Brücke Traumafachberatung Kabarettist Tissot tritt in Höchstadt für guten Zweck auf Wortakrobat Oliver Tissot trat im Markisenstoff-Jacket auf. // Frederike Rodewald Oliver Tissot in seinem Element. // Frederike Rodewald von Frederike Rodewald TEILEN  04.07.2025 Höchstadt a. d. Aisch – Die „Brücke Traumafachberatung“ feiert ihr 40. Jubiläum gemeinsam mit Kabarettist Oliver Tissot. Dieser begeistert mit Wortakrobatik und viel Witz. Artikel anhören Sie können uns nicht hören? Diese Funktion können Sie exklusiv mit PLUS nutzen. Erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Audioinhalte, Artikel und vieles mehr. Vorlesefunktion freischalten Bereits -Zugriff? Jetzt Anmelden Beim Wort „Brücke“ denken die meisten Menschen wahrscheinlich zunächst an eine Verbindung über dem Wasser oder ans Überwinden von Hindernissen. In Höchstadt jedoch steht das Wort für etwas anderes: einen sozialpsychiatrischen Dienst. Jubiläum und ein guter Zweck Hier sitzt die „Brücke Traumafachberatung“ – eine kleine Organisation mit großer Wirkung. Obwohl die Brücke nur sieben Mitglieder hat, von denen drei (Magnus Winkelmann, Erwin Sachs und Gabriele Klix-van Drunen) dem Vorstand angehören, werden hier jährlich über 100 Menschen mit Traumafolgen beraten, unterstützt und betreut, eine Zahl, die seit der Corona-Pandemie sogar auf ungefähr 350 Menschen pro Jahr gestiegen ist. Feier mit Nürnberger Kabarettist Oliver Tissot Gegründet 1985 feierte die Organisation nun ihr 40. Jubiläum mit einer Benefizveranstaltung in der Fortuna-Kulturfabrik und lud hierfür den Nürnberger Kabarettisten Oliver Tissot ein: „Das nennt man Unterhaltungsprogramm – für Sie ist es Programm, für mich Unterhalt – normalerweise.“ Normalerweise – denn der Wortakrobat spendete an diesem Abend alle erzielten Einnahmen an die Traumafachberatung. Bevor der Kabarettist jedoch die Bühne betrat, sprach der mittelfränkische Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster einige Worte des Dankes an die „Brücke“ und gratulierte für die in 40 Jahren erzielten Erfolge. Humor als Humanfaktor Und dann war Oliver Tissot an der Reihe, oder besser: Dr. Oliver Tissot. Schließlich promovierte der Wortakrobat mit seiner Doktorarbeit „Humor als Humanfaktor zur Erreichung von Unternehmenszielen“ und kann sich nun als echter „Lachverständiger“ bezeichnen. Und das ist er zweifellos: Er verstand es, das Publikum während der gesamten Vorstellung bestens zu unterhalten und ging dabei auf die verschiedensten Themen ein: Politik, Prominente und Psychologie – niemand blieb vor seinen Wortspielen sicher, die er mit sorgfältig recherchierten Fakten vermischte. Oliver Tissot in seinem Element. // Frederike Rodewald So begann er beispielsweise mit einem kurzen Rückblick auf den Bruch der Ampelkoalition, der seiner Meinung nach vorhersehbar war: „Dass das mit der Ampel nicht funktioniert, war ja klar – schauen Sie sich mal eine Ampel an, da geht ja nie allen Farben gleichzeitig ein Licht auf.“ Oliver Tissot in seinem Element. // Frederike Rodewald Und wo er schon einmal bei den Ampeln war, sprach er gleich noch ein anderes Problem an: Die Ampel auf der Stadtautobahn durch Nürnberg an der Grenze zu Fürth. „Das ist mittlerweile die einzige Ampel auf einer Autobahn in Deutschland.“ Bei genauerem Nachdenken konnte er die Funktion dieser Ampel aber doch verstehen. „Wahrscheinlich soll sich jeder Nürnberger zweimal überlegen, ob er wirklich nach Fürth will“, vermutete er. „Und wenn Fremde kommen, fragen die: Wo sind wir denn hier? Dann sagt man in Franken, und die antworten: Schnell weg!, und deshalb heißt die Autobahn Frankenschnellweg.“ Franken: ein sonderbares Volk Die Franken seien ein sonderbares Volk. Sind sie von einer Sache begeistert, bringen sie höchstens ein „passt“ hervor, gefällt ihnen etwas aber gar nicht, regen sie sich auf, beschwerte sich der Kabarettist: „So prägen sich negative Ereignisse ein.“ Als Beispiel für ein negatives Ereignis führte er den Hochzeitstag an, denn man wisse schließlich nicht, ob der Partner bleibe. „Deshalb heißt es ja heiraten und nicht heiwissen“, erklärte er ernst. Oliver Tissot in seinem Element. // Frederike Rodewald Überhaupt war er der Meinung, dass Wörter gezielt eingesetzt werden: Mehrwertsteuer zum Beispiel. „Da sagen sie erst Mehrwert, damit man denkt, die wäre was wert, und dann auch noch Steuer, damit man denkt, man dürfte selbst steuern“, entrüstete er sich. Am Ende rief er einfach dazu auf, mehr Spaß zu haben – und bot als Unterstützung dazu seine beiden Bücher zum Verkauf an. Auch hier spendete er den Erlös an die Traumafachberatung. Das Programm im Überblick Sommerkirchweih Herzogenaurach: Das ist für Besucher geboten Ein neues Fahrgeschäft verspricht Adrenalin pur: Erkunden Sie die Highlights und das Programm der Sommerkirchweih Herzogenaurach. Aufregende Mitmach-Aktionen Feuerwehrtag für Kinder in Höchstadt: Das war geboten Beim Feuerwehrtag in Höchstadt wird der Feuerwehralltag spielerisch erkundet – mit einem ganz besonderen Highlight für die Nachwuchsretter. Neue Stellplatzsatzung Parkplätze für Autos & Räder: Das gilt nun in Herzogenaurach Plötzlich keine Pflicht mehr: Bayern ändert Bauregeln zu Stellplätzen. Herzogenaurach stimmt seine Satzung ab und es gibt heftige Debatten.