„Die Woche in Thurnau ist die schönste im ganzen Jahr.“ Dieses überschwängliche Fazit hat der tschechische Maler Jan Samec zum Abschluss des Europa-Symposiums in dem Töpferstädtchen gezogen.
Mit einer Vernissage im Töpfermuseum ist das Treffen hochkarätiger Maler und Bildhauer aus Deutschland, Polen und Tschechien am Sonntag zu Ende gegangen. Die Ergebnisse sind in den kommenden vier Wochen in einer Sonderausstellung zu sehen. 73 Exponate sind in den acht Tagen des Symposiums entstanden, 58 Gemälde und 15 Skulpturen. Große und kleine Werke, Gegenständliches und Abstraktes, vieles mit einem Bezug zur Region.
Manfred Gareis: „Ein hochaktuelles Thema“
Von einer fantastischen Woche“ sprach Initiator Manfred Gareis. Mit dem Motto „Kunst baut Brücken“ habe das mittlerweile 15. Symposium auch heuer wieder ein hochaktuelles Thema aufgegriffen. „Wir setzen auf den europäischen Gedanken, auf Zusammenarbeit statt auf Separation“, so Gareis.
Kunst und Kultur haben auch etwas mit der Genussregion Oberfranken zu tun, „denn Kunst und Kultur gehören genauso dazu wie Bier und Brot, wie die vielen Brauereien und Bäckereien“. Das Besondere an dem Festival sei es, dass jeder Interessierte den Künstlern über die Schulter blicken kann.
Von dieser Möglichkeit haben Spaziergänger, Touristen und auch die Thurnauer selbst in den zurückliegenden Tagen rege Gebrauch gemacht. Gearbeitet wurde in den Räumen des Instituts für Fränkische Landesgeschichte im Schloss und im Skulpturengarten von Michael Sauer am Oberen Markt. Auch das sei neben dem Brückenschlag zu den tschechischen Nachbarn eines der erklärten Ziele: Kunst transparent zu machen und in die Öffentlichkeit zu tragen, so Manfred Gareis.
Thurnau ist ein Ort der Kunst
Der Markt Thurnau sei wie geschaffen für das Europa-Symposium, sagte Bürgermeister Martin Bernreuther. Schließlich sei Thurnau seit jeher ein Künstlerort, der Touristen von weit her lockt.
Eigentlicher Gründer des Symposiums ist der Bildhauer Albert Volk, der in Hallstadt bei Bamberg lebt und der das Projekt 2009 zusammen mit dem Berliner Bildhauer Michael Sauer ins Leben gerufen hatte. Beide waren bei der Vernissage anwesend.
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Beide überraschte Manfred Gareis mit einem Portrait auf Leinwand. Die Portraits hatte die tschechische Malerin Denisa Ruzičková aus Franzensbad geschaffen.
Verein betreut das Thurnauer Projekt
Finanziert wird das außergewöhnliche Festival durch den deutsch-tschechischen Zukunftsfonds, die Sparkasse Kulmbach-Kronach, die VR-Bank Oberfranken-Mitte, den Landkreis Kulmbach und eine Reihe privater Sponsoren. Tatkräftige Unterstützung kommt wie immer auch vom Markt Thurnau. Der eigens gegründete kleine Förderverein „Europa-Symposium Thurnau“ kümmert sich um die komplette administrative Abwicklung der Veranstaltung. Dazu gehören die Bereitstellung von Leinwänden, Sandsteinen und Arbeitsmaterialien sowie die Unterbringung der Künstler.
Sie waren in Thurnau dabei
Die Vernissage wurde umrahmt von barocken bis swingenden Klängen der Flötistin Svenja Kuczius. Von den folgenden Künstlern sind Werke ausgestellt: Martin Auer (Würzburg), Doris Bocka (Bindlach), Holger Ritzhaupt (Röthlein), Michael Sauer (Berlin/Thurnau), Petra Schmitt (Bad Kissingen), Rudolf Schneidmadel (Ebelsbach), Florian Tully (Gerolzhofen), Volker Wunderlich (Goldkronach), Thomas Winkler (Pegnitz), Varvara Divisova (Karlsbad), Jiri Genzer (Prag), Jan Samec (Karlsbad), Anna Vančátová (Dobris), Anna Schumacher (Prag), Denisa Ruzičková (Franzensbad), Jan Tichy (Prag) und Iwa Kruczkowska-Kröl (Krakau).
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