Mit der Energiewende vor Ort beschäftigte der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung. Bürgermeister Michael Zapf betonte, dass die Stadt in Sachen Windräder gut aufgestellt ist. Derzeit seien 1,99 Prozent der Stadtfläche als Windvorranggebiete ausgewiesen, und zwar bei Seubersdorf und bei Großziegenfeld. Dort stünden die einzigen fünf Windräder im Landkreis Lichtenfels.
Optimale Voraussetzungen auf dem Jura
Die Geografie und die Abstände zu den Ortschaften würden gerade auf dem Jura optimale Voraussetzungen für weitere Flächen bieten, so Zapf. Grundsätzlich müsse der Fokus auf der regionalen Wertschöpfung liegen. Wenn man schon Windenergie zulassen müsse, sollten zumindest die Bürger einen Nutzen haben.
Weismain will seinen Teil beitragen
Das Stadtoberhaupt meinte, dass Weismain seinen Teil dazu beitragen sollte, dass alle Vorgaben erfüllt werden. Man wolle aber nicht als mögliches Kompensationsgebiet für andere unwillige Kommunen des Landkreises herhalten. Wörtlich sagte er: „Auch um Bad Staffelstein, Kloster Banz und Vierzehnheiligen weht der Wind.“
Weismain dürfe nicht "der Mülleimer des Landkreises" sein
Der Stadtrat befürwortete eine Ausweitung der Vorrangflächen. Michael Dreiseitel (SPD) meinte, man müsse mit dem Thema gelassen und positiv umgehen. Der Bürgermeister entgegnete jedoch, dass Weismain nicht der Mülleimer des Landkreises sein dürfe. Das müsse man auch an höhere Stellen kommunizieren. Auch Müsse genau darauf geachtet werden, welche wirtschaftlichen Ziele ein potenzieller Betreiber habe.
Weismainer Bürger sollen eingebunden werden
Man sollte dem Planungsverband Meldungen erst dann weitergeben, wenn etwas spruchreif sei, forderte Zweiter Bürgermeister Matthias Müller (GUB). Es dürfe nichts über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden werden, sagte Janine Brunecker (GUB).
Man müsse an dem Thema intensiv dranbleiben, sagte Rudi Dück und Michael Bienlein (beide CSU). Beschlüsse wurden noch nicht gefasst. Zunächst soll eine Arbeitsgruppe gegründet werden, die sich mögliche weitere Flächen genauer ansehen soll. Die Ergebnisse sollten mit den Bürgern in Ortsversammlungen besprochen werden, eher der Stadtrat weitere Entschlüsse fasst.
Stadtrat Weismain in Kürze
Sicherheitswacht Der Lichtenfelser Polizeichef Erich Günter und Bereichsleiterin Monika Wagner haben dem Stadtrat vorgestellt die Arbeit der Sicherheitswacht vorgestellt, die ein sichtbares, ehrenamtlich tätiges Bindeglied zwischen Bevölkerung und Polizei sei und nicht mit einer Bürgerwehr verwechselt werden dürfe. Mitglieder sollten zwischen 18 und 62 Jahre alt sein und einen guten Leumund haben. Im Kreis Lichtenfels seien aktuell sieben Personen tätig. Ihre Einsätze würden über die Polizeidienststelle koordiniert. Die Vergütung sei steuerfrei und liege bei acht Euro pro Stunde. Auf die Kommunen kämen keinerlei Kosten. Der Weismainer Stadtrat beschloss am Ende die Teilnahme am Projekt Sicherheitswache.
Marktgeschehen Die Frage, wie es mit den Märkten in Weismain weitergehen soll, beschäftigte den Stadtrat ebenfalls. Bürgermeister Michael Zapf meinte, es mache keinen Sinn, wegen wenigen Händlern an Markttagen Straßen komplett zu sperren. Eine Verlagerung der Monatsmärkte im März, April und Oktober in den Kastenhof könnte Abhilfe schaffen. Die Mitglieder des Bürgerblock waren davon nicht begeistert. Vielmehr könnten die Firranten ihre Stände bei geringer Teilnehmerzahl auf dem Parkplatz an der Durchgangsstraße aufstellen. „Ein Markt gehört auf einen Marktplatz, wenn einer vorhanden ist“, meinte Bernd Detsch (BB). Die Räte konnten sich mit dieser Lösung anfreunden. Nun muss noch geprüft werden, ob eine zeitlich begrenzte Tempo-30-Lösung möglich ist. Des Weiteren beschloss man, die verkaufsoffenen Sonntage auf den 16. April, 15. Oktober und 26. November (mit Handwerkermarkt) zu legen.
Energie Demnächst wird der Stadtplaner der Stadtwerke Bayreuth zu einer Informationsveranstaltung nach Weismain kommen, um die Möglichkeiten einer Nah- und Fernwärmeversorgung vorzustellen.
Finanzen Erfreulich ist es laut Bürgermeister, dass die Kreisumlage demnächst „nur“ um 2,5 Prozent steig wird. In ersten Entwürfen sei von bis zu acht Prozent die Rede gewesen. Das entlaste den Haushalt.
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