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Fledermausnacht
Rendezvous mit „Jägern der Nacht“
Auch die Mopsfledermaus ist auf der Plassenburg heimisch. Sie steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten.
Auch die Mopsfledermaus ist auf der Plassenburg heimisch. Sie steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten. // LBV/Stephan Thomas
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion
Kulmbach – Am Samstag, 24. August, findet auf der Plassenburg die Fledermausnacht statt. Es gibt viele Informationen über die bedrohte Tierart. Höhepunkt ist ein Rundgang mit dem Bat-Detektor.

Wenn es dämmert, beginnt die Show: An lauen Sommernächten schwärmen an vielen Orten in Bayern Fledermäuse aus und lassen sich mit etwas Glück bei ihren geräuschlosen Flugmanövern am Abendhimmel beobachten. Leider sind die meisten der im Freistaat vorkommenden Arten gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Am jeweils letzten vollen Wochenende im August dreht sich deshalb alljährlich alles um die magischen Nachtflieger.

In ganz Bayern lädt der Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) anlässlich der 28. Europäischen Fledermausnacht zu zahlreichen Veranstaltungen ein. Auch auf der Plassenburg in Kulmbach gibt es am Samstag, 24. August, ab 16.30 Uhr wieder Gelegenheit, die „Jäger der Nacht“ zu beobachten – und zu belauschen.

Burg ist bedeutendes Winterquartier

Die Plassenburg gehört zu den bedeutendsten Winterquartieren für Fledermäuse in Bayern. Etwa die Hälfte aller in Bayern heimischen Arten überwintert hier in den ausgedehnten Kellern. Gemeinsam mit der Festung Rosenberg in Kronach wurde sie als FFH-Gebiet und damit als besonders schutzwürdiges Gebiet ausgezeichnet. Noch ist bis zum Winterschlaf ein wenig hin. Aber schon ab Ende August steuern viele Fledermäuse ihr späteres Schlafquartier an.

Mopsfledermäuse im Bacchuskeller

Wie bedeutsam die Keller der Burg für die Fledermäuse sind, zeigen entsprechende Zahlen: Die Winterquartier-Kontrollen, die jeweils zum Ende des Winters von Naturschützern durchgeführt werden, liefern immer wieder Hinweise auf bedrohte Arten. So wurden im Februar im sogenannten Bacchuskeller beispielsweise neun Mopsfledermäuse gefunden, die auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen.

Wenn die Fledermäuse nach Einbruch der Dunkelheit ausfliegen, um Insekten zu jagen, sind sie zumindest von Laien nicht unbedingt zu unterscheiden, und das menschliche Ohr kann sie auch nicht hören. Da kann der sogenannte Bat-Detektor helfen: Ein kleines Gerät macht die von Art zu Art unterschiedlichen charakteristischen Laute der Fledermäuse hörbar. Der Rundgang mit dem Bat-Detektor wird der Höhepunkt der Kulmbacher Fledermausnacht sein.

Programm für die ganze Familie auf der Plassenburg

Aber auch schon für die Stunden zuvor hat die Kreisgruppe Kulmbach des LBV ein abwechslungsreiches Familien-Programm vorbereitet (siehe Infobox). So gibt es beim Spielmobil der Landkreis-Jugendarbeit Spiele und Bastelangebote – natürlich zum Thema „Fledermäuse“. In mehreren Vorträgen wird Erich Schiffelholz von der LBV-Kreisgruppe über Herkunft und Lebensweise der heimischen Fledermausarten informieren.

Gemeinsam mit den Burgführern können die großen und kleinen Besucher die Keller der Burg erkunden. Und nicht zuletzt liefert der LBV an seinem Infostand Informationen zu verschiedenen Naturschutz-Themen, vor allem aber auch dazu, wie jedermann selbst dafür sorgen kann, den Lebensraum für die „Jäger der Nacht“ zu schützen.

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