Streit um Radspur IHK kritisiert Sanierungsplan für Frankenbrücke Die Frankenbrücke in Coburg vom Marschberg gesehen: Der Stadtrat wird darüber entscheiden, wie künftig die Fläche und Fahrspuren für den Rad- und Autoverkehr verteilt werden. // Foto: Christoph Winter von Redaktion TEILEN  vor 3 Stunden Coburg – Eine Auto-Spur weniger auf der Frankenbrücke? Die IHK lehnt diesen Sanierungsplan ab und sieht darin ein fatales Signal für den Wirtschaftsstandort. Auch Berufspendler seien aus ihrer Sicht betroffen. Artikel anhören Sie können uns nicht hören? Diese Funktion können Sie exklusiv mit PLUS nutzen. Erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Audioinhalte, Artikel und vieles mehr. Vorlesefunktion freischalten Bereits -Zugriff? Jetzt Anmelden Die Industrie- und Handelskammer (IHK) betrachtet die Diskussion, eine Auto-Fahrspur auf der Frankenbrücke zurückzubauen, mit großer Sorge. „Nicht, weil wir Veränderungen grundsätzlich ablehnen, sondern weil hier ein Schritt vollzogen werden soll, der erhebliche Folgen für den innerstädtischen Straßenverkehr und damit auch für die Wirtschaft unserer Region hätte“, formuliert der IHK-Präsident, Andreas Engel, in einer Pressemitteilung. IHK zu Coburg: Rückbau trifft Pendler und Wirtschaft Der geplante Wegfall einer Fahrspur ginge eindeutig zu Lasten des motorisierten Verkehrs. „Weniger Fahrspuren bedeuten zwangsläufig längere Wartezeiten, mehr Rückstau und damit auch steigende Umweltbelastungen. Besonders betroffen wären Berufspendler, Werksverkehr, Lieferdienste und Logistikdienstleistungen, die auf eine verlässliche Verkehrsinfrastruktur angewiesen sind.“ Eine Maßnahme, die den motorisierten Verkehr bewusst zurückdränge, „sendet ein fatales Signal an den Wirtschaftsstandort Coburg“, schreibt der IHK-Präsident, der auch Mitglied des Stadtrates in Coburg ist, weiter. Andreas Engel ist Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Coburg // Foto: CT-Archiv Streitthema Frankenbrücke: Mehr Platz für Fahrräder oder Autos? Das Thema, wie künftig die Fläche und die einzelnen Fahrspuren auf der Frankenbrücke verteilt werden, erhitzt seit Monaten die politischen Gemüter in Coburg. Zuletzt gab es im Bausenat einen Patt mit 4:4 Stimmen. Im Raum stand (und steht nach wie vor), den Radweg auf der nördlichen Seite zu verbreitern; im Zuge dessen würde aber eine Auto-Fahrspur wegfallen. Die Entscheidung liegt nun beim Stadtrat. Hier steht das Thema am Donnerstag, 23. Oktober, auf der öffentlichen Tagesordnung. UMFRAGE Mehr Fahrrad, weniger Autos? Streit um den Platz auf der Frankenbrücke in Coburg Bei der Sanierung sollen die Fahrspuren für Autos und Fahrräder sowie die Gehwege neu geordnet werden. Im Verkehrssenat gibt es dafür keine Mehrheit. Die Entscheidung liegt nun beim Stadtrat. IHK fordert Gesamtverkehrskonzept wie bei der Südzufahrt Die IHK sieht in puncto Frankenbrücke Handlungsbedarf. Gerade im Umfeld von Marschberg, Frankenbrücke und Uferstraße bestehe Nachholbedarf bei der Verkehrssicherheit. Dort müsse angesetzt werden, wenn man Unfallschwerpunkte entschärfen und die Situation für alle Verkehrsteilnehmer verbessern will. Ein isolierter Eingriff löse diese Probleme jedoch nicht. „Er verschiebt sie lediglich beziehungsweise erhöht sie sogar: Engstellen und Staus würden nicht verschwinden, sondern sich in angrenzende Bereiche verlagern und aufgrund reduzierter Leistungsfähigkeit erhöhen.“ Ein Verkehrskonzept, das die IHK in ihrer Mitteilung als positives Beispiel hervorhebt, ist der Coburger Verkehrskompromiss zur Südzufahrt: Dort sei es gelungen, eine Lösung zu finden, die den unterschiedlichen Bedürfnissen von Auto-, Rad- und Fußverkehr sowie Schiene gleichermaßen gerecht werde. „Bestandteil dieses Kompromisses ist auch eine eigene Brücke ausschließlich für Radfahrer und Fußgänger – ein Projekt, das die Engstelle auf der Frankenbrücke perspektivisch deutlich entschärfen würde.“ Polizei Coburg Die Unfallstatistik auf der Frankenbrücke Aus Sicht der Polizei Coburg sind Verbesserungen auf der Frankenbrücke geboten. Immer wieder hatte es in der Vergangenheit Unfälle gegeben. Das zeigt die Statistik. Nächste Hürde genommen Endlich ein Radweg für die Uferstraße in Coburg Auf der wichtigen Nord-Süd-Achse soll ein sogenannter Zweirichtungsradweg entstehen. Gut 50 Parkplätze fallen deshalb weg. Der Finanzsenat beschäftigte sich jetzt mit den Kosten des Projekts.