Die Kulmbacher Politiker hatten sich eine schöne List ausgedacht, um der Besetzung des Rathauses durch die Kulmbacher Faschingsnarren zu entgehen: Oberbürgermeister Ingo Lehmann hatte eine dringende Sitzung und konnte zum Faschingsauftakt selbst nicht zugegen sein. Da kann er keinen Schlüssel herausgeben.
Rathaus ist zu ungemütlich?
Bürgermeister Frank Wilzok und die Stadträte erklärten das Rathaus schlicht und ergreifend für geschlossen. Wegen der Energiekrise gebe es keinen Strom und keine Heizung. Und in diesem Zustand könne man das Rathaus auf gar keinen Fall in närrische Hand übergeben.
Mit dieser Argumentation kam Frank Wilzok nicht weit. Er hatte die Rechnung ohne die Findigkeit der Garde gemacht.
Eroberung durch die Hintertür
Denn während die Politiker noch die Bedingungen für eine Kapitulation diktieren wollten, waren die Narren längst im Rathaus. Sie sind einfach durch den Hintereingang eingedrungen.
Trotzdem ging das Kinderprinzenpaar der 1. Kulmbacher Showtanzgarde zum Schein auf die Ausrede ein. Prinz Hans stieg auf das Fahrrad, die Lichter im Rathaus gingen durch die erzeugte Energie wieder an. Und so gaben sich die Politiker schließlich geschlagen und händigten der Narrenschar den Schlüssel aus.
Unterstützung vom Spielmannszug
Mit großem Tam-Tam wurden die Faschingsverrückten der 1. Kulmbacher Showtanzgarde vom Spielmannszug Kulmbach begleitet. Eine Dudelsackgruppe spielte auf dem Balkon des Rathauses. Und die Tanzmariechen Sabrina, Lia, Sofie und Savina sorgten für akrobatische Einlagen und eröffneten die fünfte Jahreszeit offiziell.
Im Rathaus nahm die Narrenschar dann den Sitzungssaal ein. Statt weitreichender Entscheidungen stand der Spaß im Mittelpunkt. Die Narren labten sich an Schaumküssen und Faschingskrapfen und freuten sich, endlich wieder ausgelassen feiern zu dürfen: Kulmbach helau!
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