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Umwelt
Ramsthaler Wald für die Zukunft fit machen
Je Hektar Waldfläche in Ramsthal müssen für das Programm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ fünf Habitatbäume definiert werden. Wolfgang Seufert wird diese definieren und kartieren.
Je Hektar Waldfläche in Ramsthal müssen für das Programm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ fünf Habitatbäume definiert werden. Wolfgang Seufert wird diese definieren und kartieren. // Symbolfoto: Rolf Pralle/Archiv
Ramsthal – Im Programm „Klimaangepasstes Waldmanagement“, an dem sich Ramsthal beteiligt, fließen Fördergelder. Was Habitatbäume damit zu tun haben.

Ramsthal Einmal jährlich steht der Forstwirtschaftsplan für den gemeindeeigenen Wald auf der Agenda. Für das abgelaufene Jahr berichteten Revierförster Wolfgang Kuhlmann und Forstdirektor Bernhard Zürner vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF). Sie stellten auch die Planung für 2024 vor. Im vergangenen Jahr war für den Wald ein Gewinn von 2420 Euro geplant worden. Durch verschiedene Förderungen konnte das Ergebnis im Einmaleffekt auf 21.936 Euro gesteigert werden. Für das laufende Jahr sind beim Holzverkauf 20.000 Euro eingeplant, das erwartete Ergebnis liegt bei -7610 Euro. Eine Förderung durch den Bund im Rahmen des Programmes „Klimaangepasstes Waldmanagement“ wirkt sich mit 10.500 Euro nur einmal aus. Hier geht es darum, den Wald in seinem Bestand zu erfassen und in der Zukunft auf die Anforderungen des Klimawandels anzupassen. Für dieses Projekt müssen je Hektar Waldfläche fünf Habitatbäume definiert werden. Das Bundesministerium beschreibt die Maßnahme und die Aufgabe dieser Bäume so: „Kennzeichnung und Erhalt von mindestens fünf Habitatbäumen oder Habitatbaumanwärtern pro Hektar, die bis zur Zersetzung auf der Fläche verbleiben. Habitatbäume sind mit ihren vielfältigen Mikrohabitaten eine Kernkomponente der Waldbiodiversität und unter anderem Lebensraum für Vögel, Fledermäuse und Insekten“. In Ramsthal wird Wolfgang Seufert die Aufgabe übernehmen, diese Bäume zu definieren und zu kartieren. Kuhlmann merkte noch an, dass die Arbeiten im Wald inzwischen entscheidend davon abhängen, ob ein Harvester (Holzerntemaschine) zur Verfügung steht.

Die wachsende Bürokratie dokumentiert der neue Vertrag zur Beförsterung des Gemeindewaldes mit dem AELF. Während bisher zwei Seiten für die Vereinbarung reichten, sind es nun fünf Seiten. Zürner meint zur wirtschaftlichen Situation des Waldes, dass aufgrund des Standortes und der geologischen Gegebenheiten nur ein schwacher Ertrag aus dem Gemeindewald zu erwarten sei. Der Gemeinderat stimmte dem vorgelegten Wirtschaftsplan zu.

Abschied in den Ruhestand

Bürgermeister Rainer Morper verabschiedete Bernhard Dürner, der demnächst in den Ruhestand gehen wird, mit einem Präsent und dankte für die gute Zusammenarbeit.

Durch gesetzliche Vorgaben soll die Ganztagesbetreuung der Grundschulkinder in den nächsten Jahren stufenweise aufgebaut werden. Der Bürgermeister sagte, dass sich der Gemeinderat zeitnah mit der Umsetzung befassen muss. Er sieht als Lösung die Einbindung externer Unternehmen für sinnvoll an, um Personalaufwand und Organisation für die Gemeinde zu vermeiden. Als Standort brachte er die Einhard-Schule ins Gespräch. Gemeinderat Martin Thürmer sieht mit Blick auf die Personalsituation deutliche Probleme, die Anforderung umzusetzen.

Beiträge für U3 steigen leicht

Martin Thürmer informierte zu den Kindergartenbeiträgen. Obwohl es hier im Regionsvergleich viele Gemeinden gibt, die bei den Kindern unter drei Jahren deutlich höhere Beiträge verlangen, schlägt Thürmer vor, den Beitrag unverändert zu lassen. Ramsthal verlangt hier für sechs Stunden 130 Euro. Eine Nachbargemeinde außerhalb der VG verlangt 247 Euro. In der Diskussion schlug Florian Wahler eine maßvolle Anpassung um 20 Euro vor. Denn: Der Aufwand und der Betreuungsschlüssel für die U-3-Kinder seien deutlich größer. Die Mehrheit der Räte sprach sich für die Erhöhung aus. Die Beiträge für die Kinder ab drei Jahren bleiben unverändert und liegen damit weiterhin deutlich unter dem Landkreisschnitt. Nicht berücksichtigt sind hier ein mögliches Krippengeld oder ein Zuschuss zum Kindergarten durch den Freistaat Bayern.

Aus dem Gemeinderat

Der Verein der Lebenskunst will in diesem Jahr wieder eine Kunstwoche vom 13. – 21.7.24 veranstalten und will dabei verschiedene gemeindliche Örtlichkeiten und Plätze nutzen. Der Gemeinderat stimmt der Nutzung zu.

Für die Europawahl am 9.6.24 werden noch Wahlhelfer gesucht. Informationen dazu und Meldungen können über den Bürgermeister erfolgen.

Vom 16. Mai bis 19. Mai findet die „Franken-Classic-Rallye“ statt. Am 17. Mai führt die Route durch Ramsthal.

In der letzten Sitzung hat die Klimaschutzkoordinatorin des Landkreises ihr Angebot und ihre Aufgabe präsentiert. Der Gemeinderat verzichtet mit Beschluss auf eine Teilnahme an dem kostenpflichtigen Konzept.

Die Änderung der Zweckvereinbarung zur Errichtung eines kommunalen Netzwerks für Datensicherheit und Datenschutz wird vom Gemeinderat akzeptiert und der Bürgermeister zur Unterzeichnung ermächtigt.

Der Bürgermeister informierte über das Anhörungsverfahren zur Planfeststellung für die Hochspannungsleitung Brunsbüttel – Großgartach (Südlink). Für Ramsthal gibt es hier keine relevanten Änderungen.

Die anteiligen Kosten für die Sanierung der Straße zu den Aussiedlern ausgehend von der St 2290 haben sich von geplanten 15.602,00 Euro auf 21.078,27 Euro erhöht. Der Gemeinderat stimmte dem neuen Betrag und der entsprechenden Zahlung an den durchführenden Markt Sulzthal zu.

In der Hauptstraße ist die Errichtung einer Überdachung auf privatem Grund geplant. Gegen die Voranfrage mit Abweichung von den Baugrenzen hatte der Gemeinderat nichts einzuwenden. Gleiches gilt für einen Tekturplan zu ein genehmigtes Bauvorhaben am Huttenweg hinsichtlich der Dachfarbe, Dachneigung, Firstrichtung und Geschosszahl. Das Streusalzsilo der Gemeinde soll vom Bauhof an den Reichlersweg verlegt werden. Hierzu ist eine isolierte Befreiung von den Vorgaben im Bebauungsplan hinsichtlich der Traufhöhe erforderlich. Der Gemeinderat hatte keine Einwände.

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