„Die Sorge vor einem ungebremsten Zubau unserer Heimat mit großen Windparks ist bei den Menschen im Vier-Landkreiseck Bamberg, Lichtenfels, Kulmbach und Bayreuth nach wie vor groß.“ Das sagte der Vorsitzende des Vereins „ProHeimat fränkischer Jura“, Edwin Bergmann, bei einem Treffen in Modschiedel, bei dem er vor einer Windrad-Flut warnte. Der Protest sei spürbar, auch weil man Mitglieder gewinne.
„Kein finanzieller Vorteil“
Seit dem Wegfall der 10H-Regelung in Bayern („Sie hat einen verträglichen Mindestabstand von Windkraftanlagen zur Wohnbebauung sichergestellt“) stünden in den Regionalplänen der Planungsverbände Oberfranken Ost und West die Vorrang- und Vorbehaltsgebiete erneut auf dem Prüfstand. Dem Verein sei nicht klar, warum kommunale Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung bei der Ausweitung neuer Flächen „mit so großem Eifer dabei sind“. Bergmann: „Einen finanziellen Vorteil konnten die hiesigen Kommunen über die Windräder auf ihrem Gemeindegebiet jedenfalls noch nicht erzielen.“
Das Nord-Süd-Gefälle
Oberfranken habe bereits vor Jahren viele Flächen ausgewiesen, „während in den südlichen Regierungsbezirken in Sachen Regionalpläne für Windkraft noch immer Flaute herrscht“. Während sich in Oberfranken heute über 290 Windräder drehten, seien es in Niederbayern gerade mal 20, stellten Bergmann und der weitere Vorsitzende Ralf Neumüller fest. „Fehlender Wind ist keine Ausrede mehr. In den Höhen, in die aktuelle Windkraftanlage mit ihren Bauhöhen von bis zu 290 Meter vorstoßen, herrschen überall ausreichende Luftbewegungen für einen Betrieb. Wir fordern eine gerechten Lastenverteilung in ganz Bayern.“
Appell an die Bürgermeister
Einschließlich der Freiflächen-Photovoltaikanlagen und Biogasanlagen habe die Region beim Ausbau regenerativer Energien ihre Hausaufgaben gemacht. Bei der Ausweisung neuer Vorranggebiete komme den Bürgermeistern eine Schlüsselrolle zu. „Es liegt maßgeblich in ihrer Hand, ob es bei dem bisherigen, gerade noch maßvollen Ausbau regenerativer Energien bleibt oder unsere liebliche Landschaft verbaut wird.“ Der Verein warnt „vor einer konzentrierten Zerstörung unserer Heimat und Gefährdung unserer Gesundheit“, macht deutlich, dass Immobilien entwertet würden. Der Jura dürfe nicht zum „Wind-Industriepark“ verkommen. 2023 will „Pro Heimat“ für über 7500 Bürger kämpfen, „die sich mit ihren Unterschriften gegen weitere Vorranggebiete ausgesprochen haben“.
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