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Polizeistatistik
„Das sicherste Oberzentrum Oberfrankens“
Ein Streifenwagen der Polizei
Ein Streifenwagen der Polizei. // David Inderlied/dpa/Illustration
Coburg – Die Zahl der Straftaten, die im Bereich der Polizeiinspektion Coburg begangen wurden, hat im Jahr 2023 einen historisch niedrigen Stand erreicht. Vier Kommunen aus dem Landkreis können sich sogar als besonders sicher bezeichnen.

Polizeidirektor Ralf Neumüller und Polizeioberrat Ralf Wietasch legten am Donnerstag im Stadtrat den Jahresbericht der Polizeiinspektion Coburg vor.

Was die Kriminalitätsentwicklung betrifft, konnten sie durchaus Erfreuliches verkünden. Denn: Die Zahl der Straftaten, die im Bereich der Polizeiinspektion Coburg begangen wurden, hätten im Jahr 2023 einen „historisch niedrigen Stand“ erreicht. 

Weniger Straftaten

So wurden im Jahr 2023 von der Coburger Polizei 3.977 Straftaten aufgenommen. Im Jahr 2022 waren es 4.052.

Weniger Straftaten als 2023 gab es lediglich in den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021.

Die Aufklärungsquote lag nach Polizeiangaben bei 71,1 Prozent. Damit bewege man sich im Bereich der Polizeiinspektion Coburg weiterhin „stabil über der 70-Prozent-Marke“. 2022 lag sie bei 71,4 Prozent.

Gewaltpotenzial bei Jugendlichen steigt

Große Sorgen bereitet der Polizei jedoch eine Zunahme bei der Gewaltkriminalität durch Jugendliche beziehungsweise junge Erwachsene. Hier wurden im Jahr 2023 exakt 63 Fälle registriert. Zum Vergleich: 2022 waren es 48, und auch in den Vor-Corona-Jahren 2018 und 2019 lag die Zahl stets unter 50.

Viele Hintergründe zur Statistik der Coburger Polizei für 2023 lesen Sie hier:

Trotzdem kamen Ralf Neumüller und Ralf Wietasch zu einem positiven Gesamtfazit. Mit Blick auf die sogenannte Häufigkeitsziffer (HZ), bei der die Zahl der Straftaten hochgerechnet wird auf 100.000 Einwohner, schneidet nämlich allen voran die Stadt Coburg sehr gut ab. Mit einer HZ von 6.670 sei Coburg gar „das sicherste Oberzentrum Oberfrankens“. Weitere Oberzentren im Regierungsbezirk sind Bamberg, Bayreuth und Hof.

Für den Landkreis Coburg ergibt sich eine HZ von 2.338, was im oberfränkischen Vergleich ein „gutes Niveau“ sei.

Wo im Landkreis Coburg ist es am sichersten?

Interessant ist ein Blick auf die HZ der einzelnen Kommunen im Landkreis Coburg. Am sichersten ist es demnach in Großheirath (HZ: 1134). Doch auch die HZ von Lautertal (1372), Seßlach (1407) und dem Itzgrund (1771) liegen noch weiter unter dem Mittelwert des Landkreises.

Schlechter als der Durchschnitt des Landkreises ist der HZ hingegen in Ebersdorf bei Coburg (3956), Dörfles-Esbach (3115) und Grub am Forst (3029).

Zu beachten ist: Die beiden größten Städte des Landkreises – Neustadt bei Coburg und Rödental – gehören nicht zum Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Coburg und tauchen deshalb in dieser Statistik nicht auf. 

Hintergründe zur Verkehrssicherheitslage 2023 in Coburg lesen Sie hier:

Ein erfreuliches „Langzeittief“ weist die Statistik für den Bereich der Straßenkriminalität aus. Hier ist die Zahl der Delikte gegenüber dem Vorjahr von 667 auf 516 gesunken.

Zigarettenautomaten aufgebrochen

Zugenommen haben allerdings die sogenannten „Diebstähle unter erschwerten Umständen“ – und zwar von 143 auf 159. Doch die Ursache ist schnell erklärt: Als  „Diebstahl unter erschwerten Umständen“ wird zum Beispiel der Aufbruch eines Zigarettenautomaten bezeichnet. Und weil es 2023 im Zusammenhang mit Zigarettenautomaten eine ganze Serie von Aufbrüchen im Landkreis Coburg gab, hat dies die Statistik ordentlich verhagelt. Kleiner Trost: Der Täter, der für die Ausbruchsserie verantwortlich war, konnte festgenommen werden!

„Zukunft entwickelt sich dynamisch“

Ralf Neumüller und Ralf Wietasch schlossen ihren Bericht mit folgendem Résumé: „Insgesamt schauen wir in eine sich sehr dynamisch entwickelnde Zukunft. So wechseln sich Protestphänomene immer schneller ab (Klimakleber, Pro-Palästina-Kundgebungen, Bauernproteste und Demos gegen Rechtsradikalismus), während andere Herausforderungen, wie etwa die starke Zuwanderung, noch immer bewältigt werden müssen. Dennoch können wir mit dem Wissen um die gute Zusammenarbeit von Kommunen und den Kräften aus dem Blaulichtbereich zuversichtlich nach vorne blicken.“

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