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Eintritt frei
Historischer Abend auf der Naturbühne Trebgast
So sah die Kulmbacher Sutte im Jahr 1972 aus. Kulmbach in den fünfziger und siebziger Jahren zeigt auch Erich Olbrich in seinem 45-minütigen Film „Als die Bilder laufen lernten“.
So sah die Kulmbacher Sutte im Jahr 1972 aus. Kulmbach in den fünfziger und siebziger Jahren zeigt auch Erich Olbrich in seinem 45-minütigen Film „Als die Bilder laufen lernten“. // Kulmbacher Stadtarchiv
Anfassen erwünscht: Daniel Burger, Experte für Ritterrüstungen, führt einen Harnisch vor.
Anfassen erwünscht: Daniel Burger, Experte für Ritterrüstungen, führt einen Harnisch vor. // privat
Signet des Fränkischen Tags von Margareta Schoberth
Kulmbach – Die Freunde der Plassenburg laden am 17. Juli auf der Naturbühne Trebgast zu einem abwechslungsreichen historischen Abend mit Filmen, Show und Musik ein – präsentiert von der Bayerischen Rundschau

Zum Auftakt führt Daniel Burger die Besucher ins Spätmittelalter, indem er historische Waffen und eine Rüstung aus dem 15. Jahrhundert in einer originalgetreuen Nachbildung auf der Bühne vorführt. Der Historiker und Archivar am Staatsarchiv in Nürnberg ist ein bekannter Experte, der in seiner Freizeit selbst historische Kampfkünste trainiert. Er wird am 17. Juli auf der Naturbühne Trebgast demonstrieren, wie ein Harnisch in seinen einzelnen Teilen angelegt wird und in der Praxis funktioniert hat. Dazu gehört auch die Kenntnis über Schwachstellen des Stahlkleids.

Im mittelalterlichen Kampfgeschehen nutzte man sie, um mit einer Mordaxt, einem Schwert oder einem Dolch wirkungsvoll angreifen zu können. Scheu, die mitgebrachten Objekte zu berühren, brauchen die Zuschauer nicht zu haben, Anfassen ist ausdrücklich erlaubt. Die Bayerische Rundschau präsentiert diesen abwechslungsreichen historischen Abend des Vereins Freunde der Plassenburg. Der Eintritt ist frei.

Erich Olbrich: Kulmbach in den 50er-, 60er- und 70er-Jahren

Im Anschluss wird ein 45-minütiger Film gezeigt, der für ein bisschen Wehmut sorgen wird. Unter dem Motto „Als die Bilder laufen lernten“ lässt Erich Olbrich die fünfziger, sechziger und siebziger Jahre in Kulmbach wieder auferstehen. Der bekannte Heimatforscher und frühere Stadtarchivar hat von Privatpersonen gedrehte Filme digitalisiert und zu zwei Teilen zusammengeschnitten. Es entsteht ein faszinierend lebendiges Bild von der Stadt und der Menschen in diesen Jahren - mit Alltagsszenen, Ansichten von Straßen, Plätzen, Gebäuden und Fabriken. Nicht weniges ist baulich verändert oder auch abgerissen worden.Die

Freunde der Plassenburg präsentieren ihren eigenen Kurzfilm über das Wahrzeichen von Kulmbach, der auch ein Anreiz sein soll, die Burg und ihre attraktiven Museumsbestände zu besuchen. Gezeigt werden spektakulären Luftaufnahmen von der Festungsanlage. Hierfür hat Alexander Muck eine Drohne eingesetzt, die völlig neue Perspektiven der Türme, der Hohen Bastei, der Langen Batterie und von sonst nicht zugänglichen Höfe und Bollwerken bietet.

Karl-Theodor zu Guttenberg als Off-Sprecher

Ein cleverer Schachzug bei der Entstehung des Filmprojekts vor mittlerweile sechs Jahren war, den ehemaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg als Off-Sprecher zu gewinnen. Ein Raum auf Schloss Guttenberg wurde in ein improvisiertes Tonstudio umfunktioniert. Im Nu waren alle Passagen eingesprochen. Was man hört, hat Charme und Sachverstand. Mit dezentem Dialekt begleitet seine Stimme die Bilder. Er gibt Historisches und Sagenhaftes über das Mittelalter zum Besten.

Guttenberg erzählt von kriegslüsternen Burgherren wie dem Markgrafen Albrecht Alcibiades, der nach einem Saufgelage vier Tage lang im Koma gelegen haben soll. Oder vom Konradi-Tag, als bei einem fürchterlichen Gemetzel im Jahr 1553 Kulmbach in Schutt und Asche versank und nur drei Häuser stehen blieben. Natürlich darf die Moritat über die Weiße Frau, Kunigunde von Orlamünde, nicht fehlen. Schaurig-schön erzählt Guttenberg auch von den Reitern ohne Kopf, denen man noch heute zu nächtlicher Stunde begegnen soll. „Wir wollten einen werbewirksamen zugleich dokumentarisch korrekten Films produzieren, der die Betrachter auch emotional anspricht und berührt“, beschreibt der Vereinsvorsitzende Peter Weith den Streifen. Mitgearbeitet an dem ehrgeizigen Projekt haben zahlreiche Vereinsmitglieder, unter anderem Kreisheimatpfleger Harald Stark und Holger Peilnsteiner. Als DVD wird der Film für 7,50 Euro zum Kauf angeboten.

Entertainer Gerry Gerspitzer führt durchs Programm

Durch das Programm führt der Musiker, Liedermacher, Kabarettist und Radio-Moderator Gerry Gerspitzer. Der Entertainer aus Rehau bietet in seiner Rolle als fränkisch-niederbayerischer Barde, der mit der Gitarre unterwegs ist, witzige und deftige Songs mit Lachgarantie.

Für Essen und Trinken sorgt das Team der Naturbühne Trebgast.

Hier können Sie sich anmelden

Beginn der Veranstaltung am 17. Juli ist um 19 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr. Anmelden können sich Interessierte per  E-Mail an events@mg-oberfranken.de sowie unter der Telefonnummer 0951/188 212 (Montags bis Donnerstag,  9 bis 16 Uhr, sowie Freitag von  9 bis 14 Uhr).  Der Eintritt ist frei.

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