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Aktuell im Tierheim
In Kronach: Ängstliches Knickohr sucht eine Familie
Pimpernella ist etwa 2016 geboren und kastriert.
Pimpernella ist etwa 2016 geboren und kastriert. // Tierheim
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Kronach – Pimpernella stammt aus einer Katzen-Großfamilie, von der die Tierschützer einen Großteil kastrieren konnten. Nun wartet das ängstliche Knicköhrchen im Tierheim auf seine Chance und auf neue Besitzer.

Wie es vor allem auf dem Land leider immer noch traurige Realität ist, hatten sich die Tiere wahllos immer weiter vermehrt, da keines kastriert war. Nach hunderten Kastrationen solcher verwilderter Hauskatzen im ganzen Landkreis und tausenden Euro Tierarztkosten müssen die Tierschützer nun aber auch einen (hoffentlich nur vorübergehenden) Stopp einlegen. Seit der Erhöhung des Gebührenverordnung der Tierärzte sind die Ausgaben diesbezüglich ins Uferlose gestiegen...

Pimpernella ist ein wenig ängstlich

Doch zurück zu Pimpernella, um die es hier ja schließlich geht. Sie ist eine weibliche Hauskatze, geboren ca. 2016. Leider tut sich die arme Seele sehr schwer, die Herzen der Besucher zu erobern. Sie ist das kleine Mauerblümchen des Tierheims, das sich den ganzen Tag irgendwo versteckt und daher auch niemandem auffällt. Ihr geknicktes Ohr trägt auch nicht gerade dazu bei, dass sich die Menschen um sie reißen.

Was Pimpernellas Charakter betrifft, muss man sagen, dass sie bei fremden Menschen leider sehr schüchtern ist. Das ist jedoch nur zu verständlich, wenn man bedenkt, dass sie mehr oder weniger sich selbst überlassen aufgewachsen ist. Engen Kontakt mit Menschen hat sie nie kennengelernt.

Pimpernellas Rückzugsort ist das höchste Liegebrettchen

Woher soll sie also wissen, dass Streicheleinheiten etwas Schönes sind? Und so zieht sich Pimpernella meist auf das höchste Liegebrettchen im Katzenzimmer zurück oder duckt sich ängstlich in ihr Körbchen. Unterschreitet man einen gewissen Sicherheitsabstand, sucht sie ihr Heil lieber in der Flucht.

Hat sie keine Möglichkeit, auszureißen, lässt sie sich dann doch gottergeben anfassen und hat bis jetzt auch noch nicht gekratzt oder gebissen. Wirklich Gefallen an den Berührungen findet sie – zumindest im Moment – jedoch noch nicht. Dazu müsste sie über einen langen Zeitraum hinweg nur noch positive Erfahrungen mit Menschen machen.

Das Vertrauen Pimpernellas muss man sich verdienen

Die lange Zeit auf der Straße lässt sich leider nicht von heute auf morgen auslöschen. Pimpernella verschenkt ihr Vertrauen nicht einfach, sondern man muss es sich verdienen. Trotzdem haben die Tierschützer den Eindruck, dass sie keine typische scheue Katze ist, denn sie scheint trotz aller Angst gern in der Nähe von Menschen zu sein.

Aus diesem Grund werden nun ganz besondere Menschen gesucht, die ein Herz für solche Sorgenkinder wie Pimpernella haben. Sie sollten nicht erwarten, dass ihr neuer Mitbewohner von Anfang an gleich perfekt ist und nicht enttäuscht sein, wenn sich das Angsthäschen in der ersten Zeit nur versteckt. Es müssen echte „Katzenmenschen" sein, die sich in Pimpernella hineindenken können und sie mit Fingerspitzengefühl aus ihrem Schneckenhaus herauskitzeln, ohne sie dabei zu überfordern.

Pimpernella wünscht sich ein ruhiges Zuhause

Geduld, Liebe und Ruhe sind also ganz wichtige Eigenschaften. Pimpernella wünscht sich ein ruhiges Zuhause ohne viel Hektik und Trubel. In der täglichen Routine findet sie Sicherheit und fühlt sich geborgen.

Für kleine Kinder ist sie definitiv nicht geeignet. Dafür versteht sie sich aber bestens mit anderen Katzen – und es würde ihr bestimmt gefallen, wenn sie in ihrer neuen Familie samtpfotige Verstärkung hätte, an der sie sich etwas orientieren könnte. Pimpernella sollte auch in ihrem neuen Zuhause Freigang haben, da sie dies von früher her so gewohnt ist. Dies ist natürlich erst nach einer ausgiebigen Eingewöhnungszeit und in verkehrsberuhigter Lage möglich.

Im Haus ist Pimpernella absolut sauber

Im Haus ist Pimpernella übrigens absolut sauber und so unauffällig, dass man sie kaum merkt. Das arme Knickohr hatte bis jetzt noch nicht allzu viel Glück im Leben – höchste Zeit also, dass dieser unauffällige und vergessene Schatz nun endlich auch einmal an die Reihe kommt und eine besonders liebevolle Familie findet, in der sie für alles entschädigt wird und ein langes, erfülltes und geborgenes Katzenleben genießen kann. Wer gibt Pimpernella eine Chance?

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