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Private Einblicke
Coburger verraten: Deshalb ist Weihnachten 2024 so besonders
Festliche Stimmung beim Coburger Weihnachtsmarkt.
Festliche Stimmung beim Coburger Weihnachtsmarkt. // Tobias Götz
Coburg – Der OB freut sich auf seinen ersten Heiligabend als Vater. Der Israel-Korrespondent schnauft tief durch, und auch im Frauenhaus ist der Wunsch nach ein paar ruhigen Tagen groß. Der Dekan reimt.

Alle Jahre wieder …  so beginnt eines der wohl bekanntesten Weihnachtslieder. In vielen Familien hat sich zu den Festtagen eine Routine etabliert. Oder doch eher „eingeschlichen“?  Essen bei Oma und Opa, Gang in die Kirche, Geschenke aufmachen, jedes Jahr dasselbe. Aber ist das etwas Schlechtes? Nein, es ist schön, Traditionen zu pflegen und sich jedes Jahr darauf zu freuen. Und dennoch, die Welt verändert sich und der Mensch auch, Familien schrumpfen und wachsen. Was also macht Weihnachten in diesem Jahr besonders? Diese Frage haben wir Coburgern aus Politik und Gesellschaft gestellt. 

Oberbürgermeister Dominik Sauerteig

OB Sauerteig
Oberbürgermeister Dominik Sauerteig // Stadt Coburg

Was macht Weihnachten für Sie dieses Jahr besonders?

Oberbürgermeister Dominik Sauerteig: „Mit meinen vier Brüdern hatte ich das große Glück, bei großartigen Eltern aufwachsen zu dürfen. Die Tage rund um Weihnachten und Neujahr sind daher für mich auch heute ein wenig eine Rückkehr in eine glückliche Kindheit. Dieses Jahr wird durch die Geburt meiner Tochter erstmals die nächste Generation von allen fünf Jungs Weihnachten mitfeiern. Das ist sicher auch für unsere Eltern ganz besonders.“

Dekan Stefan Kirchberger

Dekan Stefan Kirchberger
Dekan Stefan Kirchberger // Michael von Aichberger

Was macht Weihnachten für Sie dieses Jahr besonders?

Dekan Stefan Kirchberger:

Besonders macht die Weihnachtszeit,
was mich im tiefsten Herzen freut:

Im Gottesdienst mit Engeln singen
von den wundersamsten Dingen.

Den Ehrenamtlern Dank zu sagen,
die grad für jene, die sich plagen,
sogar an Weihnachtsfeiertagen
Zeit, Kraft und Trost in petto haben.

Lebkuchens Lobgesang stimm ich als Drittes an:
Kleine, große, weiße, braune, schokolierte,
von Konditoren handverzierte,
die besten, und ich aß mich durch,
die besten backt man in Coburch.

Vorstand und Team des Frauenhauses

Das Frauenhaus bietet Sicherheit, kann aber keine Dauerlösung sein. Das Second-Stage-Projekt hilft Frauen bei der Rückkehr in ein selbstbestimmtes Leben.
Das Frauenhaus bietet Sicherheit, kann aber keine Dauerlösung sein. Das Second-Stage-Projekt hilft Frauen bei der Rückkehr in ein selbstbestimmtes Leben. // Symbolbild: Maja Hitij/dpa

Was macht Weihnachten für Sie dieses Jahr besonders?

Vorstand des Frauenhauses:  „Da Weihnachten ist und man/frau sich zu Weihnachten etwas wünschen kann, wünschen wir uns als Vorständinnen des Vereins 'Keine Gewalt gegen Frauen e. V.', dass Frieden und Liebe in die Herzen der Menschen einzieht, sodass Frauen und Kinder gar nicht erst gezwungen sind, ihr Zuhause zu verlassen. Wir freuen wir uns dennoch, dass gewaltbetroffene Frauen und Kinder nun im neuen Frauenhaus die Weihnachtstage in Ruhe verbringen können.“

Team im Frauenhaus: „Weihnachten aufgrund von Gewalterfahrungen im Frauenhaus verbringen zu müssen, ist oft zusätzlich belastend für die Frauen und Kinder. Durch die Unterstützung von verschiedenen Firmen, Einrichtungen und Privatpersonen, in Form von Spenden wie Geschenken und einem Weihnachtsbaum, ist das Fest für die Frauen und Kinder im Frauenhaus dieses Jahr besonders.“

Dekan Andreas Kleefeld

„2011 hatten wir noch rund 74.000 Gemeindeglieder. Heuer sind es rund 58.000.“ (Andreas Kleefeld,   Dekan)
„2011 hatten wir noch rund 74.000 Gemeindeglieder. Heuer sind es rund 58.000.“ (Andreas Kleefeld, Dekan) // Archiv/Martin Rebhan

Was macht Weihnachten für Sie dieses Jahr besonders?

Dekan Andreas Kleefeld: „Die Botschaft macht das Weihnachtsfest für mich besonders: Gott kommt in die scheinbar so gottlose Welt und wird in einem Kind einer von uns. Und die Menschen kommen und stellen sich an die Krippe, um seine Gegenwart zu spüren – Hirten, Könige, Menschen aus nah und fern, Einheimische und Fremde, jeder und jede mit ihrer ganz persönlichen Geschichte, mit ihrer Hoffnung und ihren Sorgen, mit ihrem Glück oder Unglück. Und alle haben Platz bei diesem menschenfreundlichen Gott: „Er wird ein Knecht und ich ein Herr. Das mag ein Wechsel sein“, singen wir in einem Weihnachtslied. Diese Botschaft der Weihnacht beeindruckt mich. In einer Zeit großer Verunsicherung empfinde ich die Weihnachtsbotschaft unglaublich tröstlich und ermutigend. Und denke mir: Gut, dass es weihnachtet.“

Landrat Sebastian Straubel

Landrtat Sebastian Straubel (CSU)
Landrat Sebastian Straubel (CSU) // Landkreis Coburg

Was macht Weihnachten für Sie dieses Jahr besonders?

Sebastian Straubel: „Der Blick zurück auf ein anstrengendes Jahr mit schwierigen Entscheidungen und Abwägungsprozessen, die mich auch ganz persönlich sehr beschäftigt haben. Jetzt freue ich mich aber erst einmal auf die Weihnachtsfeiertage. Zur Ruhe finden, durchschnaufen, Kraft tanken … Denn die finanzielle Situation des Landkreises und seiner Kommunen wird im neuen Jahr mit Sicherheit eine Herausforderung für uns alle.“

Israel-Korrespondent Christian Limpert

Christian Limpert, ARD
„Die Familie ist an Weihnachten für mich am wichtigsten", sagt Christian Limpert, hier mit Mutter Monika. // Limpert

Was macht Weihnachten für Sie dieses Jahr besonders?

Weihnachten? Wird in Israel kaum gefeiert. Deshalb ist Christian Limpert sehr froh, dieses Jahr im Dezember drei Wochen Urlaub zu haben und nicht in Tel Aviv sein zu müssen. Dort leitet der Coburger Journalist das ARD-Studio Israel. „Es war ein intensives Jahr“, sagt Limpert. Damit meint er aber nicht nur die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten, sondern auch sein ganz persönliches 2024: Er ist nämlich zum ersten Mal Vater geworden. Ein weiterer Grund, warum er froh ist, mit seiner kleinen Familie jetzt in der Heimat mal kurz durchschnaufen zu können. „Weihnachten ist für mich traditionell das Fest der Familie und auch der vielen Treffen mit Freunden.“ So stand in den vergangenen Tagen bereits ein Besuch auf dem Coburger Weihnachtsmarkt an sowie ein Umtrunk mit der Original Prinz Albert Blasmusik (OPA), deren Leiter Limpert ebenfalls ist.

Am 29. Dezember geht es zurück nach Tel Aviv. Aber auch Silvester spielt dort kaum eine Rolle. Denn der jüdische Jahreswechsel ist im Herbst. 

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