Vor 150 Jahren wurde die Rentei als Herrenhaus der Bergleute in Stockheim erbaut. Vor sieben Jahren wurde mit der Planung begonnen, das Gebäude zu sanieren, damit es als Kultur- und Begegnungsstätte genutzt werden kann.
Nach einer fünfjährigen Bauphase wurde jetzt die Eröffnung gefeiert. Mehr als einhundert Gäste nahmen an dem Festakt teil.
Bürgermeister Daniel Weißerth lobte in seiner Festansprache die Sanierung als große Gemeinschaftsleistung: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile!“
Daniel Weißerth verschwieg aber auch nicht den einen oder anderen „Stolperstein“, den es gegeben habe. Doch nicht zuletzt dank der guten Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Detsch und den bauausführenden Firmen sowie den zuständigen Behörden habe man immer wieder Lösungen finden können.
„Ein tolles Projekt“
Der Landtagsabgeordnete Jürgen Baumgärtner gratulierte der Gemeinde Stockheim zu diesem „tollen Projekt“. Er sieht in der Realisierung dieser mehrjährigen Sanierungsmaßnahme einen „Ausdruck der Stärke von Zusammenhalt und überparteilichem Engagement für die Heimat“.
Förderprogramm des Freistaats
Das Projekt sei auch deshalb möglich geworden, weil 2016 für Kommunen die Sonderförderung „Förderoffensive Nordostbayern“ eingeführt wurde. Baumgärtner zählte auf, dass in den vergangenen sieben Jahren 571 Projekte und 71 ähnliche Orte wie die Rentei durch dieses Förderprogramm wieder belebt werden konnten. Insgesamt seien dafür 337 Millionen Euro an Fördergeldern geflossen. 80 Prozent des Geldes sei in der Region geblieben, weil Aufträge an heimische Firmen erteilt werden konnten.
Auch in Stockheim hätten der Bürgermeister und die Gemeinderäte mit „Mut und Weitsicht“ entschieden, ein leerstehendes, denkmalgeschütztes Gebäude sanieren zu lassen und es wieder mit Leben zu füllen.
In Anknüpfung auf die Jahrhunderte lange Kohleförderung in Stockheim meinte Thomas Müller (Amt für Ländliche Entwicklung Bamberg) etwas schmunzelnd, dass auch für die Sanierung der Rentei „Kohle“ erforderlich gewesen sei. Was man früher unterirdisch aus Schächten gefördert hat, sei nun durch die „Förderoffensive Nordostbayern“ des Freistaates Bayern mit 3,2 Millionen Euro an Fördergeldern realisierbar geworden.
Gesamtkosten: 3,7 Millionen Euro
Die Sanierung der Rentei war ein Projekt mit Gesamtkosten von 3,7 Millionen Euro. Ursprünglich sei man im Jahr 2017 noch von 2,7 Millionen Euro ausgegangen. Trotz Corona-Pandemie, Preisexplosionen und den besagten „Stolpersteinen“ habe die Gemeinde durchgehalten und das Projekt umgesetzt.
Planer und Architekt Jörg Detsch von 3 D Architekturbüro Detsch aus Kronach sprach von einem „verlorenen Ort“, den man wieder aufgeweckt habe.
„Mitgedacht und mitgemacht“
Zum Schluss richtete der Architekt und Planer warme Worte an den Wegbereiter Rainer Detsch und dessen Nachfolger Bürgermeister Daniel Weißerth. „Mitgedacht und mitgemacht“ gelte für die Bürgermeister den Gemeinderäten und der Verwaltung der Gemeinde in Stockheim. Die Gemeinde habe auf Planer, Architekten und Handwerker gebaut und voll vertraut. Mit Architektur, Planung, Vorstellung, Willenskraft sei es aber nicht getan. Weitere Komponenten seien Handwerksleute und Ingenieure, die mit Fleiß, Zuverlässigkeit, Sinn für Präzision, hohem Können und „vernünftigen Preisen“.
Nach der symbolischen Schlüsselübergabe folgte das Segensgebet der beiden Geistlichen, Pfarrer Hans- Michel Dinkel und Pfarrer Johannes Brunner.
Weitere Gratulations- und Grußworte sprachen Bundestagsabgeordneter Jonas Geissler, Michael Hofmann (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth) sowie Gerhard Wunder als Vertreter des Landrats. Aus der Nachbargemeinde Föritztal (Landkreis Sonneberg) gratulierte die neu gewählte Bürgermeisterin Silke Fischer. Die Einweihung- und Eröffnungsfeier der Rentei, wurden vom Duo Memories mit Gesang und Musik umrahmt.