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Bebauung
Ahorn beginnt mit dem Flächensparen
So eine Verwüstung zu Bebauungszwecken soll es im Gemeindegebiet Ahorn nicht mehr geben. Der Gemeinderat ändert  den Flächennutzungsplan.
So eine Verwüstung zu Bebauungszwecken soll es im Gemeindegebiet Ahorn nicht mehr geben. Der Gemeinderat ändert den Flächennutzungsplan. // Symbolfoto: BBV
Signet des Fränkischen Tags von Bettina Knauth
Ahorn – „Keine neuen Gebiete ausweisen“: Die Gemeinde Ahorn aktualisiert ihren Flächennutzungsplan. Es sollen mehr Lücken genutzt werden. Der Gemeinderat will das so.

Die Gemeinde Ahorn aktualisiert ihren Flächennutzungsplan. Das aus dem Jahr 1996 stammende, rechtswirksame Papier sei mittlerweile überholt, sagte Bürgermeister Martin Finzel (parteilos) in der Gemeinderatssitzung.

„Die Zielrichtung änderte sich in den letzten zehn, 15 Jahren“

Die jetzige Siedlungsstruktur, veränderte Anforderungen an Infrastruktur und Immissionsschutz, neue gesetzliche Vorgaben, vor allem zum Flächensparen, Klima-, Natur- und Artenschutz sowie die demografische Entwicklung müssten berücksichtigt werden.

„Die Zielrichtung änderte sich in den letzten zehn, 15 Jahren weg vom Ausweisen möglichst vieler Bau- und Gewerbeflächen hin zur Innenentwicklung“, sagte Finzel.

„Ahorn hat mehr Potenzial, als es braucht“

„Ahorn hat mehr Potenzial, als es braucht.“ Zu diesem Ergebnis kam Stadtplanerin Gudrun Rentsch (arc.grün, Kitzingen) nach Analyse aller Daten und der realen Nutzung vor Ort.

Der Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan, den sie dem Gemeinderat als „vorbereitenden Bauleitplan“ präsentierte, soll als Grundlage für fortführende Planungen dienen. „Wir werden uns noch x-mal mit ihm befassen“, kündigte Finzel an.

Der ermittelte reale Bedarf liegt nur zwischen 8,2 und 13,8 Hektar

Sah der Plan von 1996 noch zusammen 30,43 Hektar an Bauerwartungsland (24,94 Hektar), Baulücken (2,43 Hektar) und Leerstände (3,06 Hektar) vor, müssten davon nach Schätzung des zukünftigen Bedarfs der Entwicklung von Region und Bevölkerung zwischen 16,63 und 22,23 Hektar zurückgenommen werden. Denn der ermittelte reale Bedarf liegt nur zwischen 8,2 und 13,8 Hektar.

Pro Ortsteil listete die Landschaftsarchitektin auf, wie viel Hektar wo zurückgenommen werden sollen und wo Entwicklungsflächen verbleiben. Rentsch entsprach damit dem Wunsch des Gemeinderats, in jedem Ortsteil Möglichkeiten zur neuen Bebauung zu schaffen.

Es gilt der Grundsatz Innen- vor Außenentwicklung

Insgesamt verbleiben nach Rücknahme von Teilflächen von 17,94 Hektar an Bauerwartungsland Wohnen und 2,36 Hektar an Mischgebietsfläche noch 6,07 Hektar beziehungsweise 3,44 Hektar. „Mit dem Ergebnis liegt Ahorn genau im Bereich des Solls“, sagte Rentsch.

Baulücken und Nachverdichtungspotenzial kämen noch hinzu, merkte Finzel an. Die Rücknahme folge dem Grundsatz „Innen- vor Außenentwicklung“, der auch weiterhin gelte.

Diskussion um Ausweisung neuer Gewerbeflächen

Matthias Aust (SPD) möchte im Plan ebenfalls Gewerbeflächen ausweisen, „um die Gemeinde zukunftsfähig zu machen“. Kleinere Flächen sind laut Finzel noch in Schorkendorf, Triebsdorf und Wohlbach vorhanden, für mehr möchte er „Expertise von außen holen“.

Der Bedarf für die gewerbliche Entwicklung sei aber sehr schwer zu ermitteln, gab Rentsch zu bedenken. Alexander Zech (CSU), selbst Gewerbetreibender, sah hingegen keine Notwendigkeit, neue Gewerbeflächen auszuweisen.

Der Gemeinderat Ahorn fasst den Beschluss dann einstimmig

Einmütig fasste der Gemeinderat dann den Aufstellungs- und Auslegungsbeschluss zum Vorentwurf. Nach Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und der Bürger soll der Entwurf des gemeinsamen Flächennutzungs- und Landschaftsplans folgen.

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