Nach der langen Trockenperiode kommt nun das Wetter mit sehr ergiebigen Regenschauern daher. Die Bäume in den Wäldern und Obstgehölze verwandeln die Farbe ihrer Blätter in ein gesundes Grün. Es geht ihnen jetzt deutlich besser als noch vor wenigen Tagen. Die Früchte von Apfel- und Birnbäumen haben an Umfang in kurzer Zeit erheblich zugelegt. Auch der frühe Fruchtfall, bedingt durch Hitze und Trockenheit, hat jetzt nachgelassen. So scheint es doch noch eine gute Ernte beim Kernobst zu geben. Auch kann die intensive Feuchtigkeit für manche kränkelnden Obstbäume die Rettung sein.
Das Dickenwachstum der jungen Obstbäume ist jetzt, besonders nach den starken Regenfällen, beträchtlich. Es besteht die Gefahr, dass die Bänder, die zur Befestigung an den Stützpfahl dienen, den Stamm einschnüren. Dies geht oft schneller, als man denkt. Durch die Einschnürung werden der Saftstrom und die Entwicklung des Bäumchens erheblich gehemmt. Ist das Band einmal eingewachsen, knicken oft sogar die Kronen ab. Deshalb ist eine ständige Kontrolle in der Wachstumszeit unerlässlich. Rinde auf Rinde kann nämlich später nicht mehr zusammenwachsen. Deshalb bleibt ein eingeschnürter Baum für immer geschwächt. Auch die Halterungen bei den Hochstämmchen von Kübelpflanzen sollten dem jeweiligen Dickenwachstum angepasst sein. Im Handel gibt dafür verstellbare Schlaufen.
Wie entstehen Fruchtmonilia?
Fruchtmonilia kann u. a. dadurch entstehen, wenn Früchte sich am Baum bei einem dichten Behang gegenseitig berühren. Die Abtrocknung ist dadurch an den Berührungspunkten nicht so gut gegeben. Ein gekonntes und vorsichtiges Abschütteln macht die verbleibenden Früchte luftiger. Am wichtigsten ist ein lockerer Aufbau der Krone durch einen fachgerechten Schnitt.
Der Sommerschnitt kann noch bis Anfang August vollzogen werden. Bei jungen Bäumen sollte man immer wieder Kontrollgänge machen, um überflüssige Triebe zu entfernen. Wenn am Walnussbaum etwas abgeschnitten werden muss, so ist jetzt dazu eine günstige Zeit. In der Vegetationszeit leiden nämlich empfindliche Pflanzen am wenigsten, da sie ihre Wunden dann aktiv verschließen können. Auch Pfirsich- und Aprikosenbäume können jetzt vorsichtig ausgelichtet werden. Große Wunden am Stamm sind aber immer zu vermeiden. Kühles Wetter mit bedecktem Himmel ist bei der Schneidarbeit zu bevorzugen. Bei Regen aber sollte keine solche Behandlung erfolgen, da Pilzkrankheiten leichter übertragen werden können.
Kiwi-Bäume richtig schneiden
Bei großfruchtigen Kiwis sollten alle fruchttragenden Ranken bis auf vier bis sieben Blätter oberhalb der letzten Frucht entfernt werden. Werden zusätzlich zu kleine Früchte ausgedünnt, können die Verbleibenden besser ernährt werden, erhalten mehr Licht und reifen im Herbst regelmäßiger ab. Männliche Sorten werden ähnlich geschnitten. Da sie keine Früchte bilden, soll der Sommerschnitt verhindern, dass die Pflanze das Spaliergerüst oder die Pergola überwuchert. Die schwächer wachsenden Mini-Kiwi wie Ambrosia oder Maki neigen zum Verkahlen. Dies wird dadurch verhindert, wenn bei diesen Sorten auch einzelne Fruchtäste auf 10 cm langen Zapfen eingekürzt werden. Für den Kletterstar Kiwi gilt die Devise: je kürzer die Ranke, desto größer die Früchte.
An Zitronen- und Orangenbäumchen sollte man nicht ständig schneiden. Diese Arbeit reduziert die Blütenbildung. Besser ist es, nur zu lange Triebe ganz herauszunehmen oder auf Seitentriebe abzusetzen, so wie es auch beim Sommerschnitt von Obstbäumen gemacht wird. Die meisten Blüten erscheinen im Frühjahr. Zitrusbäume können aber das ganze Jahr über blühen und fruchten. Eine Düngung, die in der gleichen Menge wie den Balkonpflanzen erfolgen soll, ist nur in der Hauptwachstumszeit notwendig. Dies sind dann wöchentlich 2 Gramm pro Liter Regenwasser. Eine zu späte Düngung lässt das Holz für den Winter nicht genügend ausreifen. Alle Zitrusbäume wollen sonnig und trotzdem windgeschützt stehen. In hellen und kühlen Räumen können diese Kübelpflanzen gut über den Winter kommen.
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