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Bürgerversammlung
Manche Dinge dauern einfach
Die Renovierung der ramponierten Mühlstraße in Schondra ist seit Jahren nicht realisiert worden.
Die Renovierung der ramponierten Mühlstraße in Schondra ist seit Jahren nicht realisiert worden. // Horst Conze
Signet des Fränkischen Tags von Horst Conze
Schondra – Der Brunnen 3 ist noch immer nicht ans Wassernetz angeschlossen und die Mühlstraße wartet immer noch auf ihre Renovierung. Hoffnung auf schnelle Erledigung konnte Bernold Martin nicht machen.

In der Bürgerversammlung Schondra kamen unter dem Tagesordnungspunkt „Fragen und Anträge“ interessante Themen zur Sprache. Aber zunächst präsentierte CSU-Bürgermeister Bernold Martin Zahlen und Fakten: Die Pro-Kopf-Verschuldung der Marktgemeinde Schondra sei erfreulich niedrig. Allerdings gab es im letzten Jahr auch keine größeren Investitionen und Baumaßnahmen in der Marktgemeinde.

Dann wurden Bilder von Einsätzen der Gemeindearbeiter bei Wasserrohrbrüchen gezeigt. Immer wieder kommt es zu Schäden im Wassernetz, die laut Martin jedoch stets zeitnah behoben werden konnten. Dann wurden die kürzlich fertiggestellten Urnengräber in den Ortsteilen Singenrain, Schönderling und Schondra vorgestellt.

Als eines der größten aktuellen Probleme benannte Bürgermeister Martin die Aktivitäten eines Bibers an der Schondra zwischen Schondra und Schönderling. Der Bau des Bibers habe zu Überflutungen geführt.

Das Problem sei, dass die Wasserleitung zwischen Schondra und Schönderling durch den Bereich der überfluteten Gebiete verlaufe. Komme es zu einem Schaden, sei austretenden Wasser kaum auszumachen. Die Gemeinde stehe in Kontakt mit der zuständigen Behörde. Ziel sei es, eine Lösung zu finden, die sowohl den Schutz des Bibers als auch die Wasserversorgung gewährleistet.

Anschluss des Brunnens

Martin wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Zerstörung oder Beseitigung von Biberbauten ohne behördliche Genehmigung verboten ist und mit empfindlichen Geldstrafen geahndet wird.

Wie schon bei den vergangenen Bürgerversammlungen entwickelte sich auch diesmal der Tagesordnungspunkt „Fragen und Anträge“ zu einem besonders interessanten Abschnitt des Abends.

Ein Thema war der Ausbau des Brunnens 3, der bereits 2017 gebohrt wurde, aber noch nicht an das Wassernetz angeschlossen ist. Bürgermeister Bernold Martin erklärte, dass die Gemeinde dieses Vorhaben konsequent vorangetrieben habe.

Im Frühjahr dieses Jahres habe das beauftragte Planungsbüro einen neuen Entwurf präsentiert, der den Anschluss des Brunnens III an die Wasserversorgung sowie eine Renovierung der derzeitigen Wasseraufbereitung umfasst. Allerdings erschwerten neue Vorschriften die Umsetzung des Projekts erheblich. Das führe nicht nur zu einem erhöhten Planungsaufwand, sondern auch zu hohen Kosten. Martin betonte, dass man sich der Bedeutung des Projekts bewusst sei, jedoch derzeit keinen verbindlichen Zeitplan für die Realisierung nennen könne.

Ein Anwohner erkundigte sich bei Bürgermeister Bernold Martin, wann mit dem längst erwarteten Neubau der Mühlstraße zu rechnen sei. Martin erläuterte, dass der Ausbau der Mühlstraße eng mit Planungen des Landkreises Bad Kissingen abgestimmt werden müsse. Der Landkreis plant den Bau eines neuen Oberflächenwasserkanals, der den Bereich Bergstraße, Kissinger Straße und Mühlstraße umfassen soll. Diese Maßnahme sei notwendig, bevor die Marktgemeinde mit dem Straßenausbau beginnen könne.

Martin stellte klar, dass ein Baubeginn an der Mühlstraße im Jahr 2025 nicht realistisch sei. Auf die Frage eines Anwohners, ob die Straße dann bis Mai 2026 fertiggestellt sein könnte, antwortete der Bürgermeister skeptisch: „Eher nicht.“

Das Schuldach ist undicht

Ein Bürger fragte nach einem Konzept für die Sanierung der Sporthalle und der Schule. Es sei ja bekannt, dass das Dach der Schule undicht ist. Bürgermeister Bernold Martin antwortete, dass es kein Konzept gebe. Allerdings würde gerade eine kostengünstige Instandsetzung des Schuldachs mit einem Zimmerbetrieb besprochen.

Angesichts der vielen dringenden Investitionen und „Baustellen“ fragte ein Zuhörer an, ob der Gemeinderat einen Fünf-Jahresplan habe. Bernold Martin verneinte dies. Allerdings werde derzeit vorrangig am Anschluss von Brunnen 3, der Sanierung der Wasserversorgung und an der Instandsetzung der Mühlstraße gearbeitet.

Der Tagesordnungspunkt „Fragen und Anträge“ wurde vor allem dadurch in die Länge gezogen, dass namhafte Mitglieder der CSU mit deutlicher Kritik an Bürgermeister Bernold Martin und dem Gemeinderat auftraten. Ihre Wortmeldungen dominierten die Versammlung und sorgten bei vielen Zuhörerinnen und Zuhörern für Irritation. Die Einwände richteten sich gegen verschiedene Pläne der Gemeinde, darunter die Entscheidung des Gemeinderates, bei der nächsten Wahl einen hauptamtlichen Bürgermeister einzusetzen.

Bernold Martin reagierte gelassen und wies darauf hin, dass viele der kritisierten Themen, wie etwa die Verzögerungen bei Infrastrukturprojekten, auf externe Faktoren wie Regularien und Abstimmungen mit anderen Behörden zurückzuführen seien. Dennoch wolle er die Anregungen und Bedenken ernst nehmen.

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