Nutzung der Georgihalle Mildere Bedingungen für Stadtvereine Dieses Jahr interessiert sich ein Veranstalter von außen für einen Silvesterball in der Georgihalle. Allerdings steigen die Preise für die Nutzung für Externe ab nächstem Jahr an. // Steffen Standke von Steffen Standke TEILEN  05.11.2024 Bad Brückenau – Eine Arbeitsgruppe hat sich Gedanken über die Miete für die städtische Veranstaltungshalle gemacht. Das Ergebnis wird vom Stadtrat rege diskutiert. Ein Punkt sticht dabei heraus. Die Arbeitsgruppe: klein. Ihr Auftrag: klar. Die Stadträtinnen Karin Ott, Monika Wiesner (beide CSU) und Eva Reichert-Nelkenstock (Grüne) sollten gemeinsam mit der Tourist-Information (TI) erarbeiten, wie die Satzung über die Benutzung der städtischen Georgihalle vereinsfreundlicher gestaltet werden kann. Ihr Ergebnis stellten sie jüngst im Bad Brückenauer Stadtrat vor. Länger diskutiert wurde aber über einen anderen Punkt der Satzung. Externe Veranstalter zahlen mehr Zunächst einmal ändert sich gegenüber dem ersten, im Februar vorgestellten Entwurf der Benutzungssatzung an den Preisen einiges. Heißt: Für externe Interessenten wird es zumeist teurer. Die Kurhalle (ohne Sommerhalle) für eine Veranstaltung zu mieten würde nun genau 500 Euro kosten (erster Entwurf: 510 Euro). Für den Raum Kirkham (Stadtratsraum) werden 180 Euro fällig (vorher 150 Euro), für den kleineren Raum Georgi 70 Euro (80). Wer noch Foyer und Theke dazunimmt, berappt zusätzlich 220 Euro (200); die Nutzung der Küche inklusive Ausstattung kostet pauschal 100 Euro (80). Eine Grundausstattung mit Rednerpult, Flipchart, Pinwand, Moderationskoffer, Beamer, Mikro und Beschallung ist im Mietpreis inbegriffen. Wer dazu noch eine Bühne benötigt, zahlt zusätzlich 75 Euro. Erste Vereinsveranstaltung frei Die wichtigste Errungenschaft der Arbeitsgruppe lautet aber wie folgt: Wollen Bad Brückenauer Vereine und Institutionen die Georgihalle nutzen, bleiben sie bei der ersten Veranstaltung innerhalb eines Kalenderjahres mietfrei. Ab der zweiten Veranstaltung müssen sie pauschal 100 Euro pro Termin berappen. Auch die Aufwandspauschale von 50 Euro netto pro Veranstaltung für Energie, Reinigung und Toilette bleibt wie für die meisten anderen Nutzer verpflichtend. Kostenfrei bleiben weiterhin städtische Veranstaltungen, Auftritte der Musikschule und öffentliche, nichtkommerzielle Angebote, an denen Gäste und Einwohner der Stadt unentgeltlich teilnehmen können (Selbsthilfegruppe, Schach und ähnliches). Auch Sitzungen der Stadtratsfraktionen fallen darunter. Diese neue Vereins-Regelung kommt vor allem dem Kunsthaus zugute. Der Verein ist mit zwölf bis 15 Veranstaltungen pro Jahr regelmäßiger Nutzer der Georgihalle. Karin Ott als Vorstandsmitglied hatte im Februar im Stadtrat gesagt: „Wir haben nur einen gewissen Etat und können nicht mehr zahlen. Sonst gibt es uns nicht mehr.“ Im Februar war lediglich ein Rabatt von 30 Prozent auf die volle Nutzungsgebühr in Aussicht gestellt worden. Kosten für Hausmeister in der Kritik Bei der Diskussion der Benutzungs- und Kostenregelung rückten vor allem die Kosten von 47,38 Euro pro Arbeitsstunde für den Hausmeister in den Fokus der Stadträte. Claudio Kleinhans (PWG) fragte, ob der Hausmeister beziehungsweise seine Bereitschaft bei jeder Veranstaltung vonnöten sei. Das treibe die Kosten nach oben. TI-Leiterin Britta Heim will sich vorbehalten, von Fall zu Fall zu entscheiden. Beim Kunsthaus sei eine Bereitschaft nicht nötig; die Veranstalter seien ortskundig. Beim Hescuro-Sommerfest mit rund 150 Teilnehmern zum Beispiel habe das anders ausgesehen. Externer Veranstalter mit Interesse an Silvesterball Emanuel Fritschka (PWG) brachte das offensichtliche Interesse eines externen Veranstalters ins Spiel, der zum Jahreswechsel 2024/25 einen Silvesterball in der Georgihalle organisieren wolle. Die Debatte drehte sich nun darum, ob der Hausmeister bei Bereitschaft den vollen oder nur einen anteiligen Lohn bekommt und das entsprechend auf einen Veranstalter umgelegt werden kann. Eberhard Schelle (PWG) glaubte, dass sich das dann für den Veranstalter nicht mehr rechnet. Dieter Seban (CSU) schlug eine Zusatzregelung in der Benutzungssatzung für die Georgihalle vor: Darin solle stehen, dass Kurgäste der Stadt für Veranstaltungen wie den Silvesterball ermäßigten eintritt erhalten, als Gegenpart zu den Vergünstigungen, die die Vereine erhalten. Hausmeisterstunden stehen für intensive Auf- und Abbauzeiten Für Britta Heim geht diese Diskussion etwas am Thema vorbei, sagte sie gegenüber dieser Redaktion. Natürlich erhalte der Hausmeister ein höheres Entgelt, wenn er tätig werde, als wenn er in Bereitschaft verharre. Bei den Hausmeisterstunden geht es ihr vor allem um die Auf- und Abbauzeiten für Bestuhlung und Trennwände vor und nach den Veranstaltungen. Dass der städtische Angestellte dann jeden Samstagabend vor Ort sei, komme nur in Ausnahmen vor. Im Stadtrat herrschte dann aber Einigkeit, der Benutzungssatzung zuzustimmen. Das Werk wird nun noch rechtlich hieb- und stichfest ausformuliert und dann dem Gremium zum Beschluss erneut vorgelegt. Inkrafttreten soll die Satzung dann zum 1. Januar 2025. Mehr zur Nutzung der Georghalle lesen Sie hier: Musik Händel, Hendrix und ein „Penner“ Richard Rossbach und Jürgen Rau haben in der Georgi-Kurhalle mit Backstage-Geschichten und viel Classic-Rock das Publikum unterhalten. Neue Gebühren Können sich Vereine die Georgi-Kurhalle noch leisten? Eine neue Satzung soll künftig die Nutzung, Haftung, aber auch die Mietkosten für den städtischen Veranstaltungsort regeln. Der Entwurf gefällt aber einigen Stadträten nicht. Heimatgeschichte hautnah Ausstellung gibt Einblicke in ehemalige Rhöner Dörfer Die Ausstellung „Heimatgeschichte hautnah“ zeigt das Leben in den Rhöner Dörfern, die 1938 dem Truppenübungsplatz Wildflecken weichen mussten. Sie ist in Oberbach und Bad Brückenau zu sehen. Varietépremiere Zauber, Comedy und Bauchreden mit Marcelini Marcus Geuss alias Marcelini begeisterte mit Hund Oskar, Travestiestar Edna van de Flitterglitter oder Kirchenmäuserich Gottfried das Publikum in Bad Brückenau. Der Künstler bot noch mehr Facetten.