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Genießbar oder giftig?
Pilze bestimmen: Hier finden Sie Experten aus der Region
Zwei Exemplare vom Gemeinen Birkenpilz
Zwei Waldpilze, die Genießern das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Aber sind das wirklich essbare Birkenpilze? Sachverständige der Deutschen Gesellschaft für Mykologie erteilen Auskunft. // Patrick Pleul/dpa/dpa-tmn
Franken – Die Pilzsaison in Bayern verspricht dieses Jahr ertragreich zu werden, aber Experten mahnen zur Vorsicht beim Sammeln und Zubereiten. Hier gibt es eine Liste der Pilzsachverständigen in der Region.

Bayern darf sich heuer auf eine gute und vielfältige Pilzsaison freuen. Mit der aktuellen Witterung mit viel Niederschlag und milden bis kühlen Temperaturen starte gerade die Hauptsaison der Pilze, sagt Daniel Branghofer, Pilzsachverständiger der Deutschen Gesellschaft für Mykologie. Die könne sich bis Ende November ziehen, wenn die Witterung weiter günstig sei. 

Pilze sammeln? Vorsicht bei Frost

Wer Pilze zum Verzehr sammelt, sollte bei niedrigen Temperaturen jedoch aufpassen, da «die Pilze durch Frost und anschließendes Wiederauftauen nicht immer sicht- und riechbaren Schaden nehmen», warnt Branghofer. Im schlimmsten Fall könne dies zu einer Lebensmittelvergiftung führen. Ausgenommen hiervon seien Arten wie Austernseitling, Samtfußrübling und Judasohr, denen Frost nichts anhaben könne. Zu beachten sei außerdem, dass pro Tag und Person maximal ein Kilogramm Pilze gesammelt werden dürfe.

Fast alle Pilze wirken roh toxisch

Momentan seien unter anderem die begehrten Fichtensteinpilze, Parasole oder Flockenstielige Hexenröhrlinge besonders verbreitet, so Branghofer weiter. Da Pilze schnell verderben, sollten sie in einem luftigen Korb gesammelt und am gleichen Tag zubereitet werden. Da fast alle Pilzarten roh toxisch wirken, müssen sie immer gut durchgegart werden. 

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Pilze abschneiden oder rausdrehen?

Man sollte zudem nur Pilze sammeln, die man sicher als essbar identifizieren kann und die in gutem Zustand sind, sagt Branghofer. Um sie richtig zu bestimmen, sollte der ganze Pilz aus dem Boden geholt werden, da wichtige Merkmale oft am unteren Teil des Stiels zu erkennen seien. «Bei Steinpilzen etwa wird oft die Hälfte des keuligen Stiels "verschenkt", wenn man diesen über dem Waldboden abschneidet.» Das Herausdrehen schade dem Pilzgeflecht nicht, solange die offene Stelle wieder mit Erde bedeckt werde, um Austrocknen zu vermeiden. 

Bei Unsicherheiten Pilz-Experten fragen

Bei Fragen stehen verbreitet Pilzsachverständige zur Verfügung, wie Branghofer betont. Viele Expertinnen und Experten bieten ausführliche Korbkontrollen, Beratungen oder auch geführte Exkursionen an. Der nächste Ansprechpartner ist schnell und einfach auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zu finden.


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Die auf der Liste aktuell (7. Oktober 2024) aufgeführten Pilz-Sachverständigen

  • Bamberg: Andreas Reder, Trimbergstraße 8, 96050 Bamberg - 0151/62712334 - pilzschulebamberg@gmail.com - www.pilzschulebamberg.de
  • Coburg: Regina Siemianowski, Breite Leite 11, 96450 Coburg - 0176/27682911 - regina.siemianowski@bioduron.de - www.bioduron.de
  • Diespeck (Neustadt / Aisch): Thiemo Rudolf, Lerchenstraße 8, 91456 Diespeck - 0170/8460652 - thiemo.rudolf@gmail.com
  • Iphofen (Kreis Kitzingen): Thomas Klein, Josef-Greising-Str. 6, 97346 Iphofen - 09323/276010 - thomas.klein@tokl.de
  • Kulmbach: Julian Schmeißner - 09221/3954521 - julian.schmeissner@web.de
  • Marktbreit (Kreis Kitzingen): René Emíl Klein, Schlesierstrasse 40, 97340 Marktbreit - 0162/7398919 - pilzkurs-emil@gmx.de - www.pilzkurs-emil.de
  • Neunkirchen am Brand: Jan Siegel, Ermreuther Weg 15, 91077 Neunkirchen am Brand - 09134/2771770
  • Neustadt / Aisch: Ekkehard Schell, Paracelsusstr. 34, 91413 Neustadt an der Aisch - 09161/4031 - info@akupunkturzentrum-nea.de
  • Unterleinleiter (Kreis Forchheim): Jochen Kosma - Bergweg 2, 91364 Unterleinleiter - 0171/7872818 - jochen.kosma@gmx.de
  • Wiesenbronn (Kreis Kitzingen): Tobias Knorr, Am Geisberg 2, 97355 Wiesenbronn - 09325/797 - kt-pilze@web.de

(Mit Material von dpa)

 

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