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Möbelriese kommt nach Bayeuth
Stadt erteilt Freigabe: XXXLutz darf jetzt bauen
XXXLutz
Genehmigung erteilt: Der XXXLutz darf in Bayreuth gebaut werden. // stock.adobe.com/Björn Wylezich
Signet des Fränkischen Tags von Jochen Nützel
Bayreuth – Himmelkron hätte ihn einst gerne gehabt - doch Bayreuth bekam den Zuschlag. Jetzt gab die Stadt grünes Licht für den Bau eines XXXLutz-Möbelhauses auf dem Gelände der ehemaligen Markgrafen-Kaserne.
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Der Bauausschuss der Wagnerstadt gab am Dienstag, 14. Oktober, grünes Licht für den Bau in der Bindlacher Allee. Mit den Vorbereitungen soll nach Auskunft der Stadt noch in diesem Jahr begonnen werden; der Baubeginn ist im zweiten Quartal 2026, die Fertigstellung für 2027 geplant.

Auf dem Gelände der früheren Markgrafen-Kaserne entstehen demnach die Märkte von XXXLutz und Mömax mit einer Verkaufsfläche von rund 30.000 Quadratmetern. Außerdem ist ein Restaurant mit einer Fläche von circa 420 Quadratmetern vorgesehen, dazu 500 Parkplätze für Autos sowie  150 Fahrradstellplätze.

Der künftige Markt soll unter anderem einen Teil seiner Energie mit Solarthermie- oder Photovoltaikanlagen erzeugen und Regenwasser für die Bewässerung von Grünflächen nutzen. Die Baukosten liegen bei 26,2 Millionen Euro.

Himmelkron hatte sich Hoffnungen auf XXXLutz gemacht

Über zehn Jahre ist her, da machte sich auch Himmelkron große Hoffnungen auf die Ansiedlung des Möbelriesen, nahe der A9 mit besonders guter Anbindung gelegen. Die Lutz-Unternehmensgruppe hätte eine Fläche von 117 000 Quadratmetern angeboten bekommen. Die Krux und letztlich der Genickbrecher: Es wären diverse Hürden zu überwinden gewesen, um der Landkreisgemeinde den Coup zu ermöglichen. Gescheitert ist es letztlich, wenn man so will, formaljuristisch.

Das Kabinett in München hatte im Februar 2015 beschlossen, der Gemeinde die für eine Ansiedlung nötige Ausnahmegenehmigung vom Landesentwicklungsplan zu versagen. Demzufolge sei ein solches Projekt zu überdimensioniert und Oberzentren wie eben Bayreuth vorbehalten.

Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU) und der Gemeinderat hatten zwar noch mit einer Petition gegen den Beschluss vorgehen wollen, entschieden sich aber letztlich dafür, es nicht zu tun. Einer der Gründe: Das nur zehn Kilometer entfernte Bayreuth hätte im Fall der Bewilligung einer Ausnahmegenehmigung mit einer Klage gedroht.

Bayreuth legte Veto ein

Bayreuths Bauausschuss hatte damals die Oberzentrum-Karte gespielt und gegen die Pläne im Kulmbacher Landkreis Stellung bezogen. Allein das Randsortiment, das in einem XXXLutz angeboten wird, entspreche dem eines großen SB-Marktes, hieß es aus dem Bayreuther Rathaus. Das wiederum sei ein erheblicher Eingriff in den Versorgungsbereich, den man als Oberzentrum angehalten sei bereitzustellen.


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Kuriosum am Rande: Die Stadt Bayreuth hatte schon einmal, 2005, einen Anlauf in Sachen Möbelmarkt gestartet; dieser war an einem Bürgerentscheid gescheitert. Damals hatte XXXLutz neben dem geplanten Fachmarktzentrum in der Konrad-Pöhner-Straße/Nürnberger Straße ein Möbelhaus vorgesehen. Mit einer Mehrheit von über 11 000 Stimmen war der Bau abgelehnt worden.

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