Retter 20 Jahre „First Responder“ in Bad Rodach Ganz schön schweißtreibend, so eine Reanimation. Landrat Sebastian Straubel (CSU) gewann die Wette beim Jubiläum der „First Responder“. // M. Stelzner von Michael Stelzner TEILEN  06.09.2022 Bad Rodach – Sie sind die ersten, die helfen, wenn der Rettungswagen noch auf dem Weg ist. Leben retten ist eine anstrengende Sache. Das hat an diesem Wochenende unter anderem Landrat Sebastian Straubel (CSU) erfahren. Anlass war das Jubiläum der „First Responder“-Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr Bad Rodach. Herzdruckmassage: Eine der Maßnahmen, um kritische Minuten zu überbrücken. // Matthias Balk/dpa/dpa-tmn Die „First Responder“ hatten nämlich gewettet, dass der Landrat sowie Bad Rodachs Bürgermeister Tobias Ehrlicher (SPD) und mehrere Stadträte es nicht schaffen, vier bewusstlose „Patienten“ 20 Minuten lang zu reanimieren. Also rackerte sich die Polit-Prominenz an den Übungspuppen ab. 20 Minuten später, etwas erschöpft und Schweißperlen auf der Stirn, hatten die „Retter“ es aber geschafft – Wette gewonnen. Und davon hat die ganze Stadt etwas. Der Einsatz der „First Responder“ war nämlich, dass sie im Herbst einen kostenlosen Erste-Hilfe-Kurs in Bad Rodach anbieten. Hätten Straubel und Co. verloren, hätten sie die Fahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes waschen müssen. Die „First Responder“ feierten am Wochenende ihr 20-jähriges Bestehen. Gegründet wurden sie zwar vor 22 Jahren, aber auch hier schlug die Corona-Verschiebung zu Buche. Geschichte der Retter Die Idee der „Helfer vor Ort“, wie sie in Deutschland auch heißen, ist, die Zeit zu überbrücken, bis in einem Notfall die eigentlichen Rettungskräfte vor Ort sein können. Dass es diese Erstretter braucht, damit die Versorgung besonders in ländlichen Gebieten gesichert ist, wurde zuerst in den USA flächendeckend praktiziert. In Deutschland gibt es diese „First Responder“ seit Beginn der 1980er Jahre. Vor der Wette ging Rainer Möbus auf die Gründungsgeschichte der First Responder ein. Seit 22 Jahren gibt es die Rsponder in Rodach. // J. Berger Er ist Initiator der Idee in Bad Rodach. Sieben Jahre hatte es vom ersten Gedanken bis zur Gründung am 21. November 2000 gedauert. Möbus erinnerte daran, dass dieses Rettungsprogramm keine Pflichtaufgabe der Feuerwehr sei. Trotzdem hätten sich einige Mitglieder damals dafür entschieden, die Sanitätsausbildung, die aus der Vereinskasse bezahlt wurde, zu absolvieren. 200 EinsätzeEhrenkommandant Reinhard Hofmann kann sich noch gut an die Gründung erinnern. „Wir mussten uns erst einmal informieren, was das ist“ und sind extra nach Würzburg gefahren, wo es schon eine Gruppe gab und haben uns informiert.“ Damals wie heute wird man aktiv vom BRK und vom ASB aktiv unterstützt. Im manchen Jahren wurde die Gruppe zu rund 200 Einsätzen von der Rettungsleitstelle gerufen. In diesem Jahr rückte die Gruppe zu 85 Einsätzen aus und hat vier Impftermine organisiert und unterstützt. Spenden sind wichtigBei den Einsätzen erführen die Mitglieder sowohl Freud und Leid, gab Möbus zu bedenken. Die Gruppe ist auf Spenden besonders angewiesen, da der nicht gerade günstige medizinsiche Sauerstoff, sowie die notwendigen medizinischen Gerätschaften aus der Kasse bezahlt werden müssen. Auch Verbrauchsmaterial müss e oft nachgekauft werden. Deshalb freue sich Möbus, dass die heimische Wirtschaft die Gruppe aktiv unterstütze. So konnte ein Rettungsrucksack, eine Absaugpumpe und eine „Rettungs-Boa“ sowie Equipment für die Sauerstoffversorgung angeschafft werden. In der Gruppe sind 39 Wehrleute aktiv, sie wird von Gabriel Schrader und Rebecca Möbus geleitet. Kreisbrandrat Stefan Püls, der auch in den Anfangsjahren in der Gruppe aktiv war, sagte, dass es für die Gruppe eine große Herausforderung sei, diesen wichtigen Dienst zu verrichten.