Hornissen lösen bei vielen Menschen Angst und Schrecken aus. Die Vorstellung, dass bereits drei Hornissenstiche einen gesunden Menschen töten könnten, hält sich hartnäckig. Doch diese Angst ist weitgehend unbegründet.
Tatsächlich wird die Gefahr durch Hornissen oft stark überschätzt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass das Gift der Hornissen nicht stärker ist als das von Honigbienen oder Wespen. Mit diesen Insekten kommt der Mensch allerdings viel häufiger in Kontakt, weshalb das Risiko bei Hornissenstichen geringer eingeschätzt werden kann.
Allergiker sollten trotzdem aufpassen
Wie bei allen Insektenstichen besteht auch bei Hornissen die Gefahr einer allergischen Reaktion. Solche Reaktionen sind jedoch bei Bienen- und Wespenstichen genauso möglich und stellen die eigentliche Gefahr dar.
Interessanterweise sind Hornissen im Vergleich zu den mitunter aggressiven Wespen außerordentlich friedliche Tiere. Sie stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen, und sind ansonsten eher darauf bedacht, in Ruhe gelassen zu werden. Zudem erbeuten sie ausschließlich lebende Tiere wie Stubenfliegen und Bienen. Wespen hingegen nehmen auch Nahrung von toten Tieren auf, was bei ihren Stichen zu Infektionen führen kann.
Spannender Lebenszyklus
Die Lebenszyklen der Hornissen sind faszinierend. Nach der Hochzeit der Hornissen im Spätsommer erreicht das Volk seine größte Stärke, bevor es allmählich abstirbt. Nur die befruchteten Weibchen überleben den Winter, indem sie sich an geschützten Orten verkriechen. Mit etwas Glück gründen sie im nächsten Jahr als Königinnen ein neues Volk, während die alten Nester nicht wieder besiedelt werden.
Hornissen spielen eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht, da sie zur natürlichen Kontrolle von Stubenfliegen und Wespen beitragen. Leider sind diese eindrucksvollen Insekten mittlerweile so selten geworden, dass sie auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen.
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