Märchen verbinden Kulturen Märchen-Lesung fasziniert Kinder und Erwachsene in Lichtenfels Josephine und Valerie mögen Märchen. // Corinna Tübel von Redaktion TEILEN  28.09.2025 Lichtenfels – Dorothys Reise nach Oz fasziniert Groß und Klein. Die interaktive Lesung der Stadtbücherei Lichtenfels zeigt den Zauber der Märchen. Der Zauber der Märchen verbindet Kulturen. Sie sind ein Stück vertraut und dabei doch geheimnisvoll: Märchen, auch aus fremden Kulturen, bewegen Kinder wie Erwachsene gleichermaßen. So auch bei der interaktiven Lesung „Märchen im Einmachglas“ der Stadtbücherei Lichtenfels im Rahmen der Interkulturellen Woche. Kaum waren sie aus dem Glas, haben sie schon die Fantasie angeregt: Wie war das noch mit dem Herz in „Der Zauberer von Oz“? Und was hatte die Maus damit zu tun? Im Laufe der Geschichte haben die Gäste die Reise der kleine Dorothy ins fantastische Land Oz interaktiv miterlebt. Kinder, ein paar Jugendliche, Eltern, Senioren und Großeltern waren in die ehemalige Synagoge gekommen. Auch ehrenamtliche Lesepaten lauschten begeistert den Märchen, die Stadtarchivarin Christine Wittenbauer und ihre Kollegin in der Stadtbücherei gekonnt und mit Herz vortrugen. Märchen-Lesung begeistert in Lichtenfels: Eine Motivation, ganz genau zuzuhören Zu Beginn entnahmen die Kinder dem jeweiligen Einmachglas verschiedene Gegenstände, Personen oder Symbole, die sie im Verlauf der Geschichte an der entsprechenden Textstelle immer wieder vorzeigten. „Eine zusätzliche, spielerische Motivation, ganz genau zuzuhören und mitzumachen“, erklärt Petra Falk. Ihre Kollegin und sie haben es dabei hervorragend verstanden, verschiedene Stimmen, Gefühle und Stimmungen wiederzugeben: Hoffnung, Verzweiflung, Freude und ganz viel Spannung, bis Dorothy mit Hilfe ihrer Weggefährten wieder zu Hause in Kansas ankommt. Die Geschichte zeigt unter anderem: Gemeinsam, wenn man sich aufeinander verlassen kann, ist man viel stärker. Völlig mühelos folgten die Zuhörer dem bekannten US-amerikanischen Märchen, einer ganz anderen Kultur. Scheinbar. „Märchen sind oft kurz, in einfacher Sprache gehalten und in eine schöne Umgebung eingebettet, in die man sich leicht hineinversetzen kann“, erklärt Falk. „Und dann sind es oft ähnliche Parallelen, die man zur eigenen Lebenswelt ziehen kann, ob bei uns oder in anderen Ländern: Es geht um Freundschaft, Liebe, Mut, Gemeinschaft, Fantasie, Selbstvertrauen und vieles mehr. Auf kindliche Weise wird einem da viel mitgegeben.“ Märchen-Lesung begeistert in Lichtenfels: Paradebeispiel an guten Tugenden und Hilfsbereitschaft Gerade die kleine Dorothy sei ein Paradebeispiel an guten Tugenden und Hilfsbereitschaft, die jeder Mensch in sich trage und an die sich jeder gerne erinnern dürfe. „Man kann viel von den Geschichten lernen.“ Und sogar noch etwas mehr: Gerade der „Zauberer von Oz“ ist ein sehr gesellschaftskritisches Märchen. Jutta Vogel, Organisatorin des Projekts „Lesepaten an Schulen“ der „Aktiven Bürger“, sei an diesem Tag auf die angedeuteten Hintergründe der Personen als Repräsentanten verschiedener Gesellschaftsschichten in „Der Zauberer von Oz“ aufmerksam geworden: „Die Vogelscheuche verkörpert die Farmer, der Blechmann die Arbeiter und so weiter.“ Für ihr Ehrenamt hat sie sich überdies wertvolle Inspirationen geholt: „Es lohnt sich ja immer wieder, Märchen zu lesen. Die Idee mit dem Einmachglas regt die Fantasie an und hilft, der Geschichte zu folgen. Super!“ Märchen-Lesung begeistert in Lichtenfels: einzigartig und doch verbunden So ist es auch bei den anderen vorgetragenen Märchen geschehen: „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ aus Tschechien, „Die Prinzessin auf der Erbse“ aus Skandinavien sowie „Aladin und die Wunderlampe“. Nach jedem Text rundete der Trailer der jeweiligen Märchenverfilmung die Geschichte ab. Diese und die jeweiligen Bücher, auch zweisprachige Exemplare, sind in der Stadtbücherei Lichtenfels ausleihbar. Die „Märchen im Einmachglas“ gehören zur Veranstaltungsreihe der Interkulturellen Woche im Landkreis Lichtenfels. An diesem Dienstagnachmittag haben sich Kulturen einzigartig und doch verbunden miteinander gezeigt – mit einem Zauber, den man noch auf den Gesichtern der Gäste beim Hinausgehen sah. Im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird die Interkulturelle Woche 2025 gefördert, über die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Lichtenfels. Was haben diese Dinge mit dem Märchen zu tun? Stadtarchivarin Christine Wittenbauer lud die Kinder zum Zuhören ein. //