Flammen und dichter Rauch quellen aus dem ersten Stock der Kronacher Asylunterkunft. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt nur zu erahnen, welche Tragödie sich am Abend des Pfingstsonntags hinter diesen Wänden abgespielt haben muss. Was fest steht: Das Feuer fordert zwei Tote und einen schwer verletzten Mann.
Wie es zu dem verheerenden Feuer kommen konnte, ist dagegen noch unklar. Brandermittler der Kriminalpolizei Coburg haben inzwischen die Arbeit aufgenommen. Nachdem der Alarm um 17.48 Uhr in der Integrierten Leitstelle eingeht, rücken die Feuerwehren Kronach, Knellendorf, Seelach und Gehülz mit rund 80 Mann aus. Sie löschen vom Boden und der Drehleiter aus.
„Mehrere Bewohner waren zu diesem Zeitpunkt noch in dem Mehrfamilienhaus“, berichtet Matthias Potzel vom Polizeipräsidium Oberfranken. „Aufgrund der starken Rauchentwicklung war es den ersten Einsatzkräften von Feuerwehr und Polizei zunächst nicht bekannt, ob sich alle Personen ins Freie retten konnten. “
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Während die Ludwigsstädter Straße gesperrt ist, gelingt es den Feuerwehrleuten, das Feuer relativ zügig unter Kontrolle zu bringen. Als sie ins Innere der Unterkunft vordringen, folgt die traurige Gewissheit: Für die junge Mutter und ihr kleines Kind kommt jede Hilfe zu spät.
Ein 34-jähriger Mann muss mit schweren Verletzungen vom Rettungshubschrauber ins Klinikum nach Leipzig transportiert werden. In welcher Beziehung er zu der gestorbenen Frau und ihrem Kind steht, konnte die Polizei bislang noch nicht klären.
Bewohner wurden umquartiert
Neben Polizei und Feuerwehr sind auch das Bayerische Rote Kreuz und das Kriseninterventionsteam am Unglücksort, kümmern sich um die geschockten anderen Bewohner der Asylunterkunft. Aufgrund des Brandschadens können die Bewohner am Sonntagabend nicht mehr in ihre Wohnungen zurück. Vertreter des Landratsamtes Kronach kommen in die Ludwigsstädter Straße und vermitteln diesen Menschen kurzfristig ein Ausweichquartier für die Nacht. „Wann sie wieder in ihre Wohnungen zurückkehren können, ist aktuell noch nicht abzusehen“, berichtet Matthias Potzel.
Auch über die Schadenshöhe – die angesichts der Umstände ohnehin in den Hintergrund rückt – ist derzeit noch nichts bekannt. Die Ludwigsstädter Straße blieb bis in den späten Abend hinein gesperrt.