Konjunkturumfrage IHK Düstere Stimmung in der Coburger Wirtschaft IHK sieht düstere Stimmung in Coburgs Wirtschaft. // Jochen Berger TEILEN  26.01.2024 Coburg – Die Unternehmen im IHK-Bezirk Coburg blicken weiter pessimistisch in die Zukunft. Nur in einem Bereich herrscht vorsichtiger Optimismus. So pessimistisch waren Coburgs Unternehmen nur in den Spitzenzeiten der Corona-Pandemie und direkt nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges. Das ist das Fazit der Konjunkturumfrage der Coburger IHK zu Jahresbeginn 2024. Konjunkturklima: Stimmung in der Coburger Wirtschaft laut IHK schlecht // IHK „Unsere Unternehmen ächzen unter hohen Energiekosten, gestiegenen Preisen, zunehmenden Arbeitskosten sowie unter der gewachsenen Zinsbelastung. Auf der Nachfrageseite herrscht weiter Zurückhaltung – sowohl bei den Investitionen als auch beim Konsum“ heißt es im Bericht der Industrie- und Handelskammer. Positive Impulse zeichneten sich nicht ab, weder aus dem In- noch aus dem Ausland. Nur Maschinenbau noch robust Insgesamt schätzen in der Industrie nur 17 Prozent der Unternehmen ihre Lage als gut ein. Mehr als ein Drittel, 36 Prozent, würden über einen schlechten Geschäftsverlauf klagen, teilte die IHK am Freitag mit. Auch für die kommenden Monate würden die Unternehmen nichts Gutes erwarten, nur 6 Prozent der Befragten rechneten demnach mit einer Verbesserung der Geschäfte. Das gelte auch für den Maschinenbau. Zwar sei die Lage im Moment noch robust, trotz schwacher Weltwirtschaft, mehr als zwei Drittel der Firmen berichteten von einer hohen Kapazitätsauslastung. Aber: Auch in dieser Sparte erwarten die Befragten demnach eine Verschlechterung der Geschäftslage. Pessimismus auch bei Automobil-Zulieferern // Matthias Hoch Auch die für Coburg wichtige Automobilzuliefer-Industrie blickt laut IHK pessimistisch in die Zukunft. Man leide unter fehlender Nachfrage sowie gestiegenen Preisen bei Rohstoffen und Waren sowie bei Energie. Gleiches gelte für andere Vorleistungsgüter-Industrie. Wie geht's weiter? Landkreis Coburg: Weitere Firma stellt Antrag auf Insolvenz Die Probleme der Polstermöbelindustrie haben zunehmend Auswirkungen auf Zulieferbetriebe. Jetzt ist eine Firma aus Grub am Forst in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. In der Polstermöbel-Industrie habe sich der Blick nach vorn „nochmals verdüstert“. 71 Prozent der Betriebe erwarteten eine weitere Verschlechterung. Die Auswirkungen in Branche sind bereits an Schließungen und Insolvenzen deutlich zu sehen. Bessere Stimmung bei Dienstleistungen Nur bei den Dienstleistungen ist der Blick auf die Lage optimistischer. Im Finanz- und Versicherungsgewerbe berichten 63 Prozent von guten Geschäften und erwartet die Branche auch in den kommenden Monaten eher positives. Auch im unternehmensnahen Dienstleistungsgewerbe habe sich die Stimmung aufgehellt, 40 Prozent bezeichnen hier ihre Lage als gut, weitere 40 als befriedigend. Allerdings: Auch hier haben sich die Erwartungen für die kommenden Monate etwas eingetrübt. Lesen Sie auch Konjunktur Bundesbank: Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich Rezession 2023, schwacher Start 2024: Die deutsche Wirtschaft wird wohl länger brauchen, um wieder Fahrt aufzunehmen. Für Verbraucherinnen und Verbraucher gibt es aber auch eine gute Nachricht. Handwerk Konjunkturflaute trifft Bayerns Handwerker Die schwache Konjunktur zieht die Geschäfte des Handwerks in Mitleidenschaft. Im vergangenen Jahr setzten die 209.500 bayerischen Betriebe nach vorläufigen Zahlen 150,9 Milliarden Euro um - ein nominales Plus, aber inflationsbereinigt ein Minus von etwa vier Prozent. Das teilte der Bayerische Handwerkstag am Freitag mit. Laut Verband wäre das der stärkste Rückgang im Handwerk seit der Finanzkrise 2008/2009.