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Nacht der Wunder in Kulmbach
So kann jeder Fledermäuse rund um die Plassenburg entdecken
Die Mopsfledermaus steht mittlerweile auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Auf der Plassenburg ist sie hin und wieder noch anzutreffen.
Die Mopsfledermaus steht mittlerweile auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Auf der Plassenburg ist sie hin und wieder noch anzutreffen. // Thomas Stephan
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Kulmbach – Fledermäuse fliegen lautlos durch die Nacht. Doch wer aufpasst, kann sie bei ihrer Jagd entdecken. Wie das geht, zeigen Spezialisten Ende August in Kulmbach.
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Wenn es dämmert, beginnt die Show: An lauen Sommernächten schwärmen an vielen Orten in Bayern Fledermäuse aus. Die meisten der im Freistaat vorkommenden Arten sind gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht.

Erich Schiffelholz: Fledermäuse erleben

Der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) lädt aus Anlass der 29. Europäischen Fledermausnacht zu zahlreichen Veranstaltungen ein.  So auch am Samstag, 30. August, in Kulmbach: „Mit Taschenlampen und Bat-Detektoren können Naturbegeisterte sich gemeinsam mit uns auf eine geheimnisvolle Entdeckungsreise machen und für einen Abend in die magische Welt der Fledermäuse abtauchen“, erklärt Erich Schiffelholz von der LBV-Kreisgruppe, der dort zu den ausgewiesenen Kennern der Fledermaus-Szene gehört. 


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Über 25 verschiedene Fledermausarten konnten bisher in Bayern nachgewiesen werden. Darunter die vom Aussterben bedrohte Große Hufeisennase. Gefährdet sind viele Fledermausarten besonders, weil sie bei ihren nächtlichen Jagdflügen immer weniger Insekten finden, die ihnen als Nahrung dienen. 

Fledermäuse rund um die Plassenburg gut zu beobachten

Viele Fledermäuse, wie Abendsegler oder Zwergfledermaus, suchen ab Ende August nach geeigneten Winterquartieren. Besonders beliebt bei den bayerischen Fledermäusen: die Keller der Plassenburg in Kulmbach. Die sind mittlerweile sogar als FFH-Gebiet für Fledermäuse ausgewiesen, das  heißt, sie haben einen besonderen Schutz-Status.

 Rund um die Burg sind die nachtaktiven Flugakrobaten derzeit besonders gut zu beobachten. Normalerweise ist ihr Ruf   für das menschliche Ohr unhörbar. Beim LBV Kulmbach kommt beim nächtlichen Rundgang ein sogenannter Bat-Detektor (Bat ist englisch für Fledermaus) zum Einsatz, der die hochfrequenten Rufe der Tiere, mit denen sie jagen und sich orientieren, hörbar macht.

Start zur Fledermausnacht auf der Plassenburg ist am Samstag, 30. August, um 16 Uhr im Schönen Hof. Vor Ort ist das Team des Spielmobils der Kreisjugendarbeit, das Spiele und Basteleien für Kinder vorbereitet hat.  Die LBV-Kreisgruppe präsentiert sich mit einem Infostand.

Vorträge in der Schlosskirche in Kulmbach

Am späteren Nachmittag lädt dann Erich Schiffelholz in die Schlosskirche zu Vorträgen ein. Er wird Einblick geben in das faszinierende Leben der fliegenden Säugetiere, die ihre Jungen lebend zur Welt bringen und in sogenannten Wochenstuben großziehen. Er wird  Tipps geben, was jeder selbst in Haus und Garten für den Schutz der Fledermäuse tun kann.

Der Höhepunkt des Abends kommt dann nach Einbruch der Dunkelheit. Wer mag, kann, begleitet von den Burgführern, die Keller der Plassenburg erkunden (bitte an feste Schuhe denken!), die im Winter zum Quartier für Hunderte von Fledermäusen werden. Und er kann die Tiere selbst beobachten, wie sie aus ihren derzeitigen Quartieren zur nächtlichen Jagd ausschwärmen. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Parkplätze stehen im Burghof nur begrenzt zur Verfügung; für die Auffahrt sollte deshalb der Stadtbus genutzt werden. Für Bewirtung sorgt im Schönen Hof das Team des „Cafés zur Weißen Frau“.

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