Große Aufregung unter den Besuchern des Weihnachtskonzerts der Stadt Lichtenfels im Stadtschloss: Als sie gegen 22.20 Uhr die Veranstaltungsstätte verließen, um sich zu ihren Autos auf dem 100 Meter entfernten Parkplatz an der staatlichen Berufsschule zu begeben, sahen sie vor allem Blaulicht. Polizei und Feuerwehr waren schon da, und auf einer Parkebene stieg Rauch aus nebeneinander abgestellten Wagen in den Nachthimmel. Einsatzkräfte waren dabei, zwei Autos mit Wasser und Schaum zu löschen.
Das gelang auch zügig, doch beide Fahrzeuge waren nicht mehr zu retten. Nach bisherigen Erkenntnissen war das Feuer von einem Seat ausgegangen, möglicherweise durch einen technischen Defekt. Die Ursache ist noch nicht geklärt. Der daneben geparkte Audi fing erst in der Folge zu brennen an. Ein weiterer Pkw in der Reihe, ebenfalls ein Seat, wurde durch die Strahlungshitze in Mitleidenschaft gezogen.
Den Gesamtschaden beziffert die Polizei nach ersten Schätzungen auf 20.000 Euro und nimmt Zeugenhinweise unter Tel. 09571/95200 entgegen.
Starke Rauchentwicklung
Die Feuerwehr Lichtenfels war mit 25 Kräften im Einsatz. Dass sie gleich welche nachalarmiert hatte, sollte sich bald als richtig herausstellen. Gemeldet worden war der Brand kurz vor 22 Uhr. Ein Anrufer hatte wohl wegen der starken Rauchentwicklung zunächst befürchtet, dass die Turnhalle brannte. Wie Kreisbrandrat Timm Vogler erläutert, der selbst vor Ort war, sind bei Fahrzeugbränden hohe Flammen und starke Rauchentwicklung üblich.
Die Feuerwehrleute hatten sich auch noch um den Schutz der Kanalisation vor auslaufenden Betriebsstoffen sowie die Betreuung der zwischenzeitlich hinzugekommenen Konzertbesucher und Fahrzeugbesitzer zu kümmern.
Etwa eineinhalb Stunden später brannte eine Mülltonne in der Bahnhofstraße. Der Inhalt griff vermutlich auf eine zweite Tonne über. Wegen des vorausgegangenen Einsatzes konnte die Feuerwehr sehr schnell zu Stelle sein. Die Fassade des angrenzenden Gebäudes wurde durch die Rußentwicklung dennoch in Mitleidenschaft gezogen. Der Schaden wird auf 1100 Euro geschätzt. Auch zu diesem Vorfall bittet die Polizei mögliche Zeugen, sich zu melden. Weil hier von Brandstiftung ausgegangen werden muss, forderte die Polizei einen Hubschrauber an, um von oben das Stadtgebiet genau anzuschauen und eventuell weitere Feuer oder auch eine verdächtige Person wahrnehmen zu können. Der Helikopter vom Standort Roth bei Nürnberg kreiste gegen 1 Uhr über der Innenstadt. Offenbar aber ohne ein Ergebnis.
Hubschrauber über der Stadt
Bereits am Samstag waren Feuerwehrleute zu zwei verdächtigen Bränden gerufen worden. In der Nähe der Pater-Lunkenbein-Grundschule in Ebensfeld stand um 22.40 Uhr ein Altpapiercontainer in Flammen. Der Schaden beläuft sich auf zirka 1000 Euro.
In Marktgraitz hat es unbemerkt in einem Klassenzimmer der Grundschule gebrannt, vermutlich zwischen vergangenem Freitag, 21 Uhr, und Samstag, 14 Uhr. Das Feuer war von selbst wieder ausgegangen, hat aber zu einem Gebäudeschaden von etwa 50.000 Euro geführt. Die Kriminalpolizei Coburg hat die Ermittlungen übernommen.