Konzertgenuss
Violine und Klavier ergänzen sich in Trebgast prächtig
Berit Brüntjen-Magenheim (Violine) und Thomas Grünke (Klavier) boten „Geigerische Vielfalt“ in der alten Bücherei im Trebgaster Pfarrhaus.
Berit Brüntjen-Magenheim (Violine) und Thomas Grünke (Klavier) boten „Geigerische Vielfalt“ in der alten Bücherei im Trebgaster Pfarrhaus.
Dieter Hübner
F-Signet von Dieter Hübner Fränkischer Tag
Trebgast – Serenade, Tango und Ragtime in einem präsentierten Violinistin Berit Brüntjen-Magenheim und Thomas Grünke am Klavier.

Geigerische Vielfalt – die Ankündigung hatte nicht zu viel versprochen. Serenade, Tango und Ragtime in einem Konzert: Violinistin Berit Brüntjen-Magenheim und Thomas Grünke am Klavier boten den Besuchern in der alten Bücherei im Pfarrhaus einen wahrhaft abwechslungsreichen Musikgenuss.

Ein kurzweiliger Abend

„Serenaden wurden allgemein für die Aufführung im Freien geschrieben. Wir haben uns heute trotzdem für drinnen entschieden“, führte Thomas Grünke in einen kurzweiligen Abend ein. Die „Kleine Nachtmusik“ kennt jeder.

Sie zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Werken Wolfgang Amadeus Mozarts und zu den volkstümlichsten Werken der klassischen Musik überhaupt. Alles an diesem Stück wirkt einfach und unterhaltend. Heute steht sie für Mozart und das Schöne der Musik schlechthin.

Zu Gast in einem amerikanischen Saloon

Unmittelbar danach Ragtime, ein in den USA entstandener Vorläufer des Jazz, der als Amerikas klassische Musik gilt und seine Blütezeit zwischen 1899 und 1914 hatte. Mit dem schmissigen „Paragon Rag“ fühlte man sich zu Gast in einem amerikanischen Saloon.

Passend zur „Fünften Jahreszeit“ gewählt war „La Cumparsita“, ein Karnevals-Marsch aus Uruguay mit einem Touch Tango-Rhythmus. Manch ein Besucher hat hier vielleicht mit einem Tänzchen geliebäugelt. Aber der Raum war einfach zu klein dazu.

Eine eigenständig konzertierende Funktion hat Johann Sebastian Bach dem Klavier bei der „Sonate c-moll“ übertragen. Violine und Klavier sind dabei gleichberechtigt. Erst langsam, ruhig, behaglich dahinplätschernd, dann rasch, munter, heiter, fröhlich, lebhaft, ein paar Stromschnellen überwindend. Wie es Bach früher von seinen Schülern erwartete.

„Ich habe Musik im Herzen“

Besonders viel Spaß hatte die Violinistin bei den weltberühmten Weisen „Zwei Gitarren“ und „Rasposcholl“ mit dem Wechsel zwischen langsam und schnell, einfach virtuos. Das Klavier folgte problemlos.

Con sordino, gedämpft, etwas verhalten, spielte die Violinistin die Serenade Op. 3 Nr. 55 von Joseph Haydn. Der sagte einmal von sich: „Ich habe Musik im Herzen.“ Davon müssen auch die beiden Künstler des Abends eine Menge mitbekommen haben.

Ein Juwel der gehobenen Unterhaltungsmusik

Die „Ungarischen Tänze" verhalfen dem Komponisten Johannes Brahms zum Durchbruch. Damit hat sich Brahms an der Harmonik orientiert, die in Ungarn üblich war und die er dort selbst erlebt hat. Thomas Grünke kündigte einen der schönsten der 21 Tänze an.

Nachdem gerade mal zwei Noten gespielt waren, wusste jeder, dass es sich um den „Tanz Nr. 5“ handelt, ein Juwel der gehobenen Unterhaltungsmusik, das vor ungarischer Lebensfreude und Mentalität sprüht.

Paradestück für die Geige

Ein Paradestück für die Geige, die, immer in der Musik wiegend, mit viel Bewegung und Emotion, eine perfekte Einheit mit dem Klavier bildete. Das Duo spielte sich erfrischend und heiter durch den Abend. Musik aus der Seele.

Die Zuhörer genossen das Konzert im familiären Ambiente. Schade nur, dass aufgrund des begrenzten Platzangebotes nicht mehr Besucher das Angebot nutzen konnten.

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