0
Schmiechen tritt nicht mehr an
Untersteinach: Keine weitere Amtszeit für SPD-Bürgermeister
Untersteinachs Bürgermeister Schmiechen hat keinen direkten Brief von Gemeinderat Bergmann erhalten.
Untersteinachs Bürgermeister Schmiechen hat keinen direkten Brief von Gemeinderat Bergmann erhalten. // Sonny Adam
Signet des Fränkischen Tags von Klaus Klaschka
Untersteinach – Volker Schmiechen (SPD) wird zur nächsten Kommunalwahl nicht mehr antreten. Das gab der Untersteinacher Bürgermeister jetzt bekannt. Eine Nachfolgerin wird hoch gehandelt.
Artikel anhören

Es seien gesundheitliche Gründe, die ihn zu dieser Entscheidung veranlasst haben, sagt Schmiechen. Amtsmüde sei er allerdings trotzdem nicht, betont Schmiechen ausdrücklich. „Es wäre nicht auszuschließen, dass ich auch noch für eine dritte Amtszeit gewählt würde.“ Schmiechen wurde bei der Wahl 2020 mit 74,48 Prozent bestätigt, „aber es ist vernünftig, Schwerpunkte im Leben zu setzen“.

Für einen Rückblick auf seine nun fast zwölfjährige Amtszeit war Schmiechen im Gespräch mit unserer Redaktion allerdings noch nicht bereit. „Ich bin noch acht Monate im Amt. Das werde ich in meiner letzten Sitzung im April nächsten Jahres ausführlich tun“.


+++ Bleiben Sie mit der Bayerischen Rundschau auf dem Laufenden und holen Sie sich jetzt unsere kostenlosen Newsletter. +++


Was die Nachfolge Schmiechens ab Mai 2026 betrifft, halten sich die politischen Ortsvereine der Parteien noch bedeckt. Fest steht, dass auch der nächste Bürgermeister sein Amt ehrenamtlich führen wird, denn Untersteinach hat weniger als 2500 Einwohner.

Untersteinach gilt als SPD-Hochburg. Sie stellt seit 60 Jahren das Gemeindeoberhaupt, besetzt im aktuellen Gemeinderat die Hälfte (sechs Sitze) des Gremiums und hat mit der Stimme des (SPD-)Bürgermeisters die Mehrheit. Die weiteren Sitze teilen sich mit jeweils drei die CSU sowie die beiden FW-Gruppen WGU (2) und UBG (1).

Von "Swimmingpool"- bis "Datenschutz"-Affäre

Letztere gilt als lauteste Opposition gegen die Mehrheitsfraktion wegen „unkritischen Abnickens von Vorlagen der Verwaltung“ und auch, wie mehrfach berichtet, gegen den Bürgermeister persönlich. Stichwort „Swimmingpool-Affäre“, bis zuletzt die „Datenschutzaffäre“, als Schmiechen Vorteilnahmen unterstellt wurden. Sämtliche Beschwerden und Anzeigen wurden jedoch von der Dienstaufsicht im Landratsamt beziehungsweise bei Gericht wieder eingestellt.

Es gibt eine Favoritin bei der SPD

Was ihre potenziellen Kandidaten betrifft, verweisen die Parteien auf ihre jeweiligen Nominierungsversammlungen, die noch stattfinden werden. Im Dorf munkelt man jedoch, dass die SPD wohl die jetzige Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Cornelia Wehner, ins Rennen schickt. Sie ist seit 2017 im Gemeinderat.

CSU will eigenen Kandidaten aufstellen

Die CSU wird laut ihrem Ortsvorsitzenden und Zweiten Bürgermeister Hans-Peter Röhrlein „diesmal sicher einen eigenen Kandidaten aufstellen“, nachdem sie 2020 auf einen Gegenkandidaten zu Schmiechens zweiter Amtszeit verzichtet hatte.

Die Freien Wähler sind offenbar noch unentschlossen. 2020 kandidierte Helmut Bergmann für die WGU gegen Schmiechen, für die UBG der damalige Kämmerer Harald Kleiber.

Lesen Sie auch

Inhalt teilen
  • kopiert!