Gedenken Kleines Kirchlein mit Bedeutung In der „Kirche der Einheit Herbst ’89“ fand ein ökumenischer Gottesdienst mit dem evangelischen Regionalbischof Tobias Schüfer (Erfurt), Domkapitular Thomas Keßler (Bad Neustadt), in Vertretung von Diözesanbischof Franz Jung, sowie der evangelischen Superintendentin Beate Marwede (Meiningen) und dem evangelische Pfarrer Max Grundke (Ortspfarrer von Bibra) statt. // Hanns Friedrich von Hanns Friedrich TEILEN  09.07.2025 Bibra bei Meiningen – Zum zehnten Jahrestag der Segnung der „Kirche der Einheit Herbst ’89“ an der A 71 wurde ein Gottesdienst gefeiert. Artikel anhören Sie können uns nicht hören? Diese Funktion können Sie exklusiv mit PLUS nutzen. Erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Audioinhalte, Artikel und vieles mehr. Vorlesefunktion freischalten Bereits -Zugriff? Jetzt Anmelden Mit einem ökumenischen Gottesdienst hat der Verein Autobahnkirche A 71 den zehnten Jahrestag der Segnung der „Kirche der Einheit Herbst ’89“ an der A 71 begangen. Gestaltet wurde er vom evangelischen Regionalbischof Tobias Schüfer (Erfurt), Domkapitular Thomas Keßler (Bad Neustadt) in Vertretung von Diözesanbischof Franz Jung, von der evangelischen Superintendentin Beate Marwede (Meiningen) und vom evangelischen Pfarrer Max Grundke, Pfarrer von Bibra. Zahlreiche Gäste waren zur Feierstunde gekommen, darunter Landrätin Peggy Greiser (Meiningen), Landrat Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld) und Christian Seeber, Bürgermeister der Gemeinde Grabfeld.Sie begrüßte der Vorsitzende im Verein Autobahnkirche A 71 ebenso wie die Vertreter der Kirchen. „Wir sind überwältigt von dem Besuch dieses Gottesdienstes, der zeigt, wie wichtig das kleine Kirchlein für die Menschen ist.“ Zur GeschichteKurz ging der Vorsitzende auf die Geschichte des Gotteshauses ein und erinnerte daran, dass bereits 2004 die Idee entstand, eine Gedenkstätte zu errichten, um damit an die Teilung Deutschlands und die friedliche Wiedervereinigung zu erinnern. Initiatoren waren der ehemalige Meininger Superintendent Wolfram Hädicke, der vor wenige Wochen gestorben ist, und der 2011 verstorbene Altlandrat des Landkreises Rhön-Grabfeld und langjährige Vorsitzende des Vereins, Fritz Steigerwald. Als Künstler war Gernot Ehrsam eingebunden, der an die ersten Gedanken erinnerte und sagte, dass man nie gedacht habe, dass diese Kirche innerhalb von zehn Jahren gebaut und so gut angenommen wird.Verlesen wurden dazu Gedanken von Wolfram Hädicke, die dieser kurz vor seinem Tod verfasst hatte und dabei noch einmal die Hintergründe erklärte, die zum Bau der kleinen Kapelle an der Autobahn führte. Sie sollte als christlicher Ort der Besinnung und des Dankes Menschen verschiedener Konfessionen, Religionen und Kulturen offenstehen. Das sei bis heute so geblieben, sagte Gernot Ehrsam. Neues KirchenbüchleinVorsitzender Ralf Luther dankte den vielen Helferinnen und Helfern im Hintergrund, die sich über die Jahre hinweg um die Kapelle kümmerten und kümmern. Rechtzeitig zum zehnjährigen Bestehen wurde auch das neue, erweiterte Kirchenbüchlein „Gedenkstein des Friedens“ in der dritten Auflage vorgestellt. Regionalbischof Tobias Schüfer sagte in seiner Predigt, dass Menschen bereits im Mittelalter Kapellen am Wegesrand bauten. „Da konnte man kurz anhalten, ein Gebet sprechen, mit sich ins Reine kommen, für den Fall, dass was passiert, und um den Segen bitten, denn im Mittelalter, war das Reisen noch gefährlich.“ Solche Kapellen seien heute die Autobahnkirchen, denn auch heute noch sei das Reisen mit gewissen Gefahren verbunden. Viele würden vielleicht neugierig anhalten und dann in der kleinen Kirche innehalten. Vielleicht würden sie an gefährliche Situationen denken, denen sie gerade begegnet sind, und dafür danken, dass alles gut gegangen ist. Andere sortieren ihre Gedanken in der Stille des Kirchenraumes und genießen die Ruhe.„Wer hätte das gedacht“Der eine oder andere erinnere sich aber auch an die Zeiten der deutschen Teilung, daran, dass nur wenige Kilometer weiter ein Grenzturm und eine undurchdringliche Grenzanlage standen. Regionalbischof Tobias Schüfer: „Danke, dass ich das noch erleben durfte, dass es inzwischen so normal ist, in den Westen zu fahren, wer hätte das gedacht.“ Jesus habe einmal gesagt: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“ Diesen Satz sage Jesus zu jedem, der dieses kleine Gotteshaus betritt und gerade deshalb sei es gut, dass es diese „Kirche der Einheit“ an der Autobahn A 71 gibt. Auf diese Gedanken und auf das Jubiläum der Autobahnkirche abgestimmt waren auch die Fürbitten, die Landrätin Peggy Greiser (Schmalkalden-Meiningen) und Landrat Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld) beim Gottesdienst gemeinsam mit den Pfarrern sprachen. Musikalisch mitgestaltet wurde die eindrucksvolle ökumenische Feier vom „Bläserchor Mittendrin“, unter anderem mit dem Segenslied zum Abschluss. Sie waren zum zehnjährigen Bestehen der Autobahnkirche an der A 71 gekommen (von links): Vorsitzender Ralf Luther, Landrätin Peggy Greiser, Superintendentin Beate Marwede, Domkapitular Thomas Keßler, Regionalbischof Tobias Schüfer, Pfarrer Max Grundke, der Bürgermeister der Gemeinde Grabfeld, Christian Seeber, Christiane Michel und Rhön-Grabfeld-Landrat Thomas Habermann. // Hanns Friedrich Ralf Luther, Vorsitzender im Verein Autobahnkirche A 71 und der Künstler und Mitinitiator Gernot Ehrsam gingen kurz auf die Geschichte der „Kirche der Einheit“ ein. // Hanns Friedrich