Geflutete Wohngebiete möglich Hochwasserlage in Franken verschärft sich weiter Zwischen Mitwitz und Steinach im Kreis Kronach standen am Mittwoch (3. Januar) Sperrschilder wegen des Hochwassers. // Marco Meißner von Moritz Kircher Hochwasser in Franken TEILEN  04.01.2024 Kronach – Weitere Regenfälle in der Nacht haben die Hochwasserlage in Teilen Bayerns weiter verschärft. Überschwemmungen in bebauten Gebieten schließen die Experten nicht aus. Die Hochwassersituation im Norden und Osten Bayerns hat sich am Donnerstag (4. Januar) weiter zugespitzt. Nach Prognosen des Hochwassernachrichtendienstes (HND) kann örtlich die Warnstufe 4 erreicht werden. Das bedeutet, dass auch bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet werden können. Besonders betroffen sind im Norden die Regionen um Coburg, Kronach, Lichtenfels, Kulmbach und Bayreuth und der nördliche Teil Unterfrankens rund um Bad Kissingen. Nähere Informationen zur aktuellen Überschwemmungssituation gibt es in unserem Hochwasser-Dossier für die Region. Überblick über die Hochwasserlage in Franken Im Kreis Kronach sind bereits in größerem Umfang Straßen überflutet. Bei Mitwitz sind deshalb Straßen gesperrt. Sperrungen bei Mitwitz Hochwasser kappt zwei Straßenverbindungen im Kreis Kronach Wer von Mitwitz auf direktem Weg nach Steinach oder Wörlsdorf fahren will, muss sich auf Umwege einstellen. Das Hochwasser hat die Straßen überflutet. Bei Münnerstadt sind die Dippach und die Wannig über die Ufer getreten. Die Verantwortlichen vor Ort haben ein Krisenzentrum eingerichtet, um auf die Lage reagieren zu können. Kampf gegen das Hochwasser Krisenzentrum in Münnerstadt eingerichtet Dippach und Wannig traten über die Ufer und bedrohten Wohnhäuser in mehreren Stadtteilen Münnerstadts. In Poppenlauer bereitete die Lauer Probleme. Die ganze Nacht waren die Feuerwehren im Einsatz. Weiter südlich an der Aisch und an der Regnitz drohen ebenfalls Überschwemmungen, warnt der Bayerische Hochwassernachrichtendienst. Das genaue Ausmaß hängt von den Regenfällen in den kommenden Tagen ab. Pegel steigen langsam wieder Hochwasserwarnung: So ist die Lage in Erlangen-Höchstadt An der Aisch und an der Regnitz drohen weitere Überschwemmungen, warnt der Bayerische Hochwassernachrichtendienst. Das genaue Ausmaß hängt von den Regenfällen in den kommenden Tagen ab. Dauerregen verschärft die Lage Der Deutsche Wetterdienst kündigte auch für den Donnerstag weiteren Dauerregen an. In den Mittelgebirgen könnten die Regenfälle im Tagesverlauf abklingen. In den vergangenen Tagen hatte der Regen im Norden und Osten Bayerns viele Flüsse ansteigen lassen und an einigen Orten auch zu Überschwemmungen geführt. In vielen Orten kämpften freiwillige Helfer etwa mit Hilfe von Sandsäcken gegen das Wasser, um Schlimmeres zu verhindern. In Würzburg wurde das für Samstag geplante traditionelle Drei-Königs-Schwimmen im Main abgesagt. Das Schwimmen im Fluss ist ab einem Pegelstand von 2,70 in Würzburg nicht mehr erlaubt, die kritische Marke war am Mittwoch überschritten worden. Hochwasser-Meldestufe 3 vielerorts überschritten Wie ein Sprecher des Hochwassernachrichtendienstes des bayerischen Landesamtes für Umwelt am Donnerstag mitteilte, wird derzeit an acht Stellen in Ober- und Unterfranken die Meldestufe 3 überschritten. Darunter sind beispielsweise bei Bad Kissingen die Fränkische Saale, bei Fürth am Berg (Landkreis Coburg) die Steinach und bei Mainleus (Landkreis Kulmbach) der Main. Bei Meldestufe 3 können einzelne bebaute Grundstücke, Keller und Straßen überflutet werden. UPDATE Steigende Pegel Die Hochwasserlage an Saale und Lauer im Überblick Der Dauerregen hat über Nacht zu starken Überschwemmungen geführt. Straßen sind geflutet, Parks gesperrt, in Bad Kissingen lässt die Stadt einen öffentlichen Parkplatz räumen. Die Lage im Überblick. UPDATE Coburg: Warnung vor Hochwasser Pegel steigen - diese Straßen sind noch gesperrt Für Stadt und Landkreis Coburg gelten weiter Hochwasserwarnungen. An einigen Stellen ist der Scheitel noch nicht erreicht. 450.000 Einsatzkräfte können in Bayern gegen Hochwasser kämpfen Angesichts des Hochwassers und zunehmender Extremwetterereignisse sicherte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) weiter hohe Investitionen in den Katastrophenschutz zu. Der Freistaat sei mit 450.000 Einsatzkräften bei Feuerwehren, freiwilligen Hilfsorganisationen und dem Technischen Hilfswerk sowie dem Konzept «Katastrophenschutz Bayern 2025» bereits gut gerüstet. Allein für die Beschaffung von Einsatzmitteln und Fahrzeugen sollen trotz schwieriger Rahmenbedingungen im Doppelhaushalt 2024/25 den Angaben zufolge insgesamt 47 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Über eine weitere Steigerung für die nächsten Jahre werde man reden müssen. (Mit Material von dpa) Lesen Sie auch: Bürgermeister packt mit an So schützt sich Wirsberg vor dem Hochwasser Die Gemeinde im östlichen Landkreis Kulmbach ist immer wieder in Gefahr, wenn die Pegel steigen. Wie gut man sich inzwischen darauf vorbereitet, haben die Verantwortlichen kürzlich bewiesen. UPDATE Überschwemmungsgefahr Hochwasser im Landkreis Bamberg: So ist die aktuelle Lage Warm und regnerisch: Keine gute Kombination für hochwassergefährdete Gegenden. Für einige Gebiete im Landkreis wird zwar immer noch eine Warnung vor Überschwemmungen ausgerufen. Doch die Lage beruhigt sich. UPDATE Dauerregen und Sturmböen Hochwasserwarnung: So ist der Landkreis Forchheim gerüstet Zum Start ins neue Jahr kommt wieder einiges an Regen runter. Wie die aktuelle Lage rund um Forchheim aussieht und wie sich der Landkreis schützt - jetzt und langfristig.