Advent, Advent, der Baum im Hörsaal...? Ja, auch in diesem Jahr wurde bei der öffentlichen Weihnachtsvorlesung der Hochschule Coburg wieder ein Deko-Weihnachtsbaum abgefackelt – selbstverständlich kontrolliert, sicher und mit Flammen in den schönsten und schillerndsten Farben. Unter dem Motto „Mit Knall und Schall ins neue Jahr“ verzauberten Forschende der Hochschule die Gäste wieder mit weihnachtlichen Experimenten aus Chemie und Physik.
Quantenphysik beschreibt seltsame Phänomene in der Welt der Teilchen. Der Nikolaus, überall gleichzeitig zu sehen (oder eben nicht), ist eine Art quantenverschränktes Lieferphänomen. Physiker Professor Klaus Drese verwandelte sich für die Weihnachtsvorlesung in Quanta Klaus. Chemiker Professor Stefan Kalkhof zog dagegen den Laborkittel übers Weihnachtsjackett. Gemeinsam mit einem engagierten Naturwissenschafts-Team brachten die Weihnachts-Profs gut 200 Gäste zum Staunen und Lachen.
Ein schwebendes und rotierendes Tor aus einem Ring Luftballons gewährte Einlass zu der Vorlesung. Der Bernoulli-Effekt war das Erste, was das Publikum hautnah erlebte (bewegte Luft erzeugt Unterdruck). Später wurden brennende Schneebälle in die Hand genommen und bei einigen Experimenten durfte das Publikum sogar assistieren. „Bei kleinen Kindern sind Physik und Chemie beliebt“, sagte Kalkhof. „Je älter sie werden, desto mehr verschwinden die Faszination und die Magie.“
Schall und Rauch
Die Weihnachtsvorlesung brachte die Begeisterung zurück. Da wurden Krümel und Streusel mit Schall aufgeräumt, aus einer Rauchkanone traktorreifengroße Rauchkringel durch den Rösler Hörsaal geschossen und mit Schall – im restlichen Jahr gehört akustische Sensorik zu den Spezialgebieten von Professor Quanta Klaus Drese – formte sich beim Experiment „Chladnische Klangfiguren“ auf einer dünnen Platte auf zauberhafte Weise Sand zu verschiedenen Mustern.
Begleitet von humorvollen Rätseln wurde nach und nach der „Chemistree“ geschmückt: mit kugelförmigen Laborkolben voll qualmender bunten Flüssigkeiten und etwas glibberigem Lametta, das während der Weihnachtsvorlesung in einer grünen Flüssigkeit wuchs und von den Besucherinnen und Besuchern berührt werden durfte.
Wie sich Laborkolben und Flaschen in weihnachtliche Instrumente verwandeln, demonstrierten die Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler beim Helmholtz-Resonator, mit dem sie gemeinsam Jingle Bells flöteten. Jede Flasche erzeugt einen Ton, wenn sie am Hals angeblasen wird. Je voller die Flasche, desto höher der Ton. „Das könnt ihr zu Hause nachmachen“, empfahl Quanta Klaus.
Die meisten anderen Experimente eignen sich allerdings nicht für Weihnachten daheim. Gut, dass es dafür die Weihnachtsvorlesung gibt. Die nächste wird am Montag, 21. Dezember 2026, in der Hochschule stattfinden. nat











