Wintereinbruch Nur zehn Unfälle: Polizei dankt den Winterdiensten Schneeketten an den Einsatzfahrzeugen - die Feuerwehr der Stadt Bad Kissingen ist vorbereitet. // Feuerwehr Stadt Bad Kissingen Glatteis macht im Landkreis Bad Kissingen vielen Fußgänger und auch Autofahrern zu schaffen. // Symbolbild/Sebastian Gollnow/dpa von Susanne Will von Angelika Despang von Milena Meder TEILEN  17.01.2024 Landkreis Bad Kissingen – Auch die Rettungsdienste dürften aufatmen: In der Eis-Nacht kam es kaum zu Einsätzen. Gerade hat die Müllabfuhr ihre liebe Not mit den Straßenverhältnissen - hier eine vorläufige Unfall-Bilanz. Update (18.01., 15.10 Uhr) Jetzt scheint doch das Gröbste hinter uns zu liegen. Die Polizeiinspektionen Bad Kissingen, Hammelburg und Bad Brückenau ziehen gemeinsam ein positives Fazit. "Trotz Unwetter ist das Verkehrschaos gestern ausgeblieben", heißt es in der Pressemitteilung. "Trotz der teils stark vereisten und spiegelglatten Straßen – die mit höchstem Personaleinsatz im Dauereinsatz befindlichen Winterdienste streuten zwar bereits im Vorfeld bekannte Gefahrstellen, konnten aber nicht überall gleichzeitig eingreifen – war das Verkehrsunfallgeschehen nicht wesentlich höher als sonst", heißt es. Viele Bürgerinnen und Bürger hätten vernünftigerweise ihre Fahrzeuge stehen gelassen und Termine verschoben. Auch die Entscheidung des Schulamtes, den Präsenzunterricht auszusetzen, und vieler Arbeitgeber, nach Möglichkeit auf Heimarbeit umzustellen oder den Beschäftigten vor Beginn des Unwetters frei zu geben, hätten zum merklich geringeren Verkehrsaufkommen beigetragen. Insgesamt ereigneten sich dennoch 10 Unfälle im Landkreis Bad Kissingen. Hauptsächlich rutschten die Verkehrsteilnehmer mit ihren Fahrzeugen in den Straßengraben, sodass die Abschleppdienste stark beansprucht wurden. Nun steht auch die Schadenshöhe des Unfalls bei Untergeiersnest fest: Ihn beziffert die Polizei als sechsstellig. Hier war ein Lkw eine Böschung hintergerutscht und hatte dabei Leitplanke und Pfosten mitgenommen. Bei einem Unfall auf der B286 zwischen Oerlenbach und Arnshausen wurde eine Person leicht verletzt. Hier mussten neben dem Rettungsdienst auch die Feuerwehren aus Bad Kissingen und Arnshausen mit etwa 30 Einsatzkräften ausrücken. Bei den Unfällen entstand insgesamt ein Sachschaden im mittleren fünfstelligen Bereich. "Hervorzuheben ist die hervorragende Zusammenarbeit der Winterdienste des Staatlichen Bauamtes und der Städte und Gemeinden", schreibt die Polizei. So seien gemeldete Gefahrenpunkte schnell gestreut worden. Die winterlichen Verhältnisse halten die kommenden Tage noch an, daher bittet die Polizei weiterhin sehr vorsichtig und angepasst, also: deutlich langsamer zu fahren, insbesondere außerorts auf Landstraßen! "Planen sie bitte deutlich mehr Zeit für Ihre notwendigen Fahrten ein", so die Polizei. Update (18.01.,9.50 Uhr) Das Kommunalunternehmen des Landkreises teilt mit, dass auch heute, Donnerstag, 18.1., die Müllabfuhr in einigen Teilen des Landkreises nicht fahren kann. Die Bitte: Die Tonnen sollen zur Leerung weiterhin an der Straße stehen, die Routen sollen schnellstmöglich nachgefahren werden. Update (18.01., 7 Uhr) Aufatmen bei der Polizei Bad Kissingen: Trotz teilweiser spiegelglatter Straßen kam es in der Nacht zum Donnerstag nur zu sieben Verkehrsunfällen im Landkreis, davon waren sechs aufs Glatteis zurückzuführen, sagt Polizeichef Christian Pörtner. "Dabei wurde ein Mensch leicht verletzt." "Es war toll zu sehen, wie sich auch die Rettungsdienste untereinander abgesprochen haben für den Fall der Fälle. Überall standen Ansprechpartner zur Verfügung." Pörtner erinnert an die Glatteissituation vor etwa einem Jahr. "Damals hatten wir in einer Nacht knapp 50 Unfälle. Deshalb war es sehr weitsichtig von Feuerwehren und THW, ihre Einsatzfahrzeuge mit Schneeketten auszurüsten." Auch Dank des Informationsnetzes, "das sich nicht zuletzt wegen Corona auch ausgeweitet hatte", hätten sich Informationen rund ums Wetter schnell verbreitet. "Und das hat offenbar auch die Aufmerksamkeit der Autofahrer geschärft", vermutet Pörtner. Ergebnis: Viele ließen das Auto einfach stehen, manche Gemeinden im Landkreis glichen Geisterstätten - nicht ein Auto war in der Nacht auf den glatten Straßen unterwegs. Während in Bad Kissingen den Schülern und Schülerinnen freigestellt wurde, ob sie persönlich zum Unterricht erscheinen wollten oder im Distanzunterricht teilnehmen, fällt im Landkreis Rhön-Grabfeld nach wie vor die Schule aus. Die Schulen informieren mittels ihrer Elterninformationssysteme über die Details zum jeweiligen Distanzunterricht. Zur Stunde dauern Bergungsarbeiten wegen eines Schneeunfalls bei Untergeiersnest noch an. Dort fuhr am Mittwoch gegen 19.20 Uhr ein Mann mit einer Sattelzugmaschine. In einer scharfen Linkskurve geriet der Laster ins Schleudern und rutschte auf der schneeglatten Straße geradeaus eine Böschung hinunter. Am Lkw entstand wirtschaftlicher Totalschaden, beim Rutschen riss er auch mehrere Leitplanken und Pfosten heraus. Der Fahrer blieb unverletzt, zur Stunde wird der Lkw noch geborgen. Update (17.01., 16.48 Uhr) Nach aktuellem Stand findet laut Auskunft des Landratsamts am morgigen Donnerstag, 18. Januar 2024, wieder Präsenzunterricht an allen Schulen im Landkreis Bad Kissingen statt. Sollten sich die Witterungsverhältnisse in den frühen Morgenstunden allerdings deutlich verschlechtert haben und Distanzunterricht erneut notwendig sein, erfolgt direkt eine entsprechende Mitteilung durch das Schulamt. Update (17.01., 16.35 Uhr) Polizeihauptkommissar Jochen Emmerling von der Polizeiinspektion Bad Kissingen freut sich, allerdings etwas verhalten: "Bislang sieht es so aus, als ob es kein Chaos im Landkreis Bad Kissingen gibt." Allerdings zöge die Glätte jetzt erst an. "Momentan verzeichnen wir einen Glatteisunfall, bei dem niemand verletzt wurde", außerdem sei bei Oerlenbach ein Streufahrzeug an einem geparkten Auto entlanggeschrammt. "Ich freue mich sehr, dass die Leute so vernünftig fahren", sagt er. Außerdem sei auf den Straßen so gut wie nichts los: "Die Leute bleiben vernünftigerweise zuhause." Jedoch will er den Tag nicht vor dem Abend loben: "'Schauen wir mal, was der Abend und die Nacht bringen." Update (17.01., 14.45 Uhr) Das Rathaus Bad Kissingen hat eben mitgeteilt, dass der Wildpark Klaushof geschlossen bleibt wie auch das Museum Obere Saline. Das Kinderatelier im Museum entfällt. Update (17.01., 14:45 Uhr) Aufgrund der anhaltenden Warnungen vor starkem Schneefall und Glätte wird im Landkreis Rhön-Grabfeld heute der Busverkehr ab 16 Uhr eingestellt, teil das zuständige Landratsamt mit. Betroffen sind somit alle fahrplanmäßigen Abfahrten ab 16 Uhr. Die Absage betrifft den Regionalbusverkehr, den Stadtverkehr Bad Neustadt (Nessi-Linien) sowie den flexiblen On-Demand-Verkehr "callheinz" im östlichen Grabfeld. Wann die Busse morgen wieder fahren können, wird noch bekannt gegeben. Update (17.01., 14:30 Uhr) Busunternehmen im Landkreis Bad Kissingen haben auf die Eisglätte reagiert und entschieden, den Busbetrieb im Landkreis einzustellen, so das Landratsamt Bad Kissingen in einer Pressemeldung. Der Deutsche Wetterdienst warnt weiterhin vor starker Glätte, die bis morgen (Donnerstag, 18. Januar) früh anhalten soll. Nach den jetzigen Erkenntnissen haben die nachfolgenden Verkehrsunternehmen KOB GmbH, OVF GmbH und GWK-Reisen aufgrund der aktuellen Wetterlage den Linienverkehr seit 12 Uhr eingestellt, die OVB wird ab 16 Uhr im Landkreis Bad Kissingen den Betrieb einstellen. Die nachgenannten Verkehrsunternehmen sichern zu, dass der Fahrbetrieb wieder aufgenommen werden wird, sobald die Wetterlage dies zulässt. Weitere Informationen sind bei den jeweiligen Verkehrsunternehmen erhältlich. KOB GmbH Bad Brückenau: Linie 8054 Bad Brückenau – Motten Fulda Linie 8056 Bad Brückenau – Jossa Linie 8057 Bad Brückenau – Wildflecken – Bad Neustadt Linie 8058 Bad Brückenau – Oberleichtersbach Linie 8059 Bad Brückenau – Roßbach Linie 8066 Stadtverkehr Bad Brückenau Linie 8113 Bad Brückenau – Bad Kissingen KOB GmbH Hammelburg: Linie 8141 Hammelburg – Oberthulba – Bad Kissingen Linie 8164 Hammelburg – Obereschenbach – Gauaschach – Wasserlosen Linie 8165 Hammelburg – Euerdorf – Oberthulba/Ramsthal – Schweinfurt Linie 8166 Hammelburg – Völkersleier – Hammelburg Linie 8167 Hammelburg – Euerdorf – Bad Kissingen OVF GmbH: Linie 8147 Bad Kissingen – Münnerstadt – Seubrigshausen GWK-Reisen: Linie 8190 Waldfenster Bad Kissingen Ab 16 Uhr wird das Verkehrsunternehmen OVB den Linienverkehr der Linie 8142 Premich – Aschach – Bad Kissingen einstellen. Im Stadtverkehr Bad Kissingen und auf den Linien des Verkehrsunternehmens Walter Wolf: 8189: Bad Kissingen – Oehrberg/Wirmsthal 8142: Bad Kissingen – Bad Bocklet – Bad Neustadt 8143: Aschach – Münnerstadt wird bis auf Weiteres und sofern es die Witterungsverhältnisse zulassen Linienverkehr durchgeführt. Update (17.01., 13:30 Uhr) Nach dem Schnee am Morgen folgt in Hammelburg und Umgebung jetzt der Eisregen. Und: Auch auf den Straßen wird es bereits rutschig. Ein kleiner Eindruck: Die Straßen in Hammelburg und der Umgebung sind zum Teil schon mit Schnee und Eis bedeckt. So langsam wird es rutschig. // Milena Meder Update (17.01., 10:30 Uhr) Die Schulkinder sitzen zu Hause vor ihren Schularbeiten, während die Eltern im Homeoffice arbeiten. Alles wartet auf das Winter-Unwetter. Die Feuerwehr der Stadt Bad Kissingen hat sich vorbereitet. Die Einsatzfahrzeuge wurden teilweise mit Schneeketten bestückt, um auch bei der extremen Wetterlage für die Bevölkerung einsatzbereit zu sein, schreibt sie auf ihrer Facebookseite. Bisher ist es am Vormittag im Raum Bad Kissingen trocken und ruhig geblieben. Aber die Wetterfront kommt auch auf den Landkreis zu, wie die ersten Schneeflocken in Bad Kissingen zeigen. Theatervorführung findet statt Das für heute Abend geplante Stück "Der Theatermacher" von Thomas Bernhard und den Hamburger Kammerspielen soll wie vorgesehen um 19:30Uhr im Kurtheater stattfinden. Laut Deutscher Wetterdienst kann in der Rhön bis in den Donnerstag hinein größere Neuschneemengen von 5 bis 10 Zentimetern, vereinzelt bis 15 Zentimeter fallen. Am Mittwoch Nachmittag soll es dann zu heftigen Niederschlägen in Bad Kissingen kommen. Genau an der Landkreisgrenze zwischen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen soll die Wetterfront liegen, die die Mitte Deutschlands in ein Wintermärchen - oder Albtraum - und in eine Rutschbahn teilen soll. Für Rhön-Grabfeld ist dicker Schneefall prognostiziert, für Bad Kissingen das Glatteis. Wenn die Fahrbahn zur Rutschbahn wird: Durch überfrierende Nässe oder gefrierenden Regen kann blitzartig Glatteis auftreten. // Frank Rumpenhorst/dpa/dpa-tmn Kein Präsenzunterricht Die Schulen im Landkreis Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen haben bereits gestern reagiert, der Präsenzunterricht entfällt. Von einer "ausgewachsenen Unwetterlage" schreiben die Meteorologen der Plattform wetter.com - mit der Gefahr von zum Teil erheblicher Behinderungen im Straßen- und Schienengefahr und erhöhter Gefahr von Schnee- und Eisbruch. Auf einer Gefahrenkarte von wetter.com ist gut zu erkennen, dass die Rhön mitten zwischen Schnee und Glatteis liegt. Chaos auf der Straße droht Vorsicht ist geboten, sagt auch der Deutsche Wetterdienst (DWD). Er rechnet in weiten Teilen Bayerns mit Unwettergefahr durch gefrierenden Regen und Glatteis. In der Nacht zu Mittwoch und Donnerstag erwartete der DWD in fast allen Teilen des Freistaats gefrierenden Regen und damit «erhebliche Glatteisgefahr». Eine entsprechende Unwetterwarnung veröffentlichten die Meteorologen am Dienstag. Wegen teils stundenlanger Regenfälle könnten sich demnach Eispanzer auf gefrorenen Böden bilden. Es droht ein Chaos im Straßenverkehr. Experten-Tipp: Decke und warme Getränke ins Auto Der DWD rät dazu, Aufenthalte im Freien und Fahrten möglichst zu vermeiden. Autofahrer müssten sich zudem auf Sperrungen einstellen und sollten «Decken und warme Getränke mitführen». Tagsüber werden demnach am Mittwoch flächendeckend Niederschläge vorhergesagt. Diese ziehen am Donnerstag weiter nach Süden und gehen immer mehr in Schneefälle über. Am Freitag kann es noch einige Schneeschauer im Norden und im Osten des Freistaates geben. Die Höchstwerte liegen dabei bei minus drei bis plus ein Grad. (dpa)