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50 Jahre Doppelkirche
Doppelkirche in Ludwigschorgast feiert Geburtstag
Ein schönes Ensemble bilden die alte und neue Kirche St. Bartholomäus in Ludwigschorgast.
Ein schönes Ensemble bilden die alte und neue Kirche St. Bartholomäus in Ludwigschorgast. // Tobias Braunersreuther
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Ludwigschorgast – Die St. Bartholomäus-Kirche ist ein einmaliges Bauwerk. Entdecken Sie die Geschichte hinter der Doppelkirche und ihrem Jubiläum.
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Die St. Bartholomäus-Kirche in Ludwigschorgast ist ein beeindruckendes und ungewöhnliches Gotteshaus. Beeindruckend deshalb, weil sie eine Vielzahl von Kunstschätzen beherbergt; ungewöhnlich, weil die 1511 errichtete Hallenkirche über eine Sakristei mit einer modernen Zeltkirche verbunden ist. Ludwigschorgast mit seinen knapp 1000 Einwohnern kann daher eine Doppelkirche sein Eigen nennen.


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50 Jahre sind es nun her, dass sich in der neuen Kirche Gläubige versammeln. Das Jubiläum feiert die katholische Kirchengemeinde am Sonntag, 24. August, gleichzeitig mit dem Patronatsfest des Heiligen Bartholomäus. Den Festgottesdienst um 8.45 Uhr wird Pfarrer Michal Osak zelebrieren. Für die musikalische Ausgestaltung sorgt der Gesangverein „Liederhort“ Ludwigschorgast.

Erzbischof  Josef Schneider weihte Neubau ein

Es war der 13. April 1975, als der Neubau durch den Bamberger Erzbischof Josef Schneider eingeweiht wurde. Kirche und Altar erhielten die höchste Weihe. Dabei salbte der Erzbischof die Innenwände an zwölf Stellen - an den Apostelkreuzen - mit dem heiligen Chrisam, einer Mischung aus Olivenöl und Balsam.  Im ehemaligen Pfarrgarten, versteckt hinter der alten St. Bartholomäus-Kirche und dem Pfarrhof, entstand in knapp eineinhalbjähriger Bauzeit die neue St. Bartholomäus-Kirche. Der Anbau war notwendig geworden, weil der Raum in der bestehenden Kirche oft nicht mehr für alle Kirchenbesucher ausreichte. Nachdem alle früheren Planungen, die alte Kirche nach Westen oder nach Süden zu erweitern, gescheitert waren, bekam die Pfarrverwaltung 1973 endgültig grünes Licht für die Errichtung eines Neubaues, der neben einer neuen Sakristei auch einen Jugendraum und eine Heizzentrale für beide Kirchen enthalten sollte.


Der neue Bau erhielt ein Satteldach mit der gleichen Neigung wie das der alten Kirche und wurde unter einem Winkel von 65 Grad an die Nordseite des Altbaus angeschlossen. Damit wurde eine unauffällige Einordnung in das unregelmäßige Satteldachbild der Dorfsilhouette erreicht. Die Dachneigung der Baugruppe ist jedoch die einzige Gemeinsamkeit. Die weitere Konzeption weicht vom historischen Kirchenbau ab.
Der Gesamtbau ist aus Sichtbeton errichtet und mit einem allseitig knapp unter dem Dach verlaufenden Lichtband versehen. Das Dach wurde innen völlig mit Holz verkleidet. Es bildet mit seinem hellen Farbton einen wohltuenden Gegensatz zu den kühl wirkenden Betonwänden. Die Wand dem Altar gegenüber mit dem Eingang zur Sakristei ist aus roten Klinkersteinen gemauert.

Gotteshaus in Ludwigschorgast bietet 80 Sitzplätze

Mit vier großen Sitzblöcken aus dunklem Eschenholz für je 80 Sitzplätze bietet das neue Gotteshaus genügend Sitzplätze für alle Gottesdienstbesucher. Diese vier Sitzgruppen sind im Halbrund um den einfach gehaltenen Altarraum gruppiert, so dass alle Besucher direkt Blickkontakt zum Priester haben. Die Hauptlast der Planung, der Bezuschussung und der Organisation hatte der damalige Pfarrer Wilhelm Utzschneider getragen, wie der Historie zu entnehmen ist.


Die alte Kirche wird für Wochentagsgottesdienste und besonders zu Taufen und Hochzeiten genutzt. Dem Seelsorgebereich Main-Schorgast-Tal, der 2006 gegründet wurde, gehören die drei Pfarreien Bad Berneck-Himmelkron, Ludwigschorgast-Neuenmarkt und Marktschorgast-Gefrees an. 2019 entstand der neue Seelsorgebereich Kulmbach aus allen Pfarrgemeinden des Dekanats Kulmbach. Pfarradministrator ist Michal Osak, der im Pfarrhaus Ludwigschorgast seinen Sitz hat.

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