu kämpfen haben, welche Idee die Polizei hatte, aber nicht umsetzen konnte, warum es ein Lob für die Lastwagenfahrer gab und wieso eine Taktik der Feuerwehr „leider“ aufging.

Im Stau festgefahren

Ganz von vorne: Gegen 21.30 Uhr wurden die Einsatzkräfte aus Erlangen inklusive der beiden Ortsteile Dechsendorf und Frauenaurach sowie Heßdorf alarmiert. Ein Bagger stehe im Baustellenbereich in Vollbrand. Das wurde durch die anrückenden Kräfte auch bestätigt: Feuerschein am Himmel wies auf den Brand hin. Doch für die Fahrzeuge, die aus der Richtung Heßdorf kamen – also auf deren Seite der Bagger stand – war es gar nicht so einfach an den Einsatzort zu kommen. Die enge Baustellengasse, ein Stau, uneinsichtige Autofahrer – eine unglückliche Kombination, um schnell Hilfe leisten zu können.

Planer machen sich Gedanken

Im Vorfeld hatten sich die Planer der Feuerwehr aber Gedanken gemacht, wie man diesem Risiko begegnen könne. Die Taktik ist seitdem, dass bei Einsätzen auf der Autobahn, gerade im Baustellenbereich, auch von der Gegenfahrbahn angefahren wird. Bei diesem aktuellen Einsatz machte sich das bezahlt. Die Dechsendorfer Wehr, als erste Feuerwehr kurz vor der Einsatzstelle, war zunächst im Stau festgefahren. Auf der Gegenspur übernahmen die Kräfte der Feuerwehr Frauenaurach. Sie bremsten den Verkehr ab und konnten von dort aus den Kampf gegen das Feuer aufnehmen.

Retter stehen im Stau

Währenddessen versuchten die Kräfte im Stau sich den Weg „nach vorne“ zu bahnen. Dechsendorfs stellvertretender Kommandant Florian Dürrbeck erzählte, dass die Kameraden die Fahrzeuge rangieren ließen, um auch noch die letzten Lücken zu schließen, um dann die Durchfahrt zu ermöglichen. Der Feuerwehrler erklärt: „Ein ganz großes Lob an die Lastwagenführer. Die haben sich gelbe Warnwesten angezogen und ebenfalls die Autofahrer unterstützt, um diese von der Rettungsspur zu bringen.“

Lösung wäre einfach

Die Lösung ist im Grunde einfach, wird aber von vielen Fahrern ignoriert, dabei rettet diese Vorgehensweise, die in der Fahrschule gelehrt wird, unter Umständen Leben. Dürrbeck sagt: „Es ist versetzt zu fahren. Autos nebeneinander machen beim Stau halt die Strecke zu.“ Bei diesem versetzten Fahren könnten die Autos eben in die Lücken auf der „Lkw-Spur“ zurückkehren. Und auch im Stau ist die Methode „Stoßstange an Stoßstange“ die denkbar schlechteste Lösung.

Lob von der Polizei

Lob gab es wiederum von der Polizei für die Feuerwehr. Diese hatte nämlich vorgehabt den Streckenabschnitt zwischen Frauenaurach und dem Einsatzort zu sperren, damit die Einsatzkräfte auf der dann gesperrten Spur, anrücken können. Doch die Polizei erklärte nach Angaben eines Feuerwehrmannes vor Ort: „Ihr wart einfach zu schnell. Bevor wir da was machen konnte, wart Ihr schon da!“

Einsatz zog sich hin

Der Einsatz selber zog sich dann selber noch ein paar Stunden hin. Doch das gehört schon wieder zur kurzen Version des Einsatzberichtes.

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