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Vorbereitungen laufen schon
Flößertag 2027: Vier Tage volles Programm im Frankenwald
Sehr interessante Informationen über die Zollscheer bei Neuses und über die „Neusiche Flüeße“ hat Kreisheimatpfleger Hans Blinzler in seinen Vortrag übermittelt.
Sehr interessante Informationen über die Zollscheer bei Neuses und über die „Neusiche Flüeße“ hat Kreisheimatpfleger Hans Blinzler in seinen Vortrag übermittelt. // Michael Wunder
Signet des Fränkischen Tags von Michael Wunder
Neuses – Der Deutsche Flößertag bringt 2027 die Flößertradition zurück. Geplant ist ein einzigartiges Fest im Frankenwald voller spannender Aktivitäten. Das ist der Stand der Vorbereitungen.
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Der Deutsche Flößertag wird 2027 im Frankenwald ausgerichtet, die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Beim Kreisflößertreffen im Sportheim in Neuses stellte der örtliche Vorsitzende Dieter Endres das grobe viertägige Festprogramm vor.

Programm des Deutschen Flößertags 2027 im Frankenwald

Vom 9. bis 12 September will man im übernächsten Jahr Gäste aus ganz Deutschland ein unvergessliches Ereignis bieten. Dabei wird am Ankunftstag der Vorstand der Deutschen Flößervereinigung tagen. Nach einer Besichtigung von Stadt und Festung ist am Freitag eine Floßfahrt in Neuses mit allen vorhandenen Flossen vorgesehen. Der Abend soll in Friesen ausklingen.

Deutsches Flößertreffen 2027 in Marktrodach

Am Samstag findet in der Mehrweckhalle in Marktrodach das Deutsche Flößertreffen statt. Am Nachmittag soll es die Möglichkeit einer Floßfahrt auf der Wilden Rodach in Wallenfels geben. Am Sonntag ist vor der Abreise ein gemeinsamer Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche geplant.

Landrat Klaus Löffler erinnerte an den verstorbenen „Macher“ Friedrich Fricke. Über viele Jahrzehnte sei er mit Herz, Seele und großer Leidenschaft bei den Flößern gewesen. Die Ausrichtung des Deutschen Flößertages sei sein nächstes großes Ziel gewesen, welches seine Kameraden jetzt auch in seinem Sinne durchführen werden. Er versprach, dass der Landkreis dabei fest an der Seite der Flößer stehen werde. Michael Trebes überreichte im Namen des Landkreises an die Vereine aus Neuses, Unterrodach, Friesen und Wallenfels auch das neu heimatkundliche Jahrbuch.

Geschichte der Flößerei im Frankenwald und der Zollscheer in Neuses

Kreisheimatpfleger Hans Blinzler berichtete in einen Bildervortrag über die Zollscheer bei Neuses und über die „Neusiche Flüeße“. Wie er sagte, sei der Frankenwald schon früher vom Holz beherrscht gewesen. Die Flößerei sei aber bei weiten nicht so lustig gewesen, wie im Flößerlied gesungen.

Vielmehr war es vor 500 Jahren harte Arbeit, bei den es um den notwendigen Broterwerb für die einzelnen Flößer ging. Allein die Floßherren, die in den Orten auch große Häuser besaßen, waren gut betucht. Mit Einführung der Eisenbahn und der LKWs verlor die Flößerei immer mehr an Bedeutung.

Nach dem Zusammenfluss der drei Floßbäche unterhalb von Kronach sei Neuses der ideale Ort für die Zollerhebung gewesen. Erstmal sei die Zollscheer 1485 urkundlich erwähnt, aber bereits vorher habe es „Zollgebühren“ auf dem Wasser gegeben.

Tradition des Kreisflößertreffens in Unterrodach seit 1968

Bis ins Jahr 1900, also rund 500 Jahre mussten die Flößer dort ihren „Obolus“ bezahlen. Ausgenommen waren dabei die Flößer aus Wallenfels, welche ihren Zoll bereits vor Ort bezahlt hatten. Die damals noch auf Kronacher Gebiet liegende „Zollschere“ sei eine feste Einnahmequelle für die öffentlichen Kassen gewesen.

Das heutige Kreisflößertreffen sei in der Zeit von Landrat Emmert eingeführt worden und werde seit der Einweihung des Flößermuseums in Unterrodach im Jahr 1968 jährlich abwechselnd in den Flößerorten durchgeführt. Die Grüße der Stadt überbrachte Zweiter Bürgermeister Michael Zwingmann (FW). Er dankte für die Bewahrung der Tradition.

Flößerei im Frankenwald: Botschafter für die Region

MdB Jonas Geisler (CSU) informierte, dass man das „Waldsterben“ im Frankenwald erst kürzlich beim Bundeslandwirtschaftsminister angebracht habe. Der Freistaat habe für die Waldbesitzer in der vergangenen Zeit viel getan. Die Flößer seien die Botschafter der Region und hätten auch im laufenden Jahr wieder viele Gäste (Wallenfels 3.000, Neuses 2.600) sicher vom Wasser an Land gebracht.

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