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Naturschutz
Tipps vom BN: So hilft man jungen Igeln
Ein Igelkind ist unterwegs.
Ein Igelkind ist unterwegs. // Martina Gehret/BN
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion
Lichtenfels – Jetzt sind wieder überall in Parks und Gärten Igelkinder unterwegs. Meist im August geboren, gehen sie nun ohne ihre Mutter auf erste Streifzüge.

Doch die Jungtiere sind noch unerfahren und geraten häufiger in gefährliche Situationen als erwachsene Tiere. Die BN-Kreisgruppe Lichtenfels gibt Tipps, wie man den Igelkindern helfen kann.

„Während der Aufzucht haben Igelmütter riesigen Hunger und suchen in einem viel weiteren Umkreis nach Futter als ihre Sprösslinge. Die Igelkinder werden also – je nach Alter – eine gewisse Zeit alleine gelassen. Spätestens in der Morgendämmerung trifft sich die Igelfamilie dann wieder im Nest“, erklärt Günter Lutz, Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Lichtenfels. 40 Tage lang werden die Jungtiere gesäugt, erst nach sechs Wochen trennt sich der Familienverband und die Mutter geht wieder eigene Wege.

„Tagsüber kriechen Igelsäuglinge nur aus dem Nest, wenn die Mutter nicht da ist, also nach ihrem nächtlichen Beutezug nicht zurückkehrt, und sie schon längere Zeit nicht mehr gesäugt wurden – nur dann brauchen sie Hilfe“, so Lutz. Nachts allein unterwegs zu sein ist für gesunde Jungigel dagegen ganz normal. Deshalb sind alle Gartenbesitzer gefragt, ihren Garten igelfreundlich zu gestalten und mögliche Gefahrenquellen zu entschärfen. „Bitte keinesfalls mit Motorsensen unter Hecken mähen, ohne diese vorher zu kontrollieren. Und ganz wichtig: Mähroboter nur tagsüber arbeiten lassen oder besser noch ganz darauf verzichten. Ihre Sensoren erkennen nur ausgewachsene Igel, wenn sich die Kleinen zusammenrollen, werden sie überfahren und häufig verstümmelt oder getötet“, weiß BN-Kreisvorsitzender Anton Reinhardt. „Und auch Kellerschächte können für Igelkinder zur Falle werden. Daher: Bitte abdecken.“

Auch Autofahrer sollten in diesen Tagen besonders wachsam sein, da viele Igel auf der Straße unterwegs sind. Der Bund Naturschutz rät deshalb, Igeldurchgänge von einem Garten zum nächsten anzulegen. Oder besser gleich ein mindestens 10 x 10 Zentimeter großes Loch in den Gartenzaun zu schneiden.

Naturnahe Gärten

Igel mögen naturnahe Gärten mit heimischen Blühpflanzen, alten Obstbäumen und dichten Hecken. Beliebte Jagdgebiete sind Stauden- und Kräuterbeete sowie Grünflächen mit Wildblumen. Den Tag verbringen die nachtaktiven Insektenfresser lieber in einem sicheren Versteck wie Laub-, Holz- oder Steinhaufen mit Hohlräumen oder zugänglichen Komposthaufen. red

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