Vielfältiges Programm Interkulturelle Woche inspiriert in Kronach Jonas Müller (links), Integrationslotse für den Landkreis Kronach, bei der Eröffnung der „Interkulturellen Woche“. // Heike Schülein von Heike Schülein TEILEN  vor 3 Stunden Kronach – Eine Woche voller interkultureller Erlebnisse startet. Kronach feiert Vielfalt und Miteinander mit einem besonderen Programm. Artikel anhören Sie können uns nicht hören? Diese Funktion können Sie exklusiv mit PLUS nutzen. Erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Audioinhalte, Artikel und vieles mehr. Vorlesefunktion freischalten Bereits -Zugriff? Jetzt Anmelden Die Interkulturelle Woche findet zum 50. Mal statt, in diesem Jahr unter dem Motto „dafür“. Inzwischen wird die Aktionswoche in über 700 Städten und Kommunen in Deutschland durchführt, nunmehr zum vierten Mal auch im Landkreis Kronach. Eröffnet wurde der im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ geförderte Veranstaltungsreigen am Montag im Begegnungsraum der Volkshochschule (vhs) Kreis Kronach mit einem lockeren Austausch vieler teilnehmender Akteure und Interessierter. „Ich finde das diesjährige Motto sehr passend. Gerade im Bereich Flucht und Migration hört man im Moment ja sehr oft das Dagegen“, bedauerte der Integrationslotse für den Landkreis Kronach, Jonas Müller. Das Motto biete einen Perspektivwechsel; fokussiere es doch nicht das Negative, sondern richte den Blick auf das Positive und die Chancen. „Wir wollen in dieser Woche aufzeigen, wie Vielfalt und Migration unser Leben bereichert“, betonte er, und dabei nicht über Zahlen und Fälle reden. Vielmehr wolle man sich für ein Miteinander einsetzen, für Gleichbehandlung, Achtung der Menschen- und Grundrechte und Demokratie. Sein Dank galt dem Planungsteam aus haupt- und ehrenamtlichen Akteuren sowie ehrenamtlich engagierter Geflüchteter. Interkulturelle Woche Kronach: Verständnis, Hilfsbereitschaft, Respekt „Ich finde es wahnsinnig interessant, zu erfahren, was gerade im zwischenmenschlichen Bereich unsere Kulturen unterscheidet“, bekundete Landrat-Stellvertreter Hans Pietz. Unterscheidung verstehe er dabei nicht als Abgrenzung, sondern als bereichernde Eigenarten, die man mit Offenheit und Neugier erleben sollte. Entsetzt zeigte er sich, welche Werte heute immer mehr Raum griffen: Jammern auf hohem Niveau, Neid, Egoismus, Intoleranz, Abgrenzung bis hin zum Hass auf „fremde“ Menschen und deren Lebensgewohnheiten. „Es muss wieder die Bereitschaft wachsen, aufeinander zuzugehen, statt Abgrenzung zu leben“, appellierte er. Die Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen seien durchaus zu Verständnis, Hilfsbereitschaft, Respekt vor anderen und deren Lebensgewohnheiten fähig, sofern die Politik keine Zwietracht säe oder den Nährboden dafür bereite. „50 Jahre nach der Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie zur bundesweiten Interkulturellen Woche ist die Programmvielfalt ein wichtiges Zeichen für ein verständnisvolles Miteinander, auch zwischen den Generationen, für Völkerverbindung, für ein gutes Beisammensein von Kulturen und Religionen und Sprachen“, würdigte der Aufsichtsratsvorsitzende des Diakonischen Werkes Kronach-Ludwigsstadt/Michelau, Dekan Markus Müller, auch namens der Geschäftsführerin Karin Pfadenhauer und des stellvertretenden Dekans Michael Foltin. Interkulturelle Woche Kronach: Perspektiven, Erfahrungen und Chancen Das diesjährige Motto sei ein wichtiges Zeichen einer Zeit, in der dieses Miteinander andernorts politisch und gesellschaftlich auf eine harte Probe gestellt werde. Bürgermeisterin Angela Hofmann ließ durch vhs-Leiterin Annegret Kestler mitteilen, Kronach sei eine Stadt mit langer Tradition, aber auch mit offenem Blick in die Zukunft. Vielfalt bereichere unser Zusammenleben, bringe neue Perspektiven, Erfahrungen und Chancen. Gerade in einer Zeit, in der die Unterschiede so oft betont würden, sei es umso wichtiger, das Verbindende in den Vordergrund zu stellen, das uns alle als Menschen eine. Hierzu sei die Interkulturelle Woche ein Zeichen für Offenheit, Respekt und Miteinander. Die junge Ukrainerin Vira Tepliashyna am Klavier // Heike Schülein Integrationslotsin Simona Eichhorn las eine berührende Geschichte aus dem 2025 erschienenen Buch „Wege durch finstere Zeiten - afghanische und schweizer Texte über Flucht und Asyl“ vor. Darin beschreibt die Autorin Amiri die furchtbare Situation, als die Flüge aus Afghanistan eingestellt wurden und sich die Menschen in ihrer Verzweiflung an die Flieger klammerten. Stimmungsvoll umrahmt wurde die Eröffnung von der jungen Ukrainerin Vira Tepliashyna am Klavier sowie vom Musik-Duo Viktor Neuwert und Annette Schwägerl. Für Annegret Kestler seien Begegnungen programmatisch für die Arbeit der vhs, lade diese in sozialer Gemeinschaft dazu ein, Neues zu entdecken, Kenntnisse zu erwerben und zu vertiefen. Die Eröffnung klang in entspannter Atmosphäre, bei guten Gesprächen und internationalen Köstlichkeiten aus. Im Nachgang zur Interkulturellen Woche bietet der „Struwwelpeter“ gemeinsam mit engagierten Geflüchteten und Migranten des „Cafés International“ am Sonntag, 19. Oktober ein Brunch-Buffet mit Gerichten aus aller Welt.Dafür können schonn Karten erworben werden. Programm der „Interkulturellen Woche“ 25. September, von 15 Uhr bis 17.30 Uhr: Café International, „Struwwelpeter“ Kronach, Rodacher Str. 10. 26. September, 10 Uhr bis 14 Uhr: Tag der offenen Tür, Sprachschule Andrax, Bahnhofstr. 1. 26. September, 19 Uhr: Film International mit der MoJa, Struwwelpeter Kronach, Rodacher Str. 10. 27. September, 16 Uhr: Begegnung der Religionen, Synagoge Kronach, Johann-Nikolaus-Zitter-Str. 27 (Teilnehmende, die Speisen mitbringen möchten, können dies per Mail an MF8@diakonie-klm.de voranmelden). Im Nachgang: 19. Oktober, ab 10 Uhr: Internationaler Brunch, „Struwwelpeter“ Kronach, Rodacher Str. 10 (Kartenvorverkauf im Struwwel, Erwachsene 10 Euro, Kinder 5 Euro). Weitere Infos finden sich im Flyer, der an vielen Stellen in Kronach ausliegt und auch als Download zur Verfügung steht. 6 Fragen zum Konzept Crana Mare im Wandel: So soll das neue Schwimmbad aussehen Ein Schleier fällt, und eine Vision zeigt sich: So wird die Zukunft des Crana Mare geplant. Was das Konzept der Architekten für Kronach und seine Badbesucher konkret bereithält. Inhaber spricht über Gründe Einzelhandel in Kronach: Zoogeschäft mit Tradition schließt Aus für Kronacher Traditionsgeschäft: Zoo & Co schließt. Wie sich der Laden gewandelt hat - und warum sich Jürgen Helgerth nach Jahrzehnten zurückzieht. Sonderedition mit Edelsteinen Kronach: Luxus trifft Technik – Loewe setzt auf Kopfhörer Loewe will mehr als nur ein "TV-Hersteller" sein - und zeigt das einmal mehr mit den Luxus-Kopfhörern, die neu ins Produktportfolio kommen. Was dahinter steckt.