Fraktionsklausur Huber kann sich Koalition von CSU und Grünen vorstellen Der ehemalige CSU-Chef Erwin Huber kann sich künftig sehr wohl eine Koalition mit den Grünen vorstellen - im Gegensatz zur aktuellen Parteispitze um Markus Söder. // Armin Weigel/dpa Huber sprach sich wie Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze ausdrücklich dafür aus, unter den Demokraten im Gespräch zu bleiben. // Armin Weigel/dpa Die Festlegung auf die Freien Wähler sei 2023 ein Fehler gewesen, sagt Huber. // Armin Weigel/dpa von dpa TEILEN  vor 2 Stunden Passau – Die CSU-Spitze hat sich auf die Grünen eingeschossen - im Bund wie im Land. Doch in der Partei ist damit nicht jeder zufrieden. Von prominenter Stelle kommen andere Worte. Artikel anhören Sie können uns nicht hören? Diese Funktion können Sie exklusiv mit PLUS nutzen. Erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Audioinhalte, Artikel und vieles mehr. Vorlesefunktion freischalten Bereits -Zugriff? Jetzt Anmelden Im Gegensatz zur aktuellen Parteispitze um Markus Söder kann sich Ex-CSU-Chef Erwin Huber in der Zukunft sehr wohl eine Koalition mit den Grünen vorstellen. «Vielleicht sollten wir in dieser demokratischen Mitte eine gepflegte Gegnerschaft haben, nicht eine Verteufelung, nicht eine Herabsetzung, sondern die Fenster offen halten für ein Miteinander. Ich glaube, dass wir 2028 oder noch mehr 2029 froh sein werden, wenn wir starke Grüne haben, mit denen wir koalieren können. Beispielsweise», sagte Huber in Passau bei einer Diskussionsveranstaltung bei der Herbstklausur der Landtags-Grünen. Huber: Festlegung auf Freie Wähler 2023 war ein Fehler Huber ging in seinen Ausführungen gar noch einen Schritt weiter: Es gehe ihm nicht um eine Vorfestlegung auf eine Koalition mit den Grünen, «ich möchte nur, dass wir Optionen haben». Aus seiner Sicht sei es von der CSU falsch gewesen, sich 2023 «so einseitig auszuliefern» und schon vor der Wahl zu erklären, die CSU werde mit den Freien Wählern weiter reagieren. «Der (Freie-Wähler-Chef Hubert) Aiwanger redet wie die AfD, das kann nicht die Zukunft sein», sagte Huber. Huber sprach sich in der Runde wie Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze ausdrücklich dafür aus, unter den Demokraten im Gespräch zu bleiben. «Ich glaube, die so in Sonntagsreden gängige Formel von der Gemeinsamkeit der Demokraten ist jetzt auf dem Prüfstand. Und sie muss sich im politischen Alltag bewähren», sagte er. Zu seiner eigenen Vergangenheit betonte Huber, er habe in seinem politischen Leben «bestimmt manches arges über die Grünen gesagt», was er heute nicht mehr sagen würde. Stammtische sind Brutstätten von Radikalität und Populismus Mit Blick auf die gerade in der CSU so beliebten Stammtische warnte Huber vor starken Veränderungen: «Aber heute muss ich sagen, das was an Stammtischen geredet und verbreitet wird, halte ich für eine Brutstätte von Radikalität und Populismus und Feindseligkeit.» Dies müsse auch die CSU ihren Anhängern klarer vermitteln und dafür eintreten, dass an Stammtischen wieder Fakten dominierten und nicht die «blöde, dumme, einfache, simple Stimmungsmache». Herbstklausur der Grünen geht noch bis Freitag Die Herbstklausur der Grünen geht noch bis Freitag unter dem Motto «Europa ist das, was du daraus machst. Für eine starke Heimat». Schulze sage, Passau liege im Dreiländereck «und atme buchstäblich Europa und ohne die grenzüberschreitende Zusammenarbeit würde hier nichts gehen. Und genau darum beschäftigen wir uns heute und morgen auf unserer Klausur.»