Der italienische Künstler Antonio Spanedda hat einen Traum: Er ist der Überzeugung, dass Frauen der Hebel zu Innovation sind, dass sie die Welt verändern können – zu einem Besseren. Und so lange, bis genau dies passiert, bis das Zeitalter der Frauen anbricht, möchte der im Piemont geborene Künstler mit seinem Kunstprojekt „Frau“ weitermachen.
„Dieses Kunstprojekt wird solange dauern, bis die Frauen die Welt verändert haben“, verspricht der Künstler bei der Vernissage in Thurnau. Die Ausstellung „Frau“ oder „Donna“ ist ein „relationales Kunstprojekt“, aber auch ein humanistisches Forschungsprojekt. Nach Stationen in München und Mailand konnte sie jetzt nach Thurnau geholt werden: ins Töpfermuseum.
Bilder und Videos zum Nachdenken
Vor fünf Jahren hat Antonio Spanedda das Projekt im Künstlerhaus Villa Waldberta in München ins Leben gerufen. Er hat Frauen getroffen, mit ihnen gesprochen und sie nach Veränderungen, die sie erwirken möchten, gefragt. Entstanden sind beeindruckende Bilder, aber auch Videos, die zum Nachdenken einladen.
Der italienische Künstler mischt digitale Kunst mit Malerei, Fotografie mit Videokunst. Er übermalt und verschönert seine Werke mit Acryllacken, Kosmetiklacken, aber auch mit Blattgold und Harz. Es gehe ihm nicht nur um Ästhetik, sondern um die Beziehung zur Welt.
Seit 30 Jahren mit Wolfgang Krebs befreundet
Dass der international bekannte Künstler überhaupt nach Thurnau kam, ist dem Schlosstheater-Macher Wolfgang Krebs zu verdanken. Denn Krebs ist mit dem Künstler seit mehr als 30 Jahren befreundet. „Wir kennen uns vom Theater“, berichtet der Künstler selbst.
Krebs erklärt, dass es sich um ein „Titanic“-Projekt gehandelt habe. Krebs war Schauspieler, Antonio Spanedda Bühnenbildner. Eigentlich wollte Spanedda mit seinem Frauen-Projekt in Thurnau weitermachen, doch diese Idee scheiterte an der Finanzierung. Die Ausstellung kann trotzdem in Thurnau stattfinden.
Antonio Spanedda, geboren 1961 in Novara, hat an der Akademie der schönen Künste studiert und seinen Doktor im Fachgebiet sakrale Kunst gemacht. „Er widmet sich der weiblichen Seite in seiner Kunst“, sagte Sandra Peters. Sie stellt klar, dass es dem Künstler nicht nur darum geht, Frauen zu zeigen, sondern um Gefühle, Träume, Hoffnungen.
Überglücklich zeigte sich der Thurnauer Bürgermeister Martin Bernreuther darüber, dass ein international bekannter und begehrter Künstler im Töpfermuseum seine Werke präsentiert. Bei der Ausstellung „Frau“ handelt es sich um die 72. Sonderausstellung. Zur Vernissage spielte die Tochter des Künstlers – Gaia Spanedda Selbstkomponiertes. „Relationale Kunst – Frau“ Die Ausstellung
Die Ausstellung im Töpfermuseum
„Relationale Kunst – Frau“ von Antonio Spanedda ist bis zum 20. August im Töpfermuseum Thurnau zu sehen.
Öffnungszeiten bis 31. März: samstags von 13 Uhr bis 16 Uhr und an Sonn- und Feiertagen jeweils von 11 Uhr bis 16 Uhr.
Ab 1. April ist das Töpfermuseum dienstags bis freitags jeweils von 14 Uhr bis 17 Uhr und samstags, sonntags und an Feiertagen von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.
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