In Trebgast „Freunde der Plassenburg“ präsentieren Geschichte live Historiker Daniel Burger in angelegter Rüstung, Mitstreiter Bernd Matusche und Peter aus dem Publikum bei der Präsentation der geschichtsträchtigen Utensilien. // Stephan Herbert Fuchs Historiker Daniel Burger präsentierte Waffen und Rüstungen. // Stephan Herbert Fuchs Peter Weith, Vorsitzender der „Freunde der Plassenburg“, war erfreut über den Erfolg der Veranstaltung. // Stephan Herbert Fuchs Entertainer Gerry Gerspitzer präsentierte Lieder von Fredl Fesl. // Stephan Herbert Fuchs Historiker Daniel Burger und sein Mitstreiter, der Nürnberger Fechtlehrer Bernd Matusche // Stephan Herbert Fuchs Historiker Daniel Burger in einer Rüstung // Stephan Herbert Fuchs Open-Air-Kino in Trebgast: Gezeigt wurden Filme über die Stadt und die Burg. // Stephan Herbert Fuchs Über 200 Besucher konnten die „Freunde der Plassenburg“ auf der Trebgaster Naturbühne begrüßen. // Stephan Herbert Fuchs von Stephan Herbert Fuchs TEILEN  18.07.2023 Trebgast – Weder Theater noch Musik standen am Montagabend auf dem Spielplan der Naturbühne Trebgast. Stattdessen gab es Geschichte live und unterhaltsam präsentiert. Die Bayerische Rundschau präsentierte diesen abwechslungsreichen historischen Abend des Vereins „Freunde der Plassenburg“, zu dem mehr als 200 Gäste kamen. Zunächst gab es ein wenig Geschichtsunterricht mit Daniel Burger, Historiker und Archivar am Staatsarchiv in Nürnberg. Er hatte seine Dissertation über die „Landesfestungen der Hohenzollern“ verfasst und ist ein absoluter Kenner der Materie. Und zwar nicht nur theoretisch, sondern auch ganz praktisch. Historiker in einer Rüstung aus dem 15. Jahrhundert Da ging es um Waffen und Rüstungen, wie sie vor fast einem halben Jahrtausend wohl auch auf der Plassenburg im Einsatz waren. Eine originalgetreue Nachbildung einer Rüstung aus dem 15. Jahrhundert hatte der Experte, der in seiner Freizeit selbst historische Kampfkünste trainiert, mitgebracht. Wie wird ein Harnisch angelegt? Wie hat er in der Praxis funktioniert? Wo waren die Schwachstellen? Auf das alles hatte Daniel Burger eine Antwort. Da gab es Schaufechtkämpfe mit Fechtlehrer Bernd Matusche aus Nürnberg, da wurde klar, dass Fechten nicht nur körperlich Schwerstarbeit bedeutet, sondern auch mit viel Kopfarbeit verbunden ist. Daniel Burger zeigte am eigenen Leib, wie eine Rüstung richtig angelegt wird („da rächt sich jedes Schäufele“) – und Peter aus dem Publikum durfte selbst einmal kräftig zuschlagen. Szenen aus den 1970er Jahren Nicht gleich um Jahrhunderte, sondern nur um einige Jahrzehnte zurück ging es mit Erich Olbrich. Er entführte alle Interessierten in das Kulmbach der 1970er Jahre. Also in eine Zeit, die vielen noch ganz lebhaft vor Augen sein dürfte und die doch schon wieder so lange zurückliegt. Der Heimatforscher und frühere Stadtarchivar hatte eine Videokassette mit einem Film von Arndt Schaffer im Müll entdeckt, sie digitalisieren lassen und führte das Ergebnis nun dem staunenden Publikum vor. Da konnte man Oberbürgermeister Erich Stammberger beim Enthüllen des Waafn-Brunnens sehen, beim Anstich zur Bierwoche, Thomas Gottschalk als junger Discjockey, eine florierende Spinnerei, die in die ganze Welt exportiert – und das Gregori-Fest als Riesenereignis. Vieles hat sich verändert, vieles ist aber auch geblieben. Autos fahren freilich nicht mehr durch die Langgasse, doch die Kulmbacher Bratwürste schmecken den Besuchern der Stadt wie eh und je. Blick auf die Burg von oben gewährt Einen weiteren Film präsentierten die „Freunde der Plassenburg“ über das Wahrzeichen von Kulmbach. Der Kurzfilm soll auch ein Anreiz sein, die Burg und ihre attraktiven Museumsbestände wieder einmal zu besuchen. Völlig neue Perspektiven machte der Einsatz einer Drohne über der Burg möglich. Die Türme, die Hohe Bastei oder auch sonst nicht zugängliche Höfe und Bollwerke, das alles hatte man so noch nie gesehen. Kleines Schmankerl am Rande, der Kurzfilm über die Plassenburg hatte einen prominenten Sprecher: der frühere Bundesminister Karl-Theodor zu Guttenberg war zumindest aus dem Off dabei. Da ging es um kriegslüsterne Burgherren wie dem Markgrafen Albrecht Alcibiades, um den schrecklichen Konradi-Tag 1553, auch die Moritat über die Weiße Frau, Kunigunde von Orlamünde, durfte nicht fehlen. „Wir wollten einen werbewirksamen zugleich dokumentarisch korrekten Film produzieren, der die Betrachter auch emotional anspricht und berührt“, beschrieb Vereinsvorsitzender Peter Weith den Streifen. Mitgearbeitet an dem Projekt haben zahlreiche Vereinsmitglieder, unter anderem Kreisheimatpfleger Harald Stark und Holger Peilnsteiner. Als DVD wird der Film künftig zum Preis von 7,50 Euro zum Kauf angeboten. Ausschnitte aus dem Fredl-Fesl-Programm geboten Auch die Unterhaltung sollte an diesem Abend nicht zu kurz kommen. Dafür sorgte der Entertainer Gerry Gerspitzer. Der Musiker, Liedermacher, Kabarettist und Radio-Moderator aus Rehau ließ Ausschnitte aus seinem Fredl-Fesl-Programm erklingen. Obwohl keiner der Gags wirklich neu ist, funktioniert der Witz, der in den Fesl-Liedern steckt, noch immer. Zum einen, weil sie wirklich genial sind, zum anderen, weil man sich keinen besseren Interpreten dafür wünschen könnte als Gerry Gerspitzer. Natürlich gab es – passend zum Thema – den „Ritter Haduprant“, aber auch eigene Texte, die nicht weniger komisch sind. „Wir wollten einfach einmal eine neue Veranstaltungsform testen“, sagte Peter Weith im Vorfeld. „Wenn es ankommt, werden wir es in den nächsten Jahren wiederholen“, versprach er. Nach über drei Stunden buntem Programm steht einer solchen Wiederholung wohl nichts mehr im Weg. Lesen Sie auch: Gummistiefel-Weitwurf Auch Kulmbachs OB Lehmann „gibt Gummi“ „Gib Gummi“, waren die Anfeuerungsrufe der vielen Zuschauer, die sich das neue Spektakel auf dem TSV-Sportgelände nicht entgehen lassen wollten. Brauerei hat viel vor Erobert Haberstumpf jetzt Kulmbach? Sebastian Grebe ist Prokurist bei der Brauerei Haberstumpf aus Trebgast, die bald 500 Jahre alt wird. Das Team hat in den kommenden Jahren noch viel vor. Energie Kirchengemeinde Trebgast unter Druck Das Kirchenensemble verursacht enorme Heizkosten. Mit Blick auf das Heizungsgesetzt muss schnell eine Lösung gefunden werden.