Der alte Bauhof in Untersiemau, am Planetenweg in der Nähe des Jupiters, ganz am Ende der Schloßstraße gelegen, soll mit einer Dachflächenphotovoltaikanlage ausgestattet werden. Eigentlich wollte man nur das defekte Dach des alten Bauhofes, der von den Untersiemauer Vereinen zum Unterstellen von Materialien genutzt wird, sanieren. Von einer Photovoltaik-Anlage sah man wegen Unwirtschaftlichkeit ab. Bei der letzten Gemeinderatssitzung wurde dieser Antrag zurückgestellt, da Gemeinderat Thomas Morgenroth (CSU), selbst Elektromeister, die Anregung gab, darauf eine Dachflächenphotovoltaikanlage zu installieren und die Null-Prozent-Regelung für die Mehrwertsteuer, gemäß dem Umsatzsteuergesetz, für die Tätigkeiten am Dach und für die Module, in Anspruch zu nehmen.
Auch das Gremium zeigte sich in der Sitzung vor gut drei Wochen nicht abgeneigt und dem Klimaschutz sowie der Energiewende verpflichtet. Jetzt wurde dem Gemeinderat erneut dieses Vorhaben zusammen mit einer groben Kostenschätzung vorgelegt. Alleine die Neueindeckung des Daches mit Entwässerung, ohne Photovoltaikanlage, schlägt mit 66.640 Euro zu buche. Zusammen mit einer Dachflächenphotovoltaikanlage werden die Kosten auf rund 102.000 Euro geschätzt.
In 16 Jahren amortisiert
Darin sind neben der Neueindeckung und die Entwässerung, auch die Gerüstkosten und die Verstärkung der Dachkonstruktion, unter anderem durch Nagelbinder sowie die Module und der Aufbau der Anlage, vorgesehen. Besonderen Wert legt man auf die statischen Berechnungen. Gemeinderat Dieter Reißenweber (SPD/Freie Bürger) gab die Schneelast, die das Dach tragen muss, zu bedenken. Auch kleinere Tief- und Hochbauarbeiten müssen durchgeführt werden.
Geschäftsführer Rolf Reisenweber stellte fest, dass die Einsparungen mit 1400 Euro relativ gering seien. Durch die Verstärkungsmaßnahmen ist mit Mehrkosten in Höhe von 6500 Euro zu rechnen. Da bereits ein Erdkabel vorhanden sei, sind die Kosten für die Tiefbauarbeiten gering. Eventuell wird noch ein Internetanschluß benötigt, um die Anlage überwachen zu können und die Leistung abzurufen zu können.
Nach Berechnungen hat sich die Anlage nach 16 Jahren Betrieb, trotz der Dach-Mehrkosten amortisiert. Die Haushaltsmittel für die wirtschaftliche Umsetzung sind vorhanden, wie Reisenweber betonte. Er machte mehrmals darauf aufmerksam, dass man diesen Steuervorteil, im Bezug der Mehrwertsteuer, nur durch eine Paketlösung erhält. Die bedeute, dass mit allen Arbeiten nur ein Auftraggeber beauftragt wird, der sich dann für die anderen Gewerke weitere Firmen selbst suchen muss.
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Weiterhin regte das Gremium an, die gesamte Dachfläche zu ertüchtigen, um dann für die Zukunft gerüstet zu sein. Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung, entsprechende Angebote für den Austausch der Dachhaut auf dem „Alten Bauhof“ und einer Dachflächenphotovoltaikanlage sowie einer Verstärkung der Traglast einzuholen.
Weiterhin wurde beschlossen, sechs Holzfenster am Gemeindehaus in Stöppach, wo zu früherer Zeit die Gemeindeverwaltung der selbstständigen Gemeinde untergebracht war und heute von den Ortsvereinen zur Unterbringung der Vereinsutensilien genutzt wird, gegen Kunststofffenster auszutauschen. Den Auftrag, im Wert von 4397 Euro erhielt die Firma Knabe, Fenster und Türentechnik, aus Menschenbach. Der Bürgermeister stellte dabei fest, dass bereits zum 700-jährigen Jubiläum des Ortes im Jahr 2017 elf Holzfenster ausgetauscht wurden. Der Gemeinderat hatte keinerlei Einwände gegen die Bauleitplanung der Gemeinde Ahorn bei der Gemarkung Wohlbach. Dort soll im Bebauungsplan eine Sonderfläche für die ausschließlich eigengenutzte Pferdehaltung von zehn Pferden ausgewiesen werden.
Vereinfachtes Genehmigungsverfahren
Die Green Energy 3000 GmbH aus Leipzig hat eine Voranfrage für die Errichtung eines weiteren Solarparks in Untersiemau gestellt. Das Unternehmen will nördlich der B289 auf Höhe des Tunnels Lichtenholz auf neun Hektar eine weitere Anlage errichten. Eine Bürgerbeteiligung wäre bei Interesse möglich, wurde dem Gremium mitgeteilt. Da diese Anlage unter den geltenden Privilegierungstatbestand fällt, da an einer ICE-Strecke mit zwei Gleisen mit 200 Meter Abstand, gebaut werden soll, habe die Gemeinde kein Mitspracherecht, betonte der Bürgermeister Rolf Rosenbauer.
Um ein Mitspracherecht zu haben, will die Gemeinde aber ein vereinfachtes Baugenehmigungsverfahren durchführen lassen, nach dem die erforderlichen Unterlagen durch den Projektträger eingegangen sind. Thomas Morgenroth (CSU) sprach die Abholung der Schulkinder von der Bushaltestelle in Meschenbach an. Er wünscht sich hier mehr Kommunikation. Bürgermeister Rolf Rosenbauer verwies hier auf das Landratsamt und wünscht sich, dass solche Vorkommnisse zeitnah mitgeteilt werden.
Silberlinde gepflanzt
Andrea-Schiele Eberlein (UWG) gefällt der Bereich zwischen der Kläranlage in Meschenbach und dem Kompostplatz nicht. Dort wurden Erdablagerungen vorgenommen. Auch der Landschaftspflegeverband habe schon einige Maßnahmen dort durchgeführt, betonte Rosenbauer. Man geht davon aus, dass dies den Bauarbeiten in Niederfüllbach geschuldet sei. Man ist sich sicher, dass dies nach Abschluss der Arbeiten wieder in Ordnung gebracht wird.
Auf dem Ehrenhain, der mittlerweile voll belegt ist, wurde für den Altlandrat und ehemaligen Bürgermeister der Gemeinde Untersiemau eine Silberlinde, sowie für MdB Otto Regenspurger, der zuletzt als Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von behinderten Menschen tätig war, eine Deutsche Eiche gepflanzt, teilte das Gemeindeoberhaupt dem Gremium mit.
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