Nachdem im vergangenen Jahr das Holzteilen der Waldkörperschaft Altenreichthal im Wald stattfand, konnte der Vorsitzende Erich Greubel in diesem Jahr ein volles Haus zur Mitgliederversammlung im Gasthof Wahler begrüßen. Auch der seit Jahren beliebte Frauenstammtisch fand wieder den Weg zu der Veranstaltung. Greubel berichtete von zwei Vorstandssitzungen, die sich mit einer Anpassung des Brennholzpreises an die Marktsituation, einer Anhebung der Löhne für die Waldarbeiter und einer deutlichen Erhöhung der Pacht für landwirtschaftliche Flächen im Bereich der Körperschaft befassten. Der vorgesehene Hiebsatz wurde eingehalten, wobei auch ein Harvester zum Einsatz kam.
Greubel meinte, dass immer wieder dürre Bäume auffallen, die den Einsatz der Waldarbeiter fordern und Ergänzungen zum ursprünglichen Plan erforderlich machen. Auch ein Käferbefall im Bereich der Kützberger Straße, nach vorhergehendem Windbruch, erforderte die Entnahme der schadhaften Bäume und eine Neuanpflanzung.
Zwei Straßenzüge ausgebesser
Auf den Zustand der Straßen im Altreichthal angesprochen stellte der Vorsitzende fest, dass die meisten Straßen im Eigentum der Gemeinde seien. Die Waldkörperschaft habe im vergangenen Jahr zwei Straßenzüge verbessert. Den Mitgliedern kündigte er aufgrund der guten wirtschaftlichen Situation eine finanzielle Teilnahme an dem Erfolg an.
Ernst Weisensel gab als Kassier einen Einblick in die positive wirtschaftliche Entwicklung, die im Wesentlichen auf die erfreuliche Nachfrage und die damit verbundene Preisentwicklung zurückzuführen sei.
755 Festmeter Holz eingeschlagen
Revierförster Maik Despang berichtete von der Situation im Wald. 755 Festmeter Holz seien eingeschlagen worden, wobei auch Dürre- und Käferschäden berücksichtigt wurden. Es wurden insgesamt 2325 Bäume gepflanzt. Die Pflanzungen erfolgten im Wiesenmass mit 50 Douglasien, im Weedholz mit 875 Douglasien, 400 Weißtannen, 375 Lärchen, 275 Küstentannen und 325 Thuja. Dazu standen 1,8 Hektar an Jugendpflege und 0,2 Hektar an Ausgrasungen an. Für das Jahr 2023/2024 werden 910 Festmeter als Einschlag geplant. Dazu kommen 2700 Pflanzungen sowie Jugendpflege auf rund zwei Hektar.
Despang stellt anschließend das Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ vor. Es handelt sich dabei um ein neues Bundesförderprogramm mit einer Bindezeit von 20 Jahren. Der Waldbesitzer wird verpflichtet zwölf Kriterien einzuhalten und einen Nachweis zur Zertifizierung ist verpflichtend. Das Programm verlangt unter anderem, wenn ein Baum durch Sturm oder sonstigen Schaden umfällt, so muss dieser liegen bleiben.
Förderprogramm: Das sind die Bedingungen
Die Kennzeichnung und der Erhalt von mindestens fünf Habitatbäumen (Aufenthaltsbereich eines bestimmten Tieres oder Pflanze) pro Hektar wird verlangt und diese müssen gemeldet werden. Insgesamt müssen zehn Hektar aus der Nutzung genommen werden. Es müssen bist spätestens fünf Jahre nach Antragstellung Maßnahmen zur Wasserrückhaltung geschaffen werden. In der Ausgestaltung und Durchführung des Programms sind nach Ansicht des Försters noch viele Fragen offen. Auch auf Grund des nur geringen Zuschusses von 100 Euro je Hektar empfiehlt er das Programm nicht. Es müssten Überscheidungen mit Förderprogrammen des Freistaates beachtet werden und die vorgesehene Dauer des Programms. Greubel dankt Despang für.
Konrad Unsleber fragt nach dem aktuellen Stand der Planung für die Stromtrasse „Südlink“ und ihre Auswirkungen auf das Gebiet der Körperschaft. Der Vorsitzende meint, das die Körperschaft nicht betroffen sei.
Jagd im Wandel
Als Jagdpächter des Körperschaftsbereiches merkt Andreas Günder an, dass die Jagd im Wandel sei. Durch den zugelassenen Einsatz von Nachtsichtgeräten sei die Schwarzwildjagd verändert. Im Lager Hammelburg werden Wildschweine mit als Saufang bezeichneten Fallen lebend gefangen und anschließend getötet. Hierdurch fallen größere Mengen an Fleisch an, welches in der Menge nicht zum menschlichen Verzehr verarbeitet werden könne. Der Waldkörperschaft dankt er für die langjährige gute Zusammenarbeit.
Erich Greubel beendete die Versammlung und schloss die Losholzverteilung für die Mitglieder an. Nach einem traditionellen Verfahren erhält jedes Mitglied die seinem Anteil (Schuh) entsprechende Menge an Holz. Nachdem im vergangenen Jahr nur Nadelholz aus Borkenkäfergeschädigten Beständen verteilt wurde, gab es diesmal wieder das volle Angebot an Hart- und Weichholz.