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Bürgermeister zieht Bilanz
Weißenbrunn arbeitet an mehreren Großprojekten
Bauhofleiter Michael Lehnhardt und Bürgermeister Jörg Neubauer vor dem Rathaus, in das und an dem  eifrig in Photovoltaik- und Solartechnik investiert wurde.
Bauhofleiter Michael Lehnhardt und Bürgermeister Jörg Neubauer vor dem Rathaus, in das und an dem eifrig in Photovoltaik- und Solartechnik investiert wurde. // K.- H. Hofmann
Signet des Fränkischen Tags von Karl-Heinz Hofmann
Weißenbrunn – Zahlreiche Großprojekte arbeitet die Gemeinde Weißenbrunn gerade ab. Bürgermeister Jörg Neubauer zog in der Bürgerversammlung eine Bilanz.

Zwar sagt man immer, das Beste kommt zum Schluss, doch bei der Bürgerversammlung gab es gleich mehrere Großprojekte, die das Prädikat „Beste Maßnahme“ verdienten: das Gemeindezentrum am Brunnen, ein Bürgerwindpark, der von den zuständigen Behörden die Genehmigung hat, aber nun in die Durchführungsphase kommt und das Seniorenwohnheim in Hummendorf, das seit 2020 geplant, aber durch die Folgen des Ukraine-Krieges ausgebremst wurde. Dazu hatte der Rathauschef gute Nachrichten: Es ist ein neues Projekt für Seniorenwohnen in Vorbereitung.

Bürgermeister Jörg Neubauer zieht eine positive Bilanz

In seiner über zweistündigen Präsentation konnte Bürgermeister Jörg Neubauer (parteilos) eine positive Bilanz ziehen. Was man bisher nicht beeinflussen konnte, ist das Schrumpfen der Einwohnerzahl. Aktuell hat Weißenbrunn 2740 Einwohner (2018 waren es noch 2884).

Der Gesamthaushalt beläuft sich 2024 auf 11,7 Millionen Euro. Bei insgesamt 2,9 Millionen Euro Investitionen konnte der Schuldenstand weiter auf rund 2,9 Millionen Euro abgebaut werden, der im Jahr 2013 noch bei 7,7 Millionen Euro lag. Eine große Stütze zum Schuldenabbau in der Haushaltskonsolidierung waren die Stabilisierungshilfen durch den Freistaat, die seit 2007 bis heute rund zehn Millionen Euro betrugen. Die angenehmste Art der Haushaltsführung ist das zwar nicht, da man auch Auflagen vom Gesetzgeber bekommt, doch durch den Schuldenabbau erlange man wieder Handlungsfreiheit.

Architekt Uwe Reil erörtert Probleme beim Projekt Gemeindezentrum

Architekt Uwe Reil vom SHL Architekturbüro erörterte die Probleme beim Bauvorhaben Gemeindezentrum Am Brunnen. Es galt hier, ein ortsbildprägendes Ensemble zweier Jahrhunderte alter Gebäude zu erhalten. Das denkmalgeschützte Lernershaus wurde erhalten und unter großem Aufwand generalsaniert, das Schrammshaus musste weichen und wurde im alte Stil neu errichtet.

Jahre vorher schon wurde die alte Brauerei gesprengt. Dadurch wurde der Blick auf die sehenswerte Dreieinigkeitskirche wieder frei. Es entstand ein Juwel, das im Mai eingeweiht wird.

Weißenbrunn hat in Hummendorf 1,4 Millionen Euro investiert

Ausführlicher ging der Rathauschef anschließend auf Investitionen ein. Kurz vor der Fertigstellung ist ein Teilabschnitt der einfachen Dorferneuerung Hummendorf im Gebiet Kirchberg. Für Wasserleitung, Kanal und Straßenbau wurden dort 1,4 Millionen Euro investiert.

Davon gab es eine Förderung durch das Amt für ländliche Entwicklung (ALE) in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro. Weitere Kanal- und Wasserleitungen wurden in der Kreisstraße KC 5 verlegt, diese soll durch den Landkreis 2026 asphaltiert fertiggestellt werden.

Weißenbrunn arbeitet mit Münch-Energie zusammen

Für das gemeindliche Energiekonzept wurden einige Anlagen schon installiert, geplant sind weiter die Schule und das Pumpwerk Reuth sowie weitere Photovoltaikanlagen. Es geht um größtmögliche Energiekosteneinsparung und auch kostengünstige Installation.

Genau darum geht es auch bei der Schaffung eines Bürgerwindparks, der zwischenzeitlich die behördlichen Hürden genommen hat. Die fünf Windkraftanlagen erzeugen circa 63 Millionen Kilowattstunden Strom, der für circa 18 Haushalte den Jahresstrombedarf decken wird.

Bei Wildenberg kommt ein Bürgersolarpark

Zur Durchführung des Projektes schloss man sich mit Münch-Energie als Partner zusammen. Auf Nachfrage eines Bürgers, mit wie viel sich der Bürger beteiligen kann, verwies der Bürgermeister auf noch laufende Berechnungen und Kalkulationen. „Wir gehen dieses 50-Millionen-Projekt behutsam und gewissenhaft an, was auch einige Zeit in Anspruch nimmt.“

Ein weiterer Bürgersolarpark wird in Richtung Wildenberg auf einer Fläche von 31,2 Hektar entstehen. Hier ist der Investor Südwerk.

Am Bahngelände konnte eine seit Jahren leerstehende Lagerhalle von der Gemeinde erworben werden. Für die Nutzung ist vieles denkbar, auch ein Umbau für Wohnungen, um Flächen zu sparen.

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