Herr Reim, neues Album, neue Tour - ein Termin führt Sie nach Kulmbach: Waren Sie schon mal da?
Matthias Reim: Nein, das wird mein erster Besuch in Kulmbach. Aber ich kenne Kulmbacher Bier.
Wie lange haben die Arbeiten am Album "Zeppelin" gedauert?
Das kann man so pauschal nicht sagen. Ich arbeite nicht ununterbrochen an einem Album, sondern immer, wenn ich Zeit habe. Ich bin viel auf Tournee. Insgesamt würde ich sagen: Knapp zwei Jahre sind ins Land gegangen. Ich sitze extrem lange an einem Song, ich habe immer wieder Ideen, wie ich einen Titel noch verfeinern kann. Manchmal fang ich komplett von vorne an, texte um, bis es mir gefällt. Wenn ich wirklich verliebt in einen Song bin, werden locker vier Wochen dran herumgedoktert. Das Ganze mal 16 fürs neue Album - und da kommt noch die Zeit für die Produktion, Arrangements etc. obendrauf. Ich bin sehr pingelig, was das angeht, ich mag das Feilen an Details, die wahrscheinlich kaum ein Mensch raushört. Aber genau an solchen Dingen habe ich ganz viel Spaß.
Das ist das Elend der Musiker, dass die Finessen kaum einer wahrnimmt.
In der Tat. Es gibt durch die Digitaltechnik so unendlich viele Möglichkeiten, Klänge zu erzeugen und zu bearbeiten. Da muss man sich durchwühlen und gerät schnell auf den Trip: Ah, das könnte ich hier ändern und da einfügen. Das war früher anders: Da hatte man einen Verstärker und eine Bandmaschine und drauf damit. Heute kann ich 400 virtuelle Verstärker anschließen.
Sie haben gegenüber Ihrem Wohnhaus am Bodensee ein neues Tonstudio eingerichtet, wo Sie das alles nutzen können.
Ja, das ist meine Schatzkammer. Wenn man so etwas macht, dann zieht man alle Register und will auch alles haben.
Welche Instrumente spielen Sie selber?
Ich habe Gitarre, Klavier und Bass gelernt. Und ich bin ein schlechter Drummer. Ich kann mich bei der Session im Proberaum ans Schlagzeug setzen, aber ich bin keine Time-Maschine. Ich bin da variabler im Tempo (lacht). So wie es früher war.
Apropos früher: Sie sind 1957 geboren. Damit dürften Sie in den 1960er und 1970er-Jahren mit Musik sozialisiert worden sein. Was hat Sie denn in Ihrer Jugend geprägt, was waren die Favoriten?
In den 1960er Jahren kam immer unsere Kindermädchen und brachte Schalplatten von den Beatles und den Stones mit und legte die auf, da bin ich völlig drauf abgefahren. Später, als Teenager, wurde ich extrem geprägt von Rockmusik - Deutsches, was ich ertragen konnte, gab es da nicht, Udo Lindenberg war noch nicht auf dem Schirm. Ich hörte Led Zeppelin, Black Sabbath, Pink Floyd, was ich heute noch über alles liebe. Dabei habe ich parallel die genannten Instrumente gelernt. Ich habe mir die Harmonieabläufe im Songwriting angehört und verinnerlicht, die Instrumentierung genau analysiert. Mir blieb bis heute der brachiale Sound der Hammondorgel in Erinnerung: In Kombination mit einer E-Gitarre ist das ein magisches Klanggefühl.
Nun kam man in den Siebzigern nicht so leicht an diese Instrumente heran, heute lädt man sich einen Sampler oder eine Software herunter und hat das gesamte Equipment der Welt auf einem Laptop. Wie haben Sie das bewerkstelligt? Haben die Eltern die Instrumente gekauft?
Nein, meine Eltern hatten dafür zu wenig Geld. Ich habe als Abiturient in den Schulferien regelmäßig als Tankwart an der Bundesautobahnraststätte Hasselberg-Ost südlich von Kassel gejobbt, habe mir dort das Geld verdient und zusammengespart. Während meine Freunde am Baggersee lagen, habe ich Schichten gefahren, um den Lohn dann für eine Gitarre, einen Verstärker oder was auch immer auszugeben. Das ganze Geld ging da rein, das war schon immer mein Lebensinhalt. Ich hatte kein Moped, sondern nur ein uraltes Mofa für 40 Mark. Meine Besessenheit waren Instrumente. Dann kamen die ersten Aufnahmemöglichkeiten für den Hausgebrauch dazu, damals noch Vier-Spur-Bänder. Da habe ich mich reingefuchst.
Musik war zu der Zeit buchstäblich Handarbeit.
Ja, und die habe ich mir von der Pike auf angeeignet. Ich habe in den Hansa-Tonstudios gelernt, dort für Depeche Mode die Mikrofone aufgebaut und mit den Jungs von Marillion Bier getrunken. Als junger Mann war das eine tolle Erfahrung und sehr lehrreich.
Heute gibt es elektronische Helferlein für alles. Sehen Sie die Entwicklung positiv?
Ich finde alles gut, was kreativ macht und hilft, gute Musik zu machen. Ich habe eben die Erfahrung noch sammeln können, mit analogen Kompressoren zu arbeiten. Es war eine andere Klangwärme, wie ich immer sage. Das hilft mir heute an den Computern. Ich habe mir in den vergangenen Jahren wieder mehr analoge Gerätschaften geholt, mit richtigen Röhren, um Gitarre und Gesang aufzunehmen.
Was halten Sie von KI als Songwriter-Tool, etwa "Suno AI"?
Davon habe ich gehört. Ich finde es faszinierend, was da mittlerweile alles geht. Aber ich glaube nicht, dass eine künstliche Intelligenz die Persönlichkeit eines Künstlers einfangen und transportieren kann. Es kann sein, dass KI-generierte Musik in der Popbranche durchaus Erfolg hat - aber ein Konzerterlebnis ist mit geschrieben Songs und einem leibhaftigen Sänger oder einer Sängerin nochmals ein ganz anderes Ding.
Sie sind ein sehr öffentlicher Mensch, egal ob gewollt oder ungewollt. Ich habe vor unserem Gespräch die Nachrichten unter ihrem Namen gegoogelt: Da kam: 1. Sie wollen kein Duett mit Helene Fischer und 2.: Eigentlich sind Sie schon tot.
Es ist unfassbar (lacht). Es ist wirklich unglaublich, was da in den Netzwerken passiert. Der eine schreibt vom anderen ab und bauscht lächerliche Sachen zum Skandal auf. Wenn ich in einem Interview gefragt werde, mit wem ich mir ein Duett vorstellen könne, und ich antworte sofort: Ozzy Osbourne - dann werde ich gefragt: Warum nicht Helene Fischer? Dann sage ich wiederum: Warum sollte ich ein Duett mit Helene Fischer machen? - Schon habe ich eine Schlagzeile. Das klingt dann so, als hätte Helene Fischer angefragt und ich hätte abgelehnt. Blödsinn. So werden Sachen gedreht und weiterverbreitet. Ich rege mich darüber nicht auf, ich weiß, das ist so und ich kann auch nix dran ändern. Manchmal lese ich den Quark und schmunzle. Mehr Bedeutung messe ich dem Ganzen nicht bei.
Haben Sie auch nicht versucht, die Nachricht über Ihr angebliches Ableben geradezurücken?
Nein. Ich bin da ja in illustrer Gesellschaft, was das angeht: Roland Kaiser und Howard Carpendale sind ja auch schon tot.
Falco soll damals, als er erfuhr, dass er mit "Amadeus" auf Platz 1 in den US-Charts landete, sinngemäß gesagt haben: Jetzt könne es nur noch bergab gehen - und er verfiel angeblich in eine Depression. Ging es Ihnen ähnlich, als Sie 1990 mit "Verdammt ich lieb dich" die Spitze erobert und rekordverdächtige 16 Wochen innehatten?
Es ist schon in gewisser Weise so. Erst konnte ich es nicht glauben, ich hatte nicht damit gerechnet. Dann dachte ich: Es geht jetzt immer so weiter. Dass dem natürlich nicht so ist, war ein Lernprozess für mich. Da hat mich das Leben eines Besseren belehrt. Ich schrieb also weiter Songs. Ich muss dazu sagen: Ich habe die Lieder immer meinen Eltern vorgespielt. Meine Mutter hat alles, was nach der Nummer 1 kam, immer nur kommentiert mit den Worten: "Ja, Mattias, aber ein ,Verdammt ich lieb dich' ist das nicht!" Ich sagte dann: "Mama, das habe ich ja auch schon gemacht, der Titel ist im Kasten!" Aber ich musste mich selber ein stückweit von dem übergroßen Schatten des Riesenerfolges befreien, um einfach wieder kreativ werden zu können. Wenn man versucht zu toppen, was nicht zu toppen ist, oder es auf andere Weise nochmal zu machen wie einen Klon, entwickelt man sich gerade als Musiker auch nicht weiter. Der Song ist Geschichte, er ist geschrieben, er gehört mir und ist im Tourprogramm natürlich gesetzt als, wie ich es nenne, die schönste Zugabe der Welt. Jeder kennt und singt sie mit. Das ist wunderschön, aber eben auch nur ein Teil von mir. Ich kann natürlich mehr.
Stimmt die Geschichte, dass Bernard Brink das Demo-Band an Wim Thoelke weitergereicht hat und der so angetan war, dass es zum Liveauftritt bei ihm in der Show kam, der wiederum das Tor für Sie öffnete?
Wahre Geschichte, ja. Ich hatte Bernhard Brink damals produziert, wir sind bis heute befreundet. Ich schickte ihm den Song - und er meinte: Das Teil ist der Hammer. Er hat das weitergereicht, der Rest ist bekannt.
Stichwort befreundet: Gibt es echte Freundschaften in der Branche? Und haben sich Menschen in der Zeit Ihrer Erfolglosigkeit und der finanziellen Probleme von Ihnen abgewandt?
Ja, es gibt wahre Freundschaften. Abgewendet hat sich niemand. Ich bin ein Mensch, der sich mit vielen gut versteht, ich trage auch meine Nase nicht oben, auch wenn ich Riesenerfolg hatte. Vor allem mit einigen Ostrockbands wie den Puhdys verbindet mich menschlich sehr viel. Das sind feine Kerle, wie telefonieren regelmäßig. Ich kenne keinen Kollegen, der im Fall von Erfolglosigkeit sich hämisch drüber freut, dass es den anderen gerade runterzieht. Jeder Musiker weiß: In unserer Szene gehören Schatten zum Licht.
Wie hat sich das Publikum verhalten, als die Erfolgswoge abebbte?
Ich musste mir die Leute Stück für Stück wieder erkämpfen. Die Zeit kurz nach 1990 war ich das Teenie-Idol, meine Konzertbesucher waren 14-Jährige, ich war Star in der "Bravo", es war alles ein Selbstläufer. Man weiß aber auch: So eine Huldigung hält nicht ewig an. Als der Erfolg nachließ und die harten Jahre kamen, ging es darum, mir ein neues Publikum zu erarbeiten, mit neuen Songs. Ich musste die Treppe nach oben wieder Stufe um Stufe erklimmen, das muss jeder Musiker.
Spielten Sie, als es nicht mehr rund lief, mit dem Gedanken, der Musik den Rücken zu kehren?
Für mich kam das nie Frage. Ich habe aber tatsächlich überlegt, als Sänger aufzuhören und mich aufs Schreiben und Produzieren zu verlegen. Da hatte ich stets eine Basis, zu der ich jederzeit zurückkehren konnte. Gute Songschreiber und Produzenten werden immer gebraucht, damit hätte ich sicher - wie schon vor meiner Solokarriere - gut leben können.
Auf Ihr Konto gehen angeblich mehr als 700 Kompositionen?
Ja, das kann hinkommen. Ganz abgesehen von den Liedern, die noch auf Halde im Studio liegen – manche davon unter der Rubrik "naja, noch nicht so gut": Es sind bisher 22 Studioalben erschienen, davon zwei für Michelle, dann für andere Künstler wie Bernhard Brink, für meine Frau Christin Stark - da kommt reichlich Material zusammen.
Wie zufrieden sind Sie mit dem neuen Werk?
Ich mag er sehr, es ist sehr authentisch und spiegelt meine momentane Lebenssituation wider. Ich finde es mutig, vielseitig, ich konnte mich austoben und machen, was ich richtig und wichtig fand. Es ist an die 1970er angelehnt und die Art, wie damals Rocksongs gemacht wurden.
Stichwort Familie: Ihre Frau und Sie sind frischgebackene Eltern, Tochter Zoe ist zwei Jahre alt. Wie verläuft der Touralltag im Hause Reim mit Baby beziehungsweise Kleinkind?
Am Anfang, bei der ersten Tour, hatten wir Zoe dabei, weil es nicht anders ging. Mittlerweile ist es so: Ich habe eine junge Frau und damit auch eine relativ junge Schwiegermutter, die eine Traum-Oma ist und ihre Enkelin über alles liebt. Sie passt auf Zoe auf, wenn Christin und ich nicht da sind. Es ist trotzdem manchmal eine Herausforderung, diesen Beruf und eine Familie organisiert zu bekommen.
Sie sind siebenfacher Vater. Zwei Kinder – Julian und Marie - sind selber im Musikbusiness gelandet und treten auch mit Ihnen gemeinsam auf. Haben Sie sie vor den Schattenseiten der Branche gewarnt?
Das tue ich andauernd, ich bin immer der mahnende Papa. Ich habe ihnen versucht beizubringen, dass jeder Erfolg ein kleiner Schritt auf einer nicht endenden Reise ist. Nach einem erfolgreichen Song kommt die Frage: Und jetzt? Nach einem tollen Konzert kommt die Frage: Und wann ist das nächste? Es geht immer weiter, es hört nie auf und man muss sich im Klaren sein, dass man nie ankommt.
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In der ARD lief jüngst eine sehr offene und ungeschönte Dokumentation, in der auch Ihre finanziellen Probleme angesprochen wurden. Sie hatten nach dem Erfolg mehrere Millionen Euro Schulden. Die Hilfe Ihres Bruders, der für Sie gebürgt hat, kam zur Sprache. Mittlerweile haben Sie nach einer Privatinsolvenz alles zurückbezahlt. Wie waren denn die Reaktionen auf diesen Seelen-Striptease?
Ich hatte wirklich nur positive Reaktionen auf die Doku. Ich bin so, wie ich bin, ich verstelle mich nicht. Ich kenne auch dieses "Ich bin ein Star"-Getue nicht. Ich gehe einkaufen wie jeder andere - zugegeben nicht meine Stärke, das kam auch so rüber, glaube ich (lacht).
In diesem Bericht sieht man Sie samt Frau und Kindern beim Konzert in Berlin auf der Bühne. Es soll das 1500. gewesen sein. Was treibt einen an?
Ungefähr 1500, genau Buch geführt habe ich nicht über alle meine Auftritte. Der Antrieb ist: Wenn ich in der Halle oder im Stadion auf der Bühne stehe, ist das immer noch ein magischer Moment, den ich voll auskoste. Ich gebe viel und bekomme noch mehr von den Fans zurück. Wenn ich sehe, wer da vor mir steht, dann sind das mittlerweile drei Generationen, das ist schon krass. Es ist ein Happening, ein Familienfest für die Oma wie für den Enkel. Diese Menschen feiern das Leben, sich und mich da oben, den Survivor, auf eine wunderbar sympathische Weise: Das ist eine außerordentliche Verbindung, die bei manchen seit 34 Jahren besteht. Das ist einfach nur herrlich, und solange ich das gesundheitlich schaffe, werde ich das tun und auch genießen.
Um die Gesundheit stand es nicht immer zum Besten. 2015 hatten Sie eine schwere Herzmuskelentzündung und mussten Auftritte absagen. Wenn Sie heute auf die Bühne gehen: Geht dann ein bisschen die Angst von damals mit, es könnte vielleicht wieder etwas sein?
Das ist in der Tat so: Das vergesse ich nicht und das trage ich auch mit mir herum. Ich weiß zu gut, dass Gesundheit nichts Selbstverständliches ist. Ich habe mich damals auf die Bühne geschleppt und nicht auf meinen Körper gehört, ich habe das ignoriert und Tabletten eingeworfen, damit war gut. So habe ich es aber nur verschleppt und schlimmer gemacht, dafür habe ich die Quittung bekommen. Das ist jetzt anders: Ich habe gelernt, Nein zu sagen, wenn es nicht geht. So leid es mir für die Fans täte, würde ich im Zweifel absagen. Eine weitere solche Herzerkrankung kann ich mir schlicht nicht leisten. Ich kuriere mich aus, um fit zu sein. Ich denke, dass versteht auch jeder – na gut, bis auf einige Veranstalter. Ich bin für solche Fälle auch versichert und gehe kein unnötiges Risiko ein.
Was vielen auffällt: In all den Jahrzehnten hat sich Ihre Stimme kaum verändert. Müssen Sie dafür etwas tun?
Bei mir sind das die Gene. Ich singe meinen Hit immer noch in der gleichen Tonart wie vor 34 Jahren. Ein paar Songs transponieren wir bei der Live-Tour einen Ton nach unten, weil man bei 30 Songs die Stimmbänder doch gewaltig strapaziert. Gottseidank lässt meine Stimme nicht nach, was auch Training ist: Wenn man viel singt, verändert sich die Stimme wenig, die Stimmbänder bleiben in Form. Das kann bei mir natürlich auch noch kommen, aber momentan brauche mir da zum Glück keine Gedanken machen, wenn sich schon anderswo körperliche Zipperlein bemerkbar machen.
Sie klingen nach wie vor sehr sonor - Sie könnten auch Hörbücher einlesen oder als Synchronsprecher arbeiten.
Darüber habe ich tatsächlich nachgedacht, ich bin schon öfter gefragt worden. Ich habe momentan schlicht die Zeit nicht, ein 600-Seiten-Buch einzulesen.
Aber so eine Disney-Stimme beim nächsten Animationsfilm, als dritter Drache von links?
Das würde ich sofort machen, alleine um meinen Kindern die Freude zu machen, wenn ich etwa meiner Zoe sagen kann, wenn sie größer ist: Der große Löwe da hat Papas Stimme! (lacht)
Sie gelten als Bootsnarr. Kam daher der Umzug von Hessen an den Bodensee zustande?
Ja, ich bin eine Wasserratte, und Boote faszinieren mich seit Kindertagen. Ich wollte immer ein eigenes haben. Das hat sich dort ergeben.
Wobei Sie in Florida auch schon eines besessen haben. Das war vor 30 Jahren, als Sie mit Ihrer damaligen Frau Mago in den Sunshine-State gezogen sind, wo auch der gemeinsame Sohn Julian geboren wurde. War das eine Flucht?
Nein, das war mehr Abenteuerlust. Ich war jedoch froh, dort in einer Region zu wohnen, wo man nicht überall erkannte, obwohl auch Florida voll ist mit deutschen Touristen ist. Ich wollte einfach mal in den USA wohnen, dann verschlug es mich nach Kanada und später auf Ibiza und Mallorca. Mit 55 Jahren habe ich schließlich festgestellt: Deutschland ist so ein wunderschönes Land, es gibt herrliche Orte, wir haben eine Superküche und tolle Restaurants. Und für mich nicht ganz unwichtig: die besten Ärzteteams, die sich um mich kümmern, wenn mal was ist. Es ist gut zu wissen, wen ich anrufen kann. Das konnte ich in den USA oder in Spanien eben nicht. Ich fühle mich rundum gut versorgt. Deutschland ist meine Heimat, ich singe Deutsch und spiele hier meine Konzerte. Das Land hat mir viel ermöglicht, ich lebe hier sehr gerne, ich verdiene hier mein Geld und zahle deswegen hier auch gern meine Steuern.
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