„Eine Kleinigkeit für euch“, sagt Carola Ackermann und stellt eine Geschenktüte auf den Tisch. Ein Dankeschön für die Ehrenamtlichen und das, obwohl sie selbst so wenig hat. Carola Ackermann ist heute in Scheuerfeld bei der Tiertafel, um Futter für ihren Hund „Wickie“ abzuholen. Es mache das Herz leichter, zu wissen, dass er über die Feiertage gut versorgt ist. Und so wie Carola Ackermann geht es vielen dieser Tage.
Seit fast einem Jahr gibt es nun die Tiertafel in Coburg, und inzwischen hat sich das Projekt durchaus herumgesprochen. An die 50 Menschen versorgt die Tiertafel inzwischen regelmäßig mit Futter und Co. Und die Helfer der Tiertafel wissen: „Wir machen hier etwas für Mensch und Tier.“ Denn nicht selten würden Menschen, wenn das Geld knapp ist, lieber ihre Tiere versorgen, als selbst zu essen, sagt Ehrenamtliche Regina Hofmann. Damit es überhaupt nicht so weit kommt, können Bedürftige bei der Tiertafel Futter für ihre Tiere abholen.
Zeit für einen Plausch
„Die Tiere haben Hunger, ich habe Hunger. Ich bin froh, dass es das gibt“, sagt auch Tanja Schübel. Sie ist krankheitsbedingt auf Unterstützung angewiesen. Dass es die Tiertafel gibt, erleichtere ihr das Leben sehr, sagt sie. Während die Helfer im Lager das Futter zusammensuchen, unterhält man sich kurz.
Der Besuch bei der Tiertafel sei für viele der Menschen auch eine Gelegenheit, ein kleines Pläuschchen zu halten, sagen die Helferinnen. „Man kennt sich inzwischen“, sagt auch Regina Hofmann. Da plaudert man kurz über die Enkel, die Krallenpflege oder wünscht dieser Tage einfach frohe Weihnachten. Es sei für viele auch ein Moment für sozialen Austausch, der sonst im Alltag dem ein oder anderen auch fehlen mag. Die Helfer erkennen das und wollen sich auch zukünftig dafür noch mehr Zeit nehmen, sagt auch Dieter Erler vom Verein „Tierhilfe nah und fern“.
Inzwischen hat die Tiertafel zwei Ausgabestellen in Coburg – eine im Gärtnerhof Callenberg in Coburg-Scheuerfeld (Altenhofer Weg 4) und eine im Zukunftsraum im Steinweg 14. Die nächste Ausgabe findet am 17. Januar, von 15 bis 17 Uhr in Scheuerfeld statt.
Die wichtigsten Fragen zur Tiertafel
1. Was sind die Voraussetzungen für Hilfe von der Tiertafel?
Grundvoraussetzung: „Das Tier muss vor der Bedürftigkeit angeschafft worden sein, als es finanziell noch keine Probleme gab“, sagt Dieter Erler. Die Bedürftigkeit werde individuell geprüft. Es werden pro Haushalt maximal zwei bis vier Tiere unterstützt (Ausnahmen gelten bei kleinsten Tieren, wie z. B. Mäusen). Für den Förderantrag ist ein Nachweis über die Tiere im Haushalt und die Bedürftigkeit erforderlich. Eine ausführliche Liste der Voraussetzungen, das Förderformular und das Formular für die Angaben zum Tier gibt es bei der Ausgabe oder auch online auf der Webseite des Vereins.
2. Wie kann man helfen?
„Am effektivsten sind Geldspenden, die gezielt eingesetzt werden können“, sagt Dieter Erler. So könne die Tiertafel zum Beispiel auch Tierarztrechnungen bezuschussen. Für die Tiertafel Coburg kann auf folgendes Konto gespendet werden:
Tierhilfe nah & fern
IBAN: DE 867709 1800 0000 7683 67
Alternativ kann auch per Paypal gespendet werden an: tierhilfe@vodafonemail.de
Spende speziell für Coburg: Verwendungszweck „Tiertafel Coburg“ angeben.
3. Welche Sachspenden werden gebraucht?
Auch Futterspenden sind herzlich willkommen. Hier sollte man darauf achten, Futter in kleinen Größen zu spenden. Hundebetten, Spielzeug, Näpfe und vieles mehr. Diese Dinge sind auch gebraucht willkommen, solange sie noch in Ordnung sind.
4. Wo sind Sammelstellen für Sachspenden?
Die roten Spendenboxen für Futterspenden stehen bisher unter anderem im Edeka Weidach und im Gärtnerhof Callenberg in Scheuerfeld. Vielerorts stehen zudem rote Sammeldosen für Geldspenden.