Umfrage
Kulmbacher beklagen weiter den Ärztemangel
Der Mangel an Ärztinnen und Ärzten im Landkreis Kulmbach wird auch in unserer Umfrage beklagt.
Der Mangel an Ärztinnen und Ärzten im Landkreis Kulmbach wird auch in unserer Umfrage beklagt.
Marc Wiegelmann, adobe stock
Alexander Müller von Alexander Müller Bayerische Rundschau
Kulmbach – Bei der Gesundheitsversorgung werden im Landkreis große Unterschiede wahrgenommen – bei der Seniorenfreundlichkeit fallen sie sehr viel geringer aus.

Dass auf dem Land und somit auch im Landkreis Kulmbach Ärzte fehlen, ist keine neue Erkenntnis. Auch bei der gemeinsamen Diskussionsrunde von Bayerischer Rundschau und Radio Plassenburg im vergangenen Jahr, ging es um den Facharztmangel – und in zahlreichen Beiträgen wurden Beispiele dafür genannt.

Kein Wunder also, nachdem sich hier noch nicht viel geändert hat, dass auch in unserer Umfrage zum Heimat-Monitor genau das Thema wieder zur Sprache kommt.

Schaut man auf der Ergebnis unseres Landkreis im fränkischen Vergleich, so steht er nach dem Landkreis Erlangen/Höchstadt, der auf einen Durchschnittswert von 5,45 bei unseren Leserinnen und Lesern gekommen ist, mit 5,2 gleichauf mit dem Landkreis Coburg auf Rang 2. Am schlechtesten (mit 4,77) hat hier der Landkreis Bad Kissingen abgeschnitten.

Deutliche Unterschiede im Landkreis

Innerhalb des Landkreises gibt es allerdings deutliche Unterschiede: Während sich Wirsberg (7,41), Thurnau und Neudrossenfeld (je 7,17) freuen können – und damit die Spitzenplätze einnehmen – muss Ködnitz mit 1,76 mit dem letzten Platz in der Tabelle Vorlieb nehmen – gefolgt von den kleinen Kommunen Guttenberg (2,08) und Kupferberg (2,64). Die Kreisstadt belegt mit 5,66 einen guten Mittelplatz.

Ärztemangel wird beklagt

In den Kommentaren unserer Leserinnen und Leser wird vor allem der Ärztemangel beklagt: „Frauen, junge Mädchen bekommen keinen Termin bei einem Gynäkologen, müssen teilweise 70 oder 120 Kilometer weit fahren. Kinder im Wachstum müssen drei Monate auf einen Röntgentermin beim Orthopäden warten.“, heißt es da zum Beispiel. Oder auch: „Ambulanten Gesundheitssektor attraktiver machen (Anzahl an Hausarztpraxen erhöhen/ ambulante Pflege), Angebote insbesondere für Menschen mit Demenz fehlen oder werden nicht gelebt.“

In der Stadt Kulmbach werden neben mehr Hausärzten ein Augenarzt, ein Lungenarzt und ein Urologe vermisst. Und für Mainleus, immerhin die zweitgrößte Gemeinde im Landkreis, heißt es: „ In der Gemeinde Mainleus gibt es überhaupt keine Fachärzte! Einen Platz in einem Senioren-/Pflegeheim zu finden – sehr schlecht! Pflegedienst zu bekommen – sehr schlecht!“

Doch auch die Seniorenfreundlichkeit ist ein Thema unserer Umfrage gewesen. „Es sollte unbedingt auf die Bedürfnisse der Senioren 60+ mehr eingegangen werden. Habe immer das Gefühl, nicht mehr dabei zu sein“ heißt es da unter anderem in einem Kommentar.

Kupferberg und Ködnitz hinten

Kupferberg (3,30) und Ködnitz (3,98) bilden hier die Schlusslichter auf der Landkreis-Liste – Thurnau (7,51) und Neuenmarkt (7,02) führen sie an.

Im fränkischen Vergleich landet der Landkreis Kulmbach mit einem Wert von 5,25 hinter Coburg (5,77), Bamberg (5,5), Lichtenfels (5,4), Erlangen/Höchstadt (5,38) und Kronach (5,32) auf Rang 6. Dahinter folgen noch Bad Kissingen (5,22), Forchheim (5,19) und auf dem letzten Platz die Haßberge mit 5,1.

Lücke zwischen Pflastersteinen schließen

Schaut man auf die freien Nennungen unserer Leserinnen und Leser so wird für Himmelkron zweimal ein Seniorenheim gefordert (und einmal betreutes Wohnen) – ein Thema, dem wir im Laufe der Woche nachgehen werden. In Stadtsteinach wird gefordert: „Dass endlich die riesigen Lücken zwischen den Pflastersteinen auf unseren Marktplatz ausgegossen werden, damit die Senioren mit ihren Rollatoren nicht mehr stecken bleiben.“

In der Stadt Kulmbach wünschen sich die Umfrageteilnehmer „mehr Sportangebote für Senioren“, „mehr Mobilitätsangebote im Alltag (Rufbusse, -taxis)“ und einen behindertengerechten Bahnhof – eine Forderung, die ebenfalls schon sehr lange von verschiedenen Seiten erhoben wird.

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